Leitfaden Homöopathie (German Edition)
den Blutungen viel Kribbeln in der Nase voraus:
Arnica
oder
Rhus toxicodendron,
wenn
Belladonna
nicht hilft.
Cina
bei Kindern, die an Würmern leiden.
Bei sehr heftigen Blutungen:
Crocus, China, Carbo vegetabilis
und
Sepia.
Blutungen bei geschwächten Menschen:
China, Carbo vegetabilis, Secale cornutum
und
Veratrum album.
Rezidivierendes Nasenbluten:
Aconitum, Bryonia
oder
Nux vomica;
Wiederauftreten v.a. abends:
Pulsatilla;
nachts:
Mercurius, Arsenicum, Bryonia, Rhus toxicodendron;
morgens:
Nux vomica, Bryonia;
nach Stößen oder Schlägen auf die Nase:
Arnica, Sepia;
nach Bücken oder sonstigen Anstrengungen:
Rhus toxicodendron, Carbo vegetabilis.
27.10 Geruchs- und Geschmacksstörungen
Geruchsstörungen
Anosmie: Vollständiger Ausfall der Riechfunktion.
Hyposmie: Zunächst Verlust der Erkennungsschwelle des Geruchs, dann Verlust der Wahrnehmungsschwelle.
Parosmie (Fehlriechen): Dem Patienten erscheint beispielsweise alles übel riechend.
Geschmacksstörungen
Ageusie: Ausfall der Empfindung für einzelne oder alle Geschmacksrichtungen.
Hypogeusie: Abschwächung des Geschmacksempfindens.
Parageusie: Fehlwahrnehmung von Geschmacksstoffen.
Achtung: Patienten mit einer Geruchsstörung klagen subjektiv über eine „Geschmacksstörung“, da Essen anders schmeckt. Aromata werden beim Essen über das Geruchsorgan wahrgenommen, nicht über den Geschmackssinn.
Therapeutische Strategie und homöopathische Behandlung
Die meisten Geruchsstörungen treten nach einem grippalen Infekt auf. Eine konkrete Ursache (neben dem Virusinfekt) für die Geruchsstörung lässt sich meist nicht finden. Bei länger andauernden Anosmien sollte auch an Olfaktoriusmeningeome als mögliche Ursache gedacht werden. Gelegentlich kommt Anosmie im Rahmen von Hinterkopftraumata (Contrecoup) vor. In diesem Fall ist eine Therapie sinnlos, da die Riechfäden abgerissen sind.
Geschmacksstörungen der oberen Atemwege außerhalb viraler Infekte sind sehr selten, gelegentlich bei Traumata, gelegentlich auch idiopathisch. Ein Zinkmangel als Ursache sollte ausgeschlossen werden.
Je nach Causa der Störung muss die homöopathische Therapieplanung unterschiedlich erfolgen:
Akute Anosmie bei Infekten der oberen Atemwege: Die jeweils vorliegende Störung des Geruchsorgans ist häufig ein wichtiges Symptom bei der Arzneimittelfindung. Nach der Gabe des passenden Arzneimittels (meist Einmalgaben hoher C-Potenzen, z.B. C200) sollten sich sowohl die grippalen Symptome als auch die An- bzw. Hyposmie bessern. Häufig hinkt jedoch die sensorische Störung der Besserung des Allgemeinbefindens um einige Tage bis Wochen hinterher.
Anosmie anderer Genese: Meist muss eine homöopathische Konstitutionstherapie erfolgen. Auch hier können bestimmte Charakteristika der Geruchsstörung zur Arzneimittelfindung beitragen. In der Regel muss von einer längeren Behandlungsdauer ausgegangen werden (unter Umständen Monate). Die Prognose orientiert sich dabei an der jeweils vorliegenden Causa. Bei idiopathischer Anosmie ist sie gut, bei Z.n. Schädelhirntrauma sehr schlecht.
Miasmatische Zuordnung
Überempfindlicher Geruchssinn oder Geruchseinbildungen (v.a. übel riechende, faulige, fötide Gerüche) ordnet man der Psora zu. Verminderter oder ganz verloren gegangener Geruchssinn kann psorischen, sykotischen oder syphilitischen Ursprungs sein. Auch an eine Kombination aus Psora und Sykosis kann gedacht werden.
Repertorium
Um die Möglichkeiten der Homöopathie bei Geruchs- und Geschmacksstörungen aufzuzeigen, werden einige Rubriken des Repertoriums angeführt, die sich bei Störungen in diesem Bereich besonders bewährt haben.
Riechen
Empfindlich gegen Geruch von – Blumen
Empfindlich gegen Geruch von – Eiern
Empfindlich gegen Geruch von – Essig
Empfindlich gegen Geruch von – Fisch
Empfindlich gegen Geruch von – Fleisch
Empfindlich gegen Geruch von – Kochen, Speisen beim
Empfindlich gegen Geruch von – starke Gerüche
Geruch, eingebildet und real – Eiern, nach faulen
Geruch, eingebildet und real – stinkend
Geruch, eingebildet und realschweflig
Geruch, eingebildet und realverbrannt
Verlust, fehlender Geruchssinn – Schnupfen, bei
Verlust, fehlender Geruchssinn – Geschmackssinnes, mit Verlust des
Magen
Übelkeit – Gerüche, durch
Übelkeit – Speisen – Geruch von
27.11 Adenoide
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