Leitfaden Homöopathie (German Edition)
Behandlungsbeginn aber schneller zu Klarheit über die Wirksamkeit des gewählten Arzneimittels führen. Im Therapieverlauf sollte dann auf C-Potenzen gewechselt werden.
Verlaufsbeurteilung
Oft zeigt sich eine gute und rasche positive Reaktion auf das homöopathische Arzneimittel. Bei Rückschlägen kann das Mittel wiederholt werden, sollte dies bei einer Krankheitsepisode zu häufig der Fall sein, wirkt das Arzneimittel nur oberflächlich, und es muss neu verordnet werden. Bei einer Änderung des Beschwerdebildes ohne substantielle Besserung muss gewechselt werden. Wenn das zuerst verordnete Mittel nicht greift, kann schon bald das nächste versucht werden. Immer zuerst nach veränderten oder evtl. bisher übersehenen Symptomen suchen!
Bei einer Neuralgie muss sowohl für die Verordnung als auch für die Verlaufsbeobachtung der Gesamtzustand des Patienten berücksichtigt werden.
Unterstützende Maßnahmen
Immunschwächung vermeiden: Prophylaktisch strenge Indikationsstellung bei Immunsuppressiva, Radiatio usw. Vorbeugend Immuntraining anstreben durch vollwertige Ernährung, Kaltreize, friedliches soziales Umfeld, Meditation usw.
Phytotherapie: Propolis und Melissensalbe (Lomaherpan®).
Akupunktur (adjuvant) bei chronischen Schmerzzuständen.
Prognose
Unter dem richtigen Mittel kommt es innerhalb von vier bis sieben Tagen zur raschen Abheilung und Verkrustung der Bläschen. Juckreiz und Schmerzen sollten innerhalb von ein bis zwei Tagen bereits positiv auf die Mittelgabe reagieren. Bei unbefriedigendem Therapieerfolg nochmals andere Ursachen abklären (Malignome, schwerer seelischer Kummer etc.).
Wichtige homöopathische Arzneimittel und ihre Differenzierung
!!! Mez., Ran-b., Rhus-t.
! Kalm., Mez., Ran-s.
Ranunculus bulbosus
ist das erste Mittel für interkostale Bläschen, Neuralgie und sogar für die Augenbeteiligung. Bei
Ranunculus sceleratus
sind die Blasen größer und die Schmerzen tiefer zwischen den Rippen, auch vermeintlich im Herz.
Mezereum
hat überall Bläschen sowie Krusten und Superinfektion bis zur Ulzeration und Neuralgie. Der sog. Sternenhimmel, d.h. verschiedenen Stadien nebeneinander, spricht ebenfalls für
Mezereum
.
Rhus toxicodendron
hat Bläschen und eher ziehende rheumatische Schmerzen mit den typischen Modalitäten der Unruhe, weil in Ruhe schlechter, Wärme bessert, entstanden nach Überanstrengung, Schwitzen, Auskühlung.
Kalmia
hat die nachfolgende Neuralgie linksthorakal oder im Gesicht, berührungsempfindlich, auf darauf Liegen, begleitet von Hypästhesie. Bei ungewöhnlichen Auslösern, Lokalisationen usw. sind auch andere Mittel möglich.
23.3.10 Dermatomykosen
Pilze sind überall in der Umwelt vorhanden; viele Pilze siedeln auch beim Gesunden auf der Haut oder den Schleimhäuten, ohne zu einer manifesten Erkrankung zu führen. Voraussetzung für die Entstehung einer Pilzerkrankung ist also nicht nur das Vorhandensein des Pilzes, sondern zusätzlich eine lokale und/oder allgemeine Abwehrschwäche des Organismus.
Begünstigende Faktoren: Grunderkrankungen wie Tumoren, Diabetes mellitus oder HIV-Infektion. Antibiose (Zerstörung der normalen Bakterienbesiedelung), medikamentöse Therapien mit Glucocorticoiden, Immunsuppressiva oder Zytostatika (Herabsetzung der lokalen oder allgemeinen Abwehr). Mangel- und Fehlernährung (insbesondere bei Candida ( Kap. 23.3.11 ), zuviel Zucker und leicht spaltbare Kohlenhydrate).
Symptome: Am häufigsten lokale Mykosen durch fakultativ pathogene Pilze (gelegentlich krankheitserregend) mit umschriebenem Befall der Haut oder Schleimhaut. Schleichender Beginn, i.d.R. harmlos, allerdings starke Rezidivtendenz.
Formen: Tinea pedis (meist interdigital im 4. Zehenzwischenraum), Tinea corporis (scharf begrenzter, geröteter, schuppender Herd mit zentraler Abblassung und dunklem Randwall), Tinea capitis (rundliche Areale mit leichter Rötung, Schuppung und abgebrochenen, stumpfen Haaren, oft auch Pusteln), Tinea unguis/Onychomykose (gelbliche, verdickte, z.T. bröckelig erscheinende Nagelplatte).
Therapeutische Strategie
Fußpilz (Tinea pedis) – die häufigste und chronischste Variante – ist nur konstitutionell zu behandeln, d.h. im Kontext des ganzen Menschen mit allen anderen Beschwerden und Eigenheiten. Nach der Hering’schen Regel soll der Fußpilz zuletzt verschwinden, es dauert meist Monate bis Jahre. Schulmedizinische Therapie mit lokalen oder systemischen Antimykotika stellt aus homöopathischer Sicht eine eindeutige
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