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Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Titel: Leitfaden Homöopathie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Geißler , Thomas Quak
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Arzneimittel bessert den Lokalbefund (Tinnitus, Schwerhörigkeit) und das Allgemeinbefinden (z.B. Abgeschlagenheit, depressive Verstimmung, Angstzustände etc.).
    Dabei ist zu beachten, dass die psychische Alteration sich ändern muss, die seit Beginn der Akutsymptomatik vorhanden ist. Chronisch depressive Verstimmungen, chronische Angstzustände oder auch chronisch neurotische Symptomatiken sind zur Verlaufsbeurteilung nicht geeignet. Tritt die Verbesserung des psychischen Zustandes vor der positiven Änderung der Lokalsymptomatik ein, ist das prinzipiell ein gutes Zeichen → man lässt das verabreichte Medikament weiterwirken. Umgekehrt führt die primäre Verbesserung des Lokalgeschehens meist zu einer Aufhellung und Verbesserung des Allgemeinbefindens und ist somit als positiv zu werten.
    Ist die Symptomatik noch jung und tritt sie das erste Mal auf, kann von einer zügigen positiven Änderung ausgegangen werden, oft schon innerhalb weniger Stunden bis einigen Tagen. Kommt der Patient mit Erstmanifestation der Symptomatik aber erst nach einem längeren Zeitraum zur Behandlung, muss dem passenden Medikament mehr Wirkzeit eingeräumt werden (z.B. mehrere Tage bis zu ein bis zwei Wochen, Kap. 6.1.2 ). Die Verlaufsbeurteilung bei chronischem Tinnitus oder wiederkehrenden Hörstürzen ist dem homöopathischen Spezialisten vorbehalten.
    Veränderung
    Ändert sich die Symptomatik, muss ein neues Medikament ausgewählt werden. Eine Ausnahme liegt vor, wenn sich in der Veränderung eine Verbesserung zeigt. Hier kann zunächst abgewartet bzw. das verordnete Medikament weitergegeben werden. Kommt es im weiteren Verlauf zu einer Stagnation in der Heilung, muss nach den neuen Symptomen verordnet werden.
    Verschlechterung
    Eine Verschlechterung der Lokalsymptomatik kann auf eine Erstverschlechterung hinweisen und muss deshalb einige Zeit beobachtet werden. Kommt es im weiterenVerlauf nicht zu einer Besserung, ist das ausgewählte Medikament falsch. Eine Verschlechterung der Allgemeinsymptomatik oder des psychischen Zustands des Patienten ist immer ein Grund, ein anderes Arzneimittel zu verabreichen. Es ist aber auch hier wichtig, die Situation einige Zeit zu beobachten, bevor das Arzneimittel gewechselt wird.
    Unterstützende Maßnahmen
    Der Patient muss Stille vermeiden, da sie die Symptomatik subjektiv verstärkt. Krankschreibung und Stressvermeidung sind essentiell notwendig, da sie der Problematik der Erkrankung ursächlich entgegenwirken. Entspannende Maßnahmen wie autogenes Training, progressive Muskelrelaxation nach Jacobsen oder Yoga können bei aufgeschlossenen Patienten positiv wirken.
    Prognose
    Die Prognose bei einem Hörsturz ist allgemein günstig, bei Patienten mit Panikstörungen allerdings schlecht. Im Regelfall hat sich der Hörsturz nach spätestens zwei Wochen zurückgebildet. Gelegentlich bleibt ein Tinnitus übrig, der durch eine homöopathische Konstitutionstherapie günstig beeinflusst werden kann. Bei Patienten mit einer längeren „Hörsturz-“ oder „Tinnituskarriere“ sinken die Chancen für eine komplette Ausheilung, eine Möglichkeit auf Verbesserung der Symptomatik ist jedoch vorhanden.
    Homöopathische Arzneimittel
    Da es sich beim Hörsturz um das Symptom einer chronischen Erkrankung (im homöopathischen Sinn) handelt, wird meist auch eine konstitutionelle Behandlung zum Erfolg führen. Spezielle Indikationen für bestimmte Konstellationen von Ohrgeräusch und Schwerhörigkeit sind rar und werden an dieser Stelle nicht ausgeführt.

27.4 Morbus Menière

    Symptomentrias: Drehschwindelanfälle, einseitige Hörstörung und einseitiger Tinnitus.
    Plötzliches Auftreten nach einem kurzen Prodromalstadium, Dauer der Anfälle ca. 2 h. Die Anfälle können nicht beeinflusst werden. Gleichzeitig mit den Anfällen häufig Übelkeit und Erbrechen.
    Therapeutische Strategie
    Zunächst ist die Aufklärung des Patienten sehr wichtig. Er muss verstehen, welche Art Krankheit er hat und wie damit umzugehen ist. Insbesondere sind auch Hinweise auf die Fahrtüchtigkeit wichtig. Alkoholkonsum ist streng zu meiden, da er zu vermehrtem Schwindel führt. Ebenso sollte auf sedierende, vigilanzhemmende Mittel wie z.B. die üblichen Antivertigenosa (z.B. Äquamen®, Dogmatil®, Vomex® usw.) verzichtet werden.
    Es handelt sich bei M. Menière um eine chronische Erkrankung, deren Prognose schwer vorhersehbar ist. Auch Spontanheilungen sind möglich. Homöopathisch ist der Schwindel relativ gut in den Griff zu

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