Leitfaden Homöopathie (German Edition)
Speisen
Schmerzen – Schlucken – agg. – Flüssigkeiten
Schmerzen – Schlucken – agg. – Speichel schwieriger als Nahrung
Schwellung – Uvula
Innerer Hals
Schmerz – Getränke – kalte – agg.
Schmerz – Getränke – kalte – amel.
Schmerz – Getränke – warme – agg.
Schmerz – Getränke – warme – amel.
Schmerz – Sprechen – agg.
Schmerz – Zugluft, durch
Dosierung
Die akute Tonsillitis bessert sich mit einer Einmalgabe des passenden Arzneimittels in hohen C-Potenzen (z.B. C30 oder C200) meist deutlich und innerhalb von 24 Stunden. Normalerweise ist keine weitere Mittelgabe zur Ausheilung nötig. Die chronischen Mandelentzündungen werden mit Einmalgaben hoher C-Potenzen (gesteigert nach der Kent’schen Skala) behandelt.
Ulzerierende Tonsillitiden benötigen manchmal häufigere Mittelgabe, am besten in verklepperter Form. Auch Q-Potenzen sind hier möglich.
Tiefe D- und C-Potenzen schaden nicht, wenn das richtige Mittel gegeben wird, sollten aber bei jedem Besserungszeichen sofort abgesetzt werden. Cave mit
Mercurius
und seinen Salzen, obwohl sie oft sehr überzeugend wirken (s.o. „Homöopathische Behandlung“).
Verlaufsbeurteilung
Je nach Schwere der Erkrankung sollte sich der Krankheitszustand nach 24, maximal nach 48 Stunden wesentlich gebessert haben. Meist verbessern sich Lokal- und Allgemeinbefund gleichermaßen. In diesem Fall ist die Arzneiwirkung ist eindeutig. In seltenen Fällen, meist bei nur teilweise passendem Arzneimittel (es deckt nur einige wenige Aspekte der Erkrankung und wird in niedriger Potenz zu häufig wiederholt → Unterdrückung), bessert sich der Lokalbefund bei gleichzeitiger Verschlechterung des Allgemeinbefindens. Hier sollte die Behandlungsstrategie überdacht und ein besser passendes Arzneimittel ausgewählt werden. Die Verlaufsbeurteilung chronischer Tonsillitiden erfolgt ausschließlich nach den Richtlinien der klassisch homöopathischen Konstitutionstherapie ( Kap. 7.3 ) und richtet sich nicht nur nach evtl. kurzzeitigen Veränderungen des Lokalbefunds.
Unterstützende Maßnahmen
Hilfreich sind Wärmebestrahlung des Halses und Gurgeln mit Salbei oder Salz.
Prognose
Eine akute Angina oder ein Scharlach sollten innerhalb von zwei Tagen wesentlich besser sein, nach einer Woche muss das Krankheitsbild völlig verschwunden sein.
Chronische Tonsillitiden bedürfen einer wesentlich längeren Behandlungsdauer (oft Wochen oder sogar Monate), aber auch hier ist die Prognose bezüglich einer Heilung äußerst günstig.
Wichtige homöopathische Arzneimittel und ihre Differenzierung
!!! Apis, Bell., Lach., Lyc., Merc., Phyt.
!! Bapt., Hep., Lac-c., Kal.-i, Sil.
! Kali-bi., Kreos., Merc-i-f., Merc-i-r., Nat-m., Phos., Sep., Tell.
Da es sich bei akuten Tonsillitiden um Erkrankungen mit teils erheblichen Beschwerden und potenziell bedrohlichen Komplikationen handelt, sollte die Arzneiwahl immer sehr differenziert, d.h. unter Berücksichtigung aller vorhandenen Zeichen und Symptome erfolgen. Nachfolgend werden einige ausgewählte praktische Aspekte der Behandlung näher beleuchtet:
Bei plötzlich auftretenden Halsschmerzen ist häufig
Belladonna
angezeigt (das schon von Hahnemann als das Hauptmittel für Tonsillitis empfohlen wurde), vor allem wenn der Hals hochrot ist und die Tonsillen noch nicht belegt sind. Blasst der Hals ab und werden die Tonsillen eitrig, kommt als Folgemittel sehr oft
Mercurius solubilis
infrage.
Bei linksseitiger Angina ist häufig
Mercurius iodatus ruber
oder
Lachesis
angezeigt, bei rechtsseitiger Angina
Mercurius iodatus flavus
oder Lycopodium.
Bei Halsschmerzen mit Ohrenschmerzen (z.B. bei jedem Schlucken) ist
Phytolacca
das Mittel der Wahl, besonders wenn Schleimhäute und Tonsillen dunkelrot sind.
Länger bestehende Erkrankung mit Sekretion aus den Tonsillen erfordert
Silicea
, gelegentlich auch
Tellurium
und
Kreosotum
.
Bei blassroten Tonsillen und wenn der Patient nach kalten Getränken verlangt, ist
Apis
Mittel der Wahl.
Beginnt die Angina rechts und geht auf die linke Tonsille über, ist
Lycopodium
angezeigt. Beginnt die Angina links und verlagert sich auf die rechte Tonsille, ist
Lachesis
das Mittel der Wahl. Wechselt die Angina ständig die Seiten, kommt
Lac caninum
infrage.
Sind die Tonsillen eitrig belegt und schmerzlos, ist
Baptisia
indiziert.
Bei der Herpangina (Bläschen an Tonsillen und Mundschleimhaut)
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