Leitfaden Homöopathie (German Edition)
wird.
Symptome bei der akuten Sinusitis
Erkrankungsstadium: Beginn, Ende, drohende Chronifizierung etc.
Lokalisation der Schmerzen (z.B. im Oberkieferbereich, im Stirnhöhlenbereich, tief im Kopf etc.).
Art des Nasensekrets (z.B. gelb, grünlich, scharf, mild, klebrig, zäh, übel riechend etc., Kap. 27.6 ).
Die Lateralität (rechts, links, oder häufiger Seitenwechsel) ist wichtig. Dabei müssen sowohl die Schnupfensymptome (Fließschnupfen, Nasenverstopfung) als auch die Schmerzen berücksichtigt werden.
Bei chronischer Sinusitis spielt die psychische Begleitsymptomatik eine Rolle. Dies führt häufig zur Wahl eines Konstitutionsmittels. Aber auch bei der akuten Sinusitis sind psychische Veränderungen, wenn sie deutlich sind, durchaus für die Arzneimittelfindung hilfreich (z.B. Zorn, Weinen, Verzweiflung).
Miasmatische Zuordnung ( Kap. 27.6 )
Repertorium
Die Sinusitis-Hauptrubriken sind die großen Rubriken:
Nase
Katarrh – allgemein – erstreckt sich zu – Nebenhöhlen – Stirnhöhle
Katarrh – allgemein – erstreckt sich zu – Nebenhöhlen – Kiefernhöhle
Ihre jeweilige Größe zeigt die Vielfalt der therapeutischen Möglichkeiten.
Für die Arzneiwahl hilfreiche Rubriken können z.B. Absonderungen aus der Nase sein:
Nase
Absonderungen – zäh-klebrig
Absonderungen – grün
Absonderungen – hart, trocken
Absonderungen – heiß
Absonderungen – klebrig
Absonderungen – klumpig
Absonderungen – mild
Absonderungen – wund machend
Schmerzen:
Gesicht
Schmerzen – Jochbeine – links
Schmerzen – Jochbeine – rechts
Schmerzen – Taubheitsgefühl, mit
Schmerzen – Wind agg.
Schmerzen – Zugluft agg.
Schmerzen – Nerven entlang, die
Bezüglich der Kausalitäten finden sich wichtige Hinweise in den Kapiteln „Gemüt“ und „Allgemeines“, z.B.:
Gemüt
Beschwerden durch – Ärger, Zorn
Beschwerden durch – Ausschweifungen
Beschwerden durch – Enthaltsamkeit
Beschwerden durch – Enttäuschung, Täuschung
Weiterhin sind auch alle Rubriken zum Thema „Rhinitis“ zu berücksichtigen ( Kap. 27.6 ).
Dosierung
Bei der akuten Sinusitis sind Einmalgaben höherer C-Potenzen (C30 oder 200) ausreichend. Bei hochaktiven Prozessen auch in verklepperter Form (mehrmals tgl.) oder in wiederholten Gaben einer Tiefpotenz.
Chronische Sinusitiden werden mit Hochpotenzen als Einzelgaben nach der Kent’schen Skala oder mit regelmäßig wiederholten Q Potenzen langfristig behandelt.
Verlaufsbeurteilung
Eine Sinusitis ist keine Krankheit, die innerhalb von Stunden abheilt. Die massiven Symptome, insbesondere die Schmerzen und die allgemeine Beeinträchtigung, sollten bei richtiger Arzneiwahl innerhalb von ein bis zwei Tagen verschwunden sein. Eine eitrige Nasensekretion kann noch bis zu einer Woche andauern.
Fehlt eine deutliche positive Reaktion der Nasennebenhöhlen auf das Arzneimittel, muss das Arzneimittel nach 24–48 Stunden gewechselt werden. Die psychische Alteration und der beeinträchtigte Allgemeinzustand sind meist direkt an die lokal entzündliche Symptomatik der Nebenhöhlen gekoppelt, Verbesserungen auf allen drei Ebenen erfolgen meist parallel oder leicht zeitlich versetzt. Verbesserungen im Bereich der Psyche oder des Allgemeinbefindens bei substantieller Verschlechterung auf der lokalen Ebene sollten äußerst kritisch betrachtet werden. Folgende Ausnahmen gilt es allerdings zu berücksichtigen:
Bei Sinusitis ohne Nasenabsonderung kommt es im Heilungsverlauf häufig zu erheblicher Rhinitis, die als positive Ausscheidungsreaktion zu interpretieren ist und vom Patienten häufig als angenehm empfunden wird. Im Gegensatz dazu ist ein Sistieren von Nasenabsonderungen eher als ungünstiges Zeichen zu werten.
Tritt Fieber zum Erkrankungsbild hinzu, kann dies als positive Aktivierung der Abwehrkräfte interpretiert werden. Dem Fieber sollte innerhalb von 24–48 Stunden eine erhebliche Verbesserung der Lokalsymptomatik folgen.
Unterstützende Maßnahmen
Zusätzliche Phytotherapie wirkt sich oft günstig aus (z.B. Sinupret® zum Schleimlösen oder Umckaloabo® zur Immunsteigerung). Sinnvoll sind auch Inhalationen mit Emser® Salz; auch Rotlichtbestrahlungen können Erleichterung bringen.
Prognose
Eine akute Sinusitis sollte innerhalb von sieben Tagen ausgeheilt sein. Bei
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