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Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Titel: Leitfaden Homöopathie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Geißler , Thomas Quak
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einfließen muss. So muss z.B. bei
Plumbum metallicum
mit einem deutlich langsameren Wirkungseintritt (z.T. viele Wochen) und auch einer wesentlich längeren Wirkdauer gerechnet werden als zum Beispiel bei
Datura stramonium
.
    Von der Art der Erkrankung des Patienten: Erkrankungen mit einer langsamen (z.B. jahrelangen) Entwicklung und einer allmählichen Steigerung der Symptome haben erfahrungsgemäß wesentlich längere Wirkzeiten der Arzneimittel als Erkrankungen, die einen heftigen Verlauf zeigen bzw. erst kurz bestehen.
    Von der Reaktionsfähigkeit des Organismus: Abhängig von der Schwere der Erkrankung und auch der miasmatischen Vorbelastung ( Kap. 3 ) muss mit einer unterschiedlichen Dynamik und Dauer der Arzneiwirkung gerechnet werden.
    Orientierungshilfe für die Praxis
    Bei einer eindeutig positiven Arzneiwirkung sollte das passende Medikament erst wiederholt werden, wenn der Patient quantitativ und/oder qualitativ wieder (annähernd) so deutliche Symptome hat wie vor der Arzneigabe ( Abb. 7.8 ).
    Abb. 7.8 Arzneiwiederholung bei Rückkehr der Symptome
    Treten die Krankheitssymptome nach einer guten und ausreichend langen Wirkzeit nicht in der gleichen Intensität auf, kann das Arzneimittel nach einer entsprechend langen stabilen Phase wiederholt werden (bei chronischen Erkrankungen meist Wochen bis Monate, Abb. 7.9 ).
    Abb. 7.9 Arzneiwiederholung nach langen stabilen Phasen
    Existiert auch nur der kleinste Anhalt für eine anhaltend positive Arzneiwirkung, wird das Arzneimittel nicht wiederholt.

Anmerkung
    Wenn im Folgenden von „Verbesserung“ oder „Verschlechterung“ ohne Spezifizierung die Rede ist, sind damit „echte homöopathische Verbesserungen“ bzw. „Verschlechterungen“ unter Berücksichtigung von Lokal-, Allgemein- und psychischer Symptomatik des Patienten gemeint ( Kap. 4 ).

    Erstverschlechterung
    Durch die geänderten Verdünnungsverhältnisse setzt die Wirkung von Q-Potenzen deutlich milder ein als bei C-Potenzen, Erstverschlechterungen werden selten beobachtet (einer der Gründe, warum Hahnemann die Entwicklung zu den Q-Potenzen vollzog, Kap. 2.4.3 ).
    Kommt es trotzdem zu einer Erstverschlechterung, muss die Arzneidosis verringert werden (seltenere Einnahme oder Verdünnung ins 2. oder 3. Glas).
    Arzneireaktionen
    Treten Prüfungssymptome des verabreichten Arzneimittels am Patienten auf, wird trotzdem – jedoch in einer niedrigeren Dosierung (seltenere Einnahme oder Verdünnung ins 2. oder 3. Glas) – mit der Einnahme fortgefahren, bis klar ist, ob auch eine echte Verbesserung des Gesundheitszustandes eintritt.
    Besserung der Krankheitssymptome
    Kommt es zu einer echten Verbesserung des Gesundheitszustandes des Patienten, wird mit der Einnahme der Q-Potenz fortgefahren. Bei anhaltender Verbesserung des Gesundheitszustandes wird nach Beendigung einer Q-Potenz übergangslos mit der nächst höheren fortgefahren (Q1, Q2, Q3 usw.).
    Verschlechterung der Symptome nach anfänglicher Besserung
    Verschlechtern sich die Symptome unter der kontinuierlichen Einnahme von Q-Potenzen nach längerer, eindeutiger Verbesserung des Krankheitszustandes, ist der Organismus im Moment „gesättigt“. Die Q-Potenz wird abgesetzt. In der Regel folgt eine lang anhaltende Besserung bzw. Konsolidierung des Gesundheitszustandes. Folgt (meist nach längerer Zeit) wieder eine anhaltende Verschlechterung, wird mit der Einnahme der Q-Potenz fortgefahren. Folgt keine echte Verbesserung durch die erneute Gabe der Q-Potenz, muss davon ausgegangen werden, dass das verordnete Medikament falsch war. Ein neues Medikament muss ausgewählt werden.
    Wiederauftreten früherer Erkrankungen
    Treten unter der Einnahme von Q-Potenzen Symptomenkomplexe früherer Erkrankungen auf, wird mit der Einnahme der Q-Potenz fortgefahren.
    Dauerhafte Veränderung des Symptomenbildes unter der Verordnung von Q-Potenzen
    Zeigen sich während der Einnahme von Q-Potenzen dauerhaft neue Symptome, die auf ein anderes Arzneimittel hinweisen, sollte bei entsprechender Persistenz der Symptome über einen längeren Zeitraum und bei ungenügender Heilwirkung des verabreichten Medikamentes das Arzneimittel gewechselt werden (ähnlich wie bei C-Potenzen, Kap. 7.3.2 ).

7.5 Wechsel der Arzneimittel bei Therapie mit hohen C- und Q-Potenzen
    Im Therapieverlauf chronischer Erkrankungen gibt es zwei Gründe, das gewählte Arzneimittel zu verlassen und ein neues zu verabreichen:
    1. Bei interkurrenten Akuterkrankungen: Das für die jeweilige

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