Leitfaden Homöopathie (German Edition)
Miasmas handelt. Kinder die mit angeborenen Hämangiomen müssen regelmäßig und über Jahre homöopathisch behandelt werden. Bei Erwachsenen sind neu auftretende Spider naevi oder kleine Hämangiome an Extremitäten oder am Körperstamm ebenfalls klare Hinweise auf eine aktive Sykosis III. Die Aufmerksamkeit des Arztes richtet sich besonders auf weitere Symptome aus dem sykotischen Formenkreis, die sich nahezu immer finden lassen ( Kap. 3.4.2 ). Leiden die Kinder oder die Erwachsene an weiterenchronischen Krankheiten (z.B. Neurodermitis, Asthma, Herz-Kreislauferkrankungen) muss sich der Arzt auf einen schwierigen und langfristigen Behandlungsverlauf einstellen.
Wahl der Symptome
Als Symptom der Sykosis III werden Hämangiome neben allen anderen relevanten Symptomen des Patienten als Lokalsymptom in der Hierarchisation berücksichtigt. Dabei spielt deren genaue Größe, Beschaffenheit und Lokalisation eine untergeordnete Rolle.
Miasmatische Zuordnung
Hämangiome und Spider naevi sind ein Hinweis auf eine Sykosis III ( Kap. 3.4.2 ) oder auch psorischer Natur. Sie müssen als Zeichen des aktiven Miasmas gewertet werden. Besonders typisch für die Sykosis ist der kleine rote Nävus am Jochbein.
Repertorium
Die Hauptrubrik für die Hämangiome ist Haut – Nävi . Sie beinhaltet alle Arten von Nävi, inklusive Spider naevi und Hämangiome.
Zusätzlich sollten folgende Rubriken beachtet werden:
Allgemeines
Tumoren, gutartige – Blutgefäße, Angiom, Fungus hämatodes, Hämangiom – Arterien, Atherom, Steatom
Dosierung
Hohe C-Potenzen: Im Rahmen der konstitutionellen Therapie kommen aufsteigende C-Potenzen (beginnend mit 200, M, XM) nach der Kent’schen Skala zum Einsatz.
Niedrige C- und D-Potenzen sind nicht indiziert, da insbesondere bei organotroper Anwendungsabsicht das Risiko einer Unterdrückung zu groß ist, ohne dass die Sykosis dadurch beseitigt wird.
Q-Potenzen haben besonders Berechtigung, wenn die Hämangiome begleitend zu einer schweren Grunderkrankung auftreten.
Verlaufsbeurteilung
Vor dem Rückgang des Hämangioms können andere gesundheitliche Veränderungen eintreten, die zu beachten sind. Die Beurteilung des Verlaufs richtet sich dann nach den Hering’schen Regeln ( Kap. 7.3.3 ). Ansonsten ist Geduld erforderlich.
Prognose
Die Prognose ist über Jahre hinweg sehr gut. Mit homöopathischer Behandlung lässt sich die Rückbildung beschleunigen, wenn die bestehende Sykosis von den Arzneimitteln erfasst und geheilt wird.
Homöopathische Arzneimittel
Wegen der Bedeutung der Hämangiome als Zeichen der Sykosis III ist es nicht möglich, bewährte Indikationen zu benennen ( Kap. 3.4.2 ).
23.5.3 Vitiligo
Weißfleckenkrankheit.
Erworbener, fleckartiger Pigmentverlust der Haut. Häufige Erkrankung des Pigmentsystems der Haut unbekannter Ätiologie. Mögliche Ursachen des Melanozytenuntergangs: Vererbung, Autoimmunität, neurogene Faktoren und Autotoxizität. Beginn meist zwischen dem 10. und 30. Lj., Verlauf chronisch progredient.
Symptome: meist symptomlose, scharf begrenzte weiße Flecken von ungleichmäßiger Größe und Form. Kommen v.a. an den Händen, im Gesicht, an den Streckseiten der Extremitäten, in der Perianal- und Perigentialregion vor.
Therapeutische Strategie
Die Vitiligo verläuft chronisch und mit Schwankungen. Es gibt seltene Spontanheilungen. Die Beeinträchtigung ist in der Regel nur kosmetisch. Wie alle autoimmunbedingten Krankheiten ist die Vitiligo aber ein Hinweis auf eine tiefliegende miasmatische Störung ( Kap. 3 ), deren gründliche Behandlung für die Gesundheitsentwicklung wichtig ist.
Homöopathische Behandlung
Bei Kindern lässt sich durch eine konstitutionelle Behandlung die Vitiligo gut beeinflussen. Im Erwachsenenalter erreicht man auch mit bester Behandlung (erkennbar z.B. an der Heilung anderer Erkrankungen des Patienten) oft genug nur den Stillstand der Ausbreitung.
Wahl der Symptome
Für die Behandlung werden alle individuellen Symptome herangezogen, die sich aus der Anamnese und Untersuchung eruieren lassen. Symptome der Vitiligo selbst spielen dabei kaum eine Rolle, zumal sie in der Regel keine Beschwerden macht und sich bei der sehr einförmigen Symptomatik selten individuelle Charakteristika herausarbeiten lassen. Die Gesamtheit der Symptome des Patienten führt zum Mittel.
Miasmatische Zuordnung
Weiße Flecken auf der Haut sind in der Regel tuberkulinischer Natur, jedoch meist in Verbindung mit einem weiteren
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