Leitfaden Homöopathie (German Edition)
Symptome und der Bewertung nach „Organon“, § 153.
Miasmatische Zuordnung
Die allgemeinen Symptome der Schwerhörigkeit werden der Psora zugeordnet, vollständige Taubheit allen drei Miasmen (Psora, Sykosis, Syphilis).
Repertorium
Die übergeordnete Rubrik „Schwerhörig“ im Kapitel „Hören“ hat wegen ihrer Größe (über 260 Arzneimittel) wenig praktischen Nutzen, zeigt jedoch das breite homöopathische Spektrum und die Erfahrungen mit dieser Erkrankung. Nachfolgend werden exemplarisch einige wichtige Rubriken zum Thema aufgeführt:
Hören
Schwerhörig – begleitet von – Geräuschen im Ohr
Schwerhörig – Blatt oder eine Haut vor dem Ohr – wie ein
Schwerhörig – Fahren in einem Wagen – amel.
Schwerhörig – Gehörnervs – durch Lähmung des
Schwerhörig – Geräusche – amel.
Schwerhörig – Masern, nach
Schwerhörig – Scharlach, nach
Schwerhörig – Stimme – für die menschliche
Schwerhörig – verwechselt Geräusche
Schwerhörig – Wetter – nasskaltem Wetter, bei
Dosierung
Es haben sich hohe Q-Potenzen und hohe C- und D-Potenzen bewährt. Q-Potenzen sollten täglich gegeben werden, hohe C-Potenzen in Einzelgaben nach der Kent’schen Skala in aufsteigender Potenzierung.
Verlaufsbeurteilung, Prognose
Die Therapie ist sehr langwierig. Die Prognose ist unter anderem abhängig von der Dauer der bestehenden Schädigung und der Ausprägung des Befundes. Spätestens nach sechsmonatiger Behandlung sollte kontrolliert werden, ob die Behandlung einen Erfolg gebracht hat. Dabei ist einerseits die Selbsteinschätzung des Patienten wichtig, andererseits auch das Tonschwellenaudiogramm.
Wichtige homöopathische Arzneimittel und ihre Differenzierung
! Arn., Cocc., Syph.
Neben der Differenzierung der Arzneimittel nach den charakteristischen, den allgemeinen und den psychischen Symptomen ( Kap. 4.2.2 ), kann auch aufgrund des Audiogramms zwischen den Arzneimitteln differenziert werden:
Bei chronischer Innenohrschwerhörigkeit im Tieftonbereich ist oft
Cocculus
angezeigt.
Eine Senke bei 4000–6000 Hz erfordert häufig
Arnica
(wie bei der Lärmschwerhörigkeit).
Eine Senke bei 2000 Hz führt eventuell zu
Syphilinum
.
Weitere Differenzierungen von Arzneimitteln können wegen der Fülle der Möglichkeiten an dieser Stelle nicht erfolgen.
27.6 Rhinitis
Schnupfen.
Abnorm gesteigerte Absonderung von Nasensekret; häufigste Erkrankung der Nasenhaupthöhle; man unterscheidet akute, chronische, allergische, vasomotorische Rhinitis.
Akute Rhinitis: akuter Katarrh der Nasenschleimhaut mit Niesreiz, Brennen in Nase und Rachen, Nasensekretion sowie allgemeinem Krankheitsgefühl. Meistens Virusinfektion (u.a. Rhino-, Corona-, Influenza-, Adenoviren). Übertragung durch Tröpfcheninfektion; Inkubationszeit: 3–7 d.
Chronische Rhinitis: Überbegriff für chronische Schleimhauterkrankungen der Nasenhaupt- und -nebenhöhlen. Ursachen: Reizstoffe wie z.B. Staub, extreme Dauertemperaturen, Polypen und Tumoren der Nase und der Nasennebenhöhlen. Symptome: behinderte Nasenatmung, ständige schleimige Nasensekretion; bei Verlegung der Nasennebenhöhlen zusätzlich Kopfdruck oder Kopfschmerzen. Differentialdiagnostisch muss immer eine Allergie ausgeschlossen werden.
Therapeutische Strategie
Eine Behandlung ist vor allem bei infektiösen Rhinitiden nicht immer erforderlich, da die Spontanheilungsrate extrem hoch ist. Häufig scheint eine Behandlung aber schon deshalb sinnvoll, um die Ängste der Patienten abzubauen.
Pflanzliche oder andere schleimlösende Mittel sind bei akuter Rhinitis im Regelfall nicht indiziert. Ggf. können Salzinhalationen zusätzliche Linderung bringen.
Keinesfalls sollten abschwellende Nasentropfen verwendet werden, da diese die Nasenschleimhaut schnell austrocknen, das Abhängigkeitspotential extrem hoch ist und die Blutzufuhr zur Nase eingeschränkt wird (längerfristig Atrophie der Schleimhaut), wodurch der Schnupfen dann eher länger dauert.
Homöopathische Behandlung
Die Symptome des Schnupfens im Rahmen fieberhafter Erkrankungen oder grippaler Infekte wird als Lokalsymptom in der Hierarchisation der Gesamtheit der Symptome verwertet ( Kap. 4.2.2 ). Zeigt der Schnupfen besonders auffällige Qualitäten, kann dieses Lokalsymptom auch wesentlich zur Mittelfindung beitragen und die Qualität eines „§-153-Symptoms“ bekommen (vgl. Organon, § 153).
Chronische Schnupfenformen, allergische Rhinitis oder Schnupfen ihm Rahmen chronischer Sinusitiden
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