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Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Titel: Leitfaden Homöopathie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Geißler , Thomas Quak
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auch Q-Potenzen gegeben werden.
    Bei akuten Begleiterkrankungen (Otitis, Tonsillitis etc.) sollte besonders auf die Arzneimittelbeziehung ( Kap. 4.3.3 , Kap. 9.3 ) zum Konstitutionsmittel geachtet werden. Im Akutfall C30 oder C200.
    Verlaufsbeurteilung
    Es geht bei der homöopathischen Behandlung der adenoiden Vegetationen und großen Mandeln nicht darum, das lymphatische System durch lokale Therapie zu verkleinern, sondern die Kinder insgesamt so zu stabilisieren, dass das überschüssige lymphatische Gewebe nicht mehr benötigt wird. Dies ist meist ein langwieriger Prozess, weshalb die Ausdehnung der Adenoide bzw. der konsekutiven Lokalbefunde (behinderte Nasenatmung, Schnarchen, Schwerhörigkeit etc.) zumindest zu Behandlungsbeginn nicht als alleiniger Verlaufsparameter dienen darf.
    Ein wichtiges Indiz für einen gebesserten Gesamtzustand ist die Häufigkeit und der Verlauf von Infekten der oberen Atemwege (z.B. Otitis media, Tonsillitis, Rhinitis), die im Zusammenhang mit den Adenoiden auftreten. Werden diese seltener und/oder nehmen einen unkomplizierteren Verlauf, ist dies ein deutlicher Hinweis auf eine positive Arzneiwirkung. Bei der Beurteilung des Therapieverlaufs muss außerdem unbedingt berücksichtigt werden, dass sich die typischen Beschwerden häufig in den Sommermonaten verbessern und im Winter verschlechtern.
    Bei interkurrenten Erkrankungen mit entsprechendem Leidensdruck ist die Behandlung der adenoiden Vegetationen nötigenfalls zugunsten der entsprechenden Akutmittel zu unterbrechen. Nach Abklingen der Akutsymptomatik kann die Behandlung der adenoiden Vegetationen wieder aufgenommen werden.
    Prognose
    Eine Besserung der Symptomatik kann innerhalb von Wochen bis Monaten beobachtet werden. Häufig ist viel Geduld vonseiten der Eltern und des Behandlers erforderlich, da wegen der Symptomatik (Schwerhörigkeit, Konzentrationsstörungen etc.) nicht selten ein erheblicher Druck durch das soziale Umfeld besteht (Kindergarten, Schule, Verwandte etc.).
    Eine Adenektomie kann in den allermeisten Fällen sicher vermieden werden.
    Unterstützende Maßnahmen
    Häufig bekommen die Kinder zu viel Kuhmilch. Bei großen Tonsillen sollte maximal ein Glas Milch pro Tag erlaubt werden. Oft ist eine Allergietestung auf Kuhmilch angezeigt (RAST).
    Wichtige homöopathische Arzneimittel und ihre Differenzierung

    !!! Bar-i., Calc-br., Calc-i., Nux-v., Okou., Tub.
    !! Calc., Calc-p.
    In der homöopathischen Praxis zeigt sich, dass langfristige Therapieerfolge bei adenoiden Vegetationen mit den verschiedensten homöopathischen Arzneimitteln erreicht werden können, wenn diese aufgrund charakteristischer Symptome angezeigtsind. Trotz der Fülle der Möglichkeiten werden nachfolgend einige wenige, häufig indizierte Arzneimittel in aller Kürze abgehandelt:
    Zu Beginn der Behandlung hat sich
Tuberculinum
sehr bewährt, das einen deutlichen Bezug zum Abwehrsystem hat und außerdem häufig bei Kindern indiziert ist. Individuelle, zusätzliche Hinweise können z.B. Ruhelosigkeit, nächtliches Zähneknirschen, Furcht vor Hunden oder das typische Verlangen nach Geräuchertem sein.
    Vergrößerte adenoide Vegetationen bei normal großen Tonsillen weisen oft auf
Barium iodatum
. Erhebliche Entwicklungsverzögerungen auf körperlicher und geistiger Ebene bestätigen das Arzneimittel.
    Vergrößerte adenoide Vegetationen mit großen Tonsillen bei dunkelhaarigen Kindern erfordern häufig
Calcium iodatum
.
    Große adenoide Vegetationen mit großen Tonsillen bei hellhaarigen Kindern führen manchmal zu
Calcium bromatum
.
    Bei Kindern, die unter großen Adenoiden und unter großen Tonsillen leiden, dick und phlegmatisch sind, sehr nach süßen Speisen verlangen und am Kopf schwitzen, ist
Calcarea carbonica
angezeigt.
    Calcium phosphoricum
ist Mittel der Wahl bei Kindern, die ebenfalls häufig große Mandeln haben, schlank und unzufrieden sind sowie kein ausgeprägtes Süßverlangen haben.

27.12 Tonsillitis

    Angina tonsillaris.
    Akute Entzündung der Gaumenmandeln (Tonsillen); meist durch Streptokokken, seltener durch Pneumokokken oder Staphylokokken verursacht.
    Symptome: Plötzlicher Beginn mit starker Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens: Schluckbeschwerden, Halsschmerzen, verstärkter Speichelfluss, Kopfschmerzen, Fieber (mit Schüttelfrost) und Abgeschlagenheit. Inspektion des Rachens: anfangs gerötete und geschwollene Gaumentonsillen, später fibrinhaltige, gelbweißliche Stippchen und Pfröpfe (Angina lacunaris). In

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