Leitfaden Homöopathie (German Edition)
Miasma.
Repertorium
Die Repertoriumsrubrik Haut – Verfärbung – weiß – Flecken, Vitiligo mit über 40 Arzneimitteln weist zwar auf die multiplen Behandlungsmöglichkeiten hin, weitere Differenzierungen der Erkrankungssymptome sind anhand des Repertoriums aber nicht möglich.
Dosierung
Hohe C-Potenzen: Hochpotenzen in großen Abständen, gesteigert nach der Kent’schen Reihe.
Niedrige C- und D-Potenzen sind, wenn überhaupt, zweite Wahl, sie wirken meist nicht tief genug.
Q-Potenzen erfordern eine engmaschigere Verlaufskontrolle durch den Arzt oder den aufmerksamen und geschulten Patienten. Wegen der wahrscheinlich langen Behandlungsdauer sind sie eher nicht indiziert.
Verlaufsbeurteilung
Erfolge sieht man in der Regel nur nach jahrelanger Behandlung. Kinder haben eine bessere Prognose als Erwachse. Die Verlaufsbeurteilung muss sich am Allgemeinbefinden des Patienten und am Therapieverlauf anderer Erkrankungen/Probleme orientieren.
Unterstützende Maßnahmen
Sonnenexposition vermeiden.
Prognose
Bei Kindern kommt es oft zu einer problemlosen Ausheilung, wogegen bei Erwachsenen trotz Besserung aller anderen Beschwerden, also trotz richtiger Mittelwahl, die Vitiligo oft weitgehend bestehen bleibt.
Homöopathische Arzneimittel
Da die Arzneiwahl kaum Bezug zur Vitiligo selbst hat, lassen sich keine besonders geeigneten Mittel oder diagnosespezifischen Kriterien angeben ( Kap. 6 ).
24.1 Erkrankungen der Erythrozyten: Anämie
Verminderung der Erythrozytenzahl; eigenständige Krankheit oder Folge einer anderen Erkrankung.
Symptome
Müdigkeit, eingeschränkte Leistungsfähigkeit; blasse Haut, Schleimhäute und Konjunktiven; Tachykardie; Herzklopfen und Atemnot schon bei geringer körperlicher Anstrengung. Häufig Kälteempfindlichkeit.
Bei einer ausgeprägten Anämie kann die Sauerstofftransportkapazität des Blutes so weit absinken, dass besonders bei vorgeschädigten Organen eine kritische Schwelle unterschritten wird, z.B. Auftreten von Herzschmerzen bei unbekannter koronarer Herzkrankheit oder Verwirrtheit bei älteren Anämiepatienten mit einer Arteriosklerose der hirnversorgenden Blutgefäße.
Anamnese
Fragen nach Vorerkrankungen wie chronischen Entzündungen, Tumoren oder Magenresektion, Verfärbung von Stuhl oder Urin, Ernährung (einseitig?, fleischlos?), Alkoholkonsum sowie Einnahme von Medikamenten. Zyklusanamnese, genitale Blutungen, z.B. nach Geschlechtsverkehr.
Die Anämien sind je nach Hämoglobingehalt der Erythrozyten: hypochrom (MCH < 27 pg), normochrom (MCH 27–33 pg), hyperchrom (MCH > 33 pg).
Differentialdiagnostik
Hypochrome Anämien: Eisenmangelanämie. Infekt- und Tumoranämie: Kein eigentlicher Eisenmangel, sondern eine Eisenverwertungsstörung. Das Eisen wird in Milz, Leber oder Knochenmark verschoben. Eisengaben sind daher unzweckmäßig. Oft stehen die Symptome des Grundleidens (wie Tuberkulose, Nierenbeckenentzündung oder Tumorzeichen) im Vordergrund. Labor: Eisen erniedrigt, Ferritin normal oder erhöht, Transferrin normal oder erniedrigt, MCH und MCV können normal sein.
Ist die Grundkrankheit nicht bekannt, muss eine fachärztliche, evtl. onkologisch-internistische Abklärung erfolgen. Seltenere hypochrome Anämien sind Thalassämie, Vitamin-B 6 -Mangelanämie (Eisenwert erhöht), sideroachrestische Anämie (durch Enzymdefekt wird der Eiseneinbau in Hämoglobin verhindert, Eisenwert erhöht).
Normochrome Anämien: Die meisten hämolytischen Anämien. Akute Anämie durch Blutung: Notfall mit drohendem Kreislaufschock, sofortige Klinikeinweisung erforderlich.
Panmyelopathie (aplastische Anämie): Gruppe von Krankheitsbildern, die durch Anämie, Leuko- und Thrombopenie gekennzeichnet ist. Ursache sind z.B. Strahlentherapie, Medikamente, Infektionen oder bösartige Erkrankungen mit Verdrängung des Knochenmarks. Hier gilt ebenfalls: kommt der Patient ohne entsprechende Diagnose, ist eine fachärztliche hämatoonkologische Abklärung unerlässlich.
Infekt- oder Tumoranämie: Meist hypochrom, gelegentlich normochrom.
Hyperchrome Anämien: Perniziöse Anämie. Andere, nicht perniziöse megaloblastäre Anämien: Megaloblasten im Blutausstrich, z.B. bei Folsäuremangel. Megaloblasten: größer als normale Erythrozyten, ovale Form, hämoglobinreich.
Makrozytäre Anämie: Makrozyten im Blutausstrich, Makrozyten stehen größenmäßig zwischen Erythrozyten und Megalozyten. Ursache ist z.B. eine Leberzirrhose, Bauchspeicheldrüsen- oder chronische Nierenerkrankung
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