Leitfaden Homöopathie (German Edition)
chronischem oder chronisch rezidivierendem Verlauf einer Sinusitis kann es Monate dauern, bis eine vollständige Ausheilung erreicht ist (insbesondere wenn sie allergisch bedingt ist).
Wichtige homöopathische Arzneimittel und ihre Differenzierung
!!! Acon., Cinnb., Hep., Kali-bi., Sulf-i.
!! All-c., Arg-n., Nat-m., Sil.
! Ars., Lyc., Teucr.
Ohne Anspruch auf Vollständigkeit werden im Folgenden einige wichtige Arzneimittel für Sinusitis mit ihren Indikationen vorgestellt. Die Entscheidung, welches Arzneimittel verordnet wird, kann aber immer nur aufgrund differenzierter Fallbetrachtung und mithilfe der Arzneimittellehre und des Repertoriums getroffen werden.
Bei der akuten Sinusitis kommt als erstes Mittel
Aconitum
infrage: Folge von Wind, plötzlicher, nächtlicher Erkrankungsbeginn mit Fieber und Angst.
Ein sehr häufiges Folgemittel ist
Cinnabaris
, wobei besonders Schmerzen im Oberkieferbereich und eine eitrige Sekretion auf dieses Mittel hinweisen.
Bei akuten Schmerzen im Nasenwurzelbereich kommt eher
Kalium bichromicum
infrage, dabei bestehen die charakteristischen, zähen, fadenziehenden Absonderungen aus der Nase.
Bei akuten Schmerzen im Stirnbereich infolge einer Sinusitis frontalis hilft oft
Natrium muriaticum
.
Bei chronischen Verlaufsformen und einer nicht vollständig abgeheilten akuten Sinusitis wirkt
Sulfur iodatum
als Resorptionsmittel.
Bei einer chronischen Sinusitis mit einseitiger Nasensekretion kommt
Hepar sulfuris
infrage.
Bei der chronischen Sinusitis verbunden mit diffusem Schwindel ist häufig
Silicea
hilfreich.
Bei chronischer Sinusitis verbunden mit Magenschmerzen und Platzangst ist an
Argentum nitricum
zu denken.
Bei einer chronischen Sinusitis mit Polypenbildung in der Nase ist
Teucrium marum verum
das Hauptmittel.
Konstitutionell ist bei chronischen Sinusitiden an
Lycopodium, Lachesis
und
Natrium muriaticum
zu denken.
Ist der Patient auffallend blass und die Nasenöffnung rot, kann
Arsenicum
hilfreich sein.
Bei Sinusitis und Niesreiz kommt oft
Allium cepa
zur Anwendung.
27.8 Heuschnupfen
Allergischer Schnupfen (Rhinitis allergica).
Ursachen: Saisonal durch Pollen (Heuschnupfen), aber auch das ganze Jahr über durch Nahrungsmittel, Hausstaubmilben, Tierhaare, Bettfedern oder Berufsallergene (z.B. Mehl bei Bäckern, Chemikalien bei Friseuren) bedingt.
Symptome: Behinderte Nasenatmung, Niesattacken, wässrige Nasensekretion sowie Juckreiz in Nase und Augen.
Wichtig: Die Diagnose sollte durch einen Allergologen gesichert werden.
Therapeutische Strategie
Zunächst ist eine Diagnostik durch Allergietestung erforderlich. Dabei ist zu beachten, dass nicht das Testergebnis, sondern der Patient behandelt wird. Ist z.B. ein Patient nach Allergietest gegen Gräser allergisch und hat in dieser Zeit keinerlei Symptome, muss keine Behandlung erfolgen. Der Allergietest dient im Wesentlichen dazu, dem Patienten zu erklären, warum er wann leidet. Wenn der Patient dies versteht, kann er mit den Beschwerden wesentlich besser umgehen und auch eine maximale Pollenbelastung vermeiden.
Den Patienten den Zusammenhang zwischen Pollenbelastung und Beschwerden erklären bzw. Aufklärung über den Krankheitsverlauf bei Heuschnupfen. Extreme Pollenbelastung sollte in jedem Fall vermieden werden (z.B. Fahrradfahren, Rasenmähen).
Durch die Behandlung des Heuschnupfens im symptomfreien Intervall mit Konstitutionsmitteln wie
Formicicum acidum
und
Tuberculinum
ist die Symptomatik während der Blütezeit oft relativ gering ausgeprägt, sodass keine weitere akute Behandlung erforderlich ist. Die Einnahme von Antihistaminika sollte vermieden werden. Bei sehr starker akuter Symptomatik können kurzfristig lokal wirksame Antihistaminika gegeben werden. Unter Antihistaminika können die Patienten die Pollenbelastung nicht richtig einschätzen und gehen unter Umständen zu leichtsinnig damit um. Die Wirkung von Antihistaminika klingt relativ schnell ab, wenn sie über längere Zeit genommen werden. Eine gute Alternative zu Antihistaminika ist das „akute“, homöopathische Heuschnupfenmittel, d.h. das Medikament, das die Heuschnupfensymptome am besten abdeckt.
Homöopathische Behandlung
Es ist zu unterscheiden, ob der Heuschnupfenpatient während der Blütezeit mit akuten Beschwerden oder außerhalb der Blütezeit ohne akute Beschwerden kommt.
Akuter Heuschnupfen
Die meist deutlich ausgeprägte, aber auf wenige Symptome beschränkte Erkrankung macht die Wahl des Akutmittels nicht allzu
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