Leitfaden Homöopathie (German Edition)
kürzerer Zeit zurückgehen, sie stellen wichtige Verlaufsparameter dar. Eventuelle Einblutungen können unter homöopathischer Therapie rascher resorbiert werden, stellen aber schwerer zu beurteilende Verlaufsparameter dar.
Unterstützende Maßnahmen
Augenbäder mit 2%iger Euphrasia-Lösung, v.a. nach der Entfernung von Fremdkörpern.
Wichtige homöopathische Arzneimittel und ihre Differenzierung
( Kap. 26.12 )
!!! Acon., Arn., Symph.
!! Crot-h., Euphr.
! Bell-p., Bothr., Calen., Canth., Caust., Coc-c., Ham., Hyper., Lach., Led., Phos., Seneg., Sil., Staph., Sul-ac., Symph., Zinc.
„Blaues Auge“ (periorbitales Hämatom): Als erstes bewährtes Mittel ist
Arnica
(Hämatom durch Prellung) angezeigt, bildet sich ein massiver Bluterguss, so folgt
Ledum
(bei schwerem Bluterguss, wenn
Arnica
nicht ausreicht; kalter Umschlag amel., lokale Wärme agg.) als zweites Mittel gut. Eine weitere Alternative ist
Bellis perennis
(v.a. bei plötzlicher Kälteeinwirkung und Traumata durch Auskühlen, z.B. durch Schneeball).
Bei stärkerer Prellung, evtl. auch mit Verletzung der Knochen der Augenhöhle, ist
Symphytum
(bei Prellung des Augapfels durch Tennis- oder Schneeball etc.; schmerzhafter Augapfel; Öffnen des Auges fällt schwer) das wichtigste Mittel.
Blutungen: Als pflanzliche Arzneimittel haben sich
Arnica
(als unspezifischeres Mittel bei Verletzungen, u.a. bei Netzhautblutung),
Hamamelis
(v.a. bei Augenblutung durch Schläge; Ekchymosen; Blutung des Glaskörpers oder Netzhautblutung; Hyphäma; brennend-stechende Schmerzen) und
Ledum
(Blutergüsse bei Verletzungen; Vorderkammerblutungen; Hyphäma) bewährt. Als mineralische Arzneien kommen v.a.
Phosphorus
(typisches Blutungsmittel, v.a. bei Netzhautblutung; helles Blut) und als spezifischeres Mittel
Sulfuricum acidum
(Blutungen im Augeninneren mit großen Ekchymosen in der Bindehaut und im umliegenden Gewebe; Blutung aus dem Auge nach Trauma, Netzhautblutung; stechende Schmerzen; Schwächegefühl) zum Einsatz. Als Schlangengifte haben sich hier v.a.
Crotalus horridus
(Blutungen in der Netzhaut, Blut tritt aus dem Tränenkanal aus; eher re. Auge betroffen) und
Lachesis
(li. Auge von Blutung betroffen, Netzhautblutung; dunkles Blut) bewährt. Bei Verlust des Sehvermögens durch Augenverletzung sollte neben
Arnica
an
Bothrops
(Blutungen in der Netzhaut) gedacht werden.
Verletzungen (insb. durch Fremdkörper im Auge): Das beste Mittel bei Fremdkörpern und zum Zeitpunkt kurz nach einer Verletzung ist das auch als „Augen-Arnica“ bezeichnete
Aconitum
(bei Verletzungen von Hornhaut, Bindehaut, Lederhaut oder des Augenlids, auch bei Verletzungen durch chirurgische Eingriffe am Auge, v.a. bei Schock mit ängstlicher Unruhe; ödematös geschwollene und gerötete Bindehaut; Gefühl von ausgetrockneten Augen; Augenbewegung und Zugluft agg.). Alternativ kommen bei Fremdkörperverletzungen
Coccus cacti
(mit Konjunktivitis) und als allgemeines Mittel bei Fremdkörpern
Silicea
(„das homöopathische Skalpell zur Entfernung von Fremdkörpern“) infrage. Nach der Entfernung von Fremdkörpernhat sich
Euphrasia
(auch bei Hornhauttrübung nach Verletzung; stechend-brennende Schmerzen; starker Tränenfluss und Photophobie) bewährt, bei starken persistierenden Beschwerden kann man anschließend noch
Hypericum
geben. Bei Schnittverletzungen der Horn- oder Bindehaut ist
Staphisagria
(glatte Schnitte, z.B. durch Papier, Katzenkrallen oder das Skalpell) das bewährteste Mittel, alternativ kommt
Calendula
(auch nach Augenoperationen, um Entzündungen vorzubeugen) in Betracht. Postoperativ empfehlenswert nach Augenoperationen ist außer
Calendula
noch
Senega
(v.a. zur Resorption nach Staroperationen),
Symphytum
(postoperative Schmerzen an inneren Augenpartien, besonders am Sehnerv) und
Zincum metallicum.
Bei allen Augenverletzungen kommt alternativ zu
Aconitum
generell
Arnica
(v.a. bei Verletzungen ohne den ängstlich-unruhigen Schockzustand von
Aconitum
) infrage.
Bei Verbrennungen im Augenbereich ist
Cantharis
das Mittel der ersten Wahl.
Bei Verätzungen (durch Säuren) oder Kolliquationsnekrosen (durch Laugen) kommen
Aconitum
zur Behandlung von Schock und Schmerzen oder
Causticum
wegen seiner Ähnlichkeitsbeziehung als Ätzstoff in Betracht.
33.1.7 Verletzungen durch Tiere
Insektenstich: meist nur harmlose Schwellung und Juckreiz. In Einzelfällen allergische Reaktionen (übermäßige Hautreaktion, Atemnot und evtl. Schockzeichen). Bei einem Stich in den Mund-Rachenraum oder
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