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Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Titel: Leitfaden Homöopathie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Geißler , Thomas Quak
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die Symptome im Behandlungsverlauf, liegt entweder ein Heilungshindernis vor (z.B. Alkohol, Schlafmittel, angeborener Blickrichtungsnystagmus, Amalgam) oder das Mittel muss gewechselt werden.
    Unterstützende Maßnahmen
    Keinesfalls Bettruhe einhalten, auf einen normalen Alltag achten. Im Anfall nicht fernsehen, lesen und keinesfalls selbst mit dem Auto fahren.
    Prognose
    Die Krankheit ist chronisch, mit homöopathischer Therapie sollte aber eine Heilung innerhalb eines Jahres erwartet werden. Gelegentliche Rückfälle sind zu erwarten. Die Prognose bezüglich des Schwindels ist gut, bezüglich des Tinnitus mäßig und bezüglich einer bereits manifesten Hörstörung schlecht. Im Einzelfall kann sich aber doch bei einer Tieftonschwerhörigkeit wieder eine deutliche Besserung des Hörvermögens einstellen.
    Wichtige homöopathische Arzneimittel und ihre Differenzierung

    !!! Cocc., Tab.
    !! Con., Gels. Lach., Lyc., Nat-m., Phos.
    Von den vielen infrage kommenden Arzneimitteln bei M. Menière (über 50 in der Hauptrubrik des Repertoriums) werden hier einige wichtige aufgrund ihrer Indikationen differenziert:
    Ein akuter Anfall beginnt meist mit leichten Beschwerden und geringer Übelkeit. In diesem Stadium sollten die Patienten sofort als Akutmittel
Tabacum
einnehmen.
    Das weitaus häufigste Mittel beim M. Menière ist
Cocculus
. Typisch für
Cocculus
ist neben der menièreschen Symptomatik die psychische Überlastung. Die Patienten sind regelrecht im Stress. Die Behandlung mit
Cocculus
kann über Wochen und Monate gehen.
    Manchmal können Menière-ähnliche Anfälle provoziert werden, z.B. beim Umdrehen im Bett. In diesem Fall ist
Conium
Mittel der Wahl, das auch sehr häufig beim benignen paroxysmalen Lagerungsschwindel infrage kommt.
    Gelsemium
wird dann angewandt, wenn der Verdacht besteht, dass die Anfälle durch ein HWS-Syndrom hervorgerufen werden. Die Patienten klagen in diesem Fall meist über Nackenschmerz und Stirnkopfschmerzen.
    Typisch für den
Nux-vomica
-Patienten ist, dass ihn der Schwindel plötzlich im Bett weckt.
    Bei Patienten mit Logorrhoe, morgendlicher Verschlimmerung nach dem Aufwachen, starker Hitzeempfindlichkeit und linksseitigem M. Menière kommt
Lachesis
infrage.
    Patienten, die alle möglichen Krankheiten aufbauschen und sich auch bei leichten Anfällen richtig krank fühlen, brauchen häufig
Lycopodium
.
    Bei hitzeempfindlichen Patienten, die kaltes Wasser brauchen und häufig Nasenbluten haben, die meistens recht groß sind und schon deshalb Probleme mit dem Blutdruck haben, kann
Phosphorus
angewandt werden.
    Natrium muriaticum
kommt infrage, wenn die Patienten eher dissimulieren und die Anfallsqualität und -häufigkeit untertreiben. Hier ist die auslösende Ursache häufig ein Kummerereignis.

27.5 Schallempfindungsschwerhörigkeit

    Ursachen: Entsteht entweder im Innenohr (Innenohrschwerhörigkeit: sensorische Schwerhörigkeit) oder durch Hirnnervenstörung, z.B. durch Tumoren oder Multiple Sklerose (Nervenschwerhörigkeit: neurale Schwerhörigkeit) oder durch zentrale Störungen (z.B. durch Tumoren oder Gefäßprozesse im Gehirn: zentrale Schwerhörigkeit).
    Therapeutische Strategie
    Schallempfindungsschwerhörigkeiten sind wesentlich schwerer zu behandeln als Schallleitungsschwerhörigkeiten. Häufig bestehen Defekte im Bereich der Haarzellen des Innenohres, die nicht reversibel sind. In einigen Fällen sind Besserungen möglich und deshalb Therapieversuche in jedem Fall sinnvoll ( Kap. 27.3 ).
    Die homöopathische Behandlung einer Innenohrschwerhörigkeit ist sehr langwierig, die Prognose zumindest zu Beginn nicht sicher abzuschätzen. Häufig ist es schonals Erfolg zu werten, wenn geringgradige Besserungen auftreten. Bei fehlenden anderweitigen Therapieansätzen ist der Versuch einer homöopathischen Konstitutionsbehandlung immer sinnvoll.
    Homöopathische Behandlung
    Eine homöopathische Akutbehandlung allein aufgrund der Lokalsymptome der Schwerhörigkeit bringt meist nur leichte Verbesserung. Eine konstitutionelle, langjährige Behandlung unter Berücksichtigung der miasmatischen Hintergründe bringt manchmal unerwartete Erfolge.
    Wahl der Symptome
    In der Praxis des Autors hat es sich bewährt, die Unterscheidung zwischen
Cocculus, Arnica
und
Syphilinum
auf ein Tonschwellenaudiogramm zu stützen, mit dem die Art der Hörstörung und das dazu passende Mittel festgestellt wird.
    Selbstverständlich stützt sich die Mittelwahl sonst auf der Fallaufnahme der Gesamtheit der

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