Lektionen (German Edition)
nun deiner Lust die Schärfe genommen haben, legen wir eine Pause ein. Ich werde beim Zimmerservice ein Abendessen bestellen. Die nächste Zeit über möchte ich, dass du über deine Beichte an mich und dich selbst nachdenkst. Falls du irgendetwas davon zurücknehmen willst, sag es mir. Falls nicht, werde ich einige deiner Wunschträume erfüllen. Mir wird es gefallen, dich zu unterrichten. Hättest du mich gern zu deinem sexuellen Erzieher?»
«Ich denke ja, Sir. Aber was ist mit …?» Sie drehte sich in seinen Armen um und schob eine Hand zwischen ihre Körper dorthin, wo sein Riemen sich gegen den Hosenschlitz stemmte.
«Das kann warten», sagte er. «Vorfreude ist das halbe Vergnügen, meinst du nicht auch?»
Sie nickte.
«Und ich möchte es dir nicht nochmal sagen müssen. Spar dir den ‹Sir›.»
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Kapitel 12
John bestellte Bento-Schachteln von Sakura, dem hoteleigenen japanischen Restaurant, und eine Flasche Mumm. Sarah fand den Dom Perignon, den Jack ihr gekauft hatte, zwar besser, den Mumm aber trotzdem köstlich.
Wow! Ein paar ihrer Freundinnen mochten Coke, einige bevorzugten Pepsi. Sie hingegen hatte Schampusvorlieben, stellte Dom Perignon über Mumm. Welche Überfeinerung!
Über die Jahre hatte sie viele thailändische und chinesische Gerichte gegessen, aber noch nie japanische. John warnte sie zum Glück vor dem Wasabi, als sie sich gerade schon die auf ihren Essstäbchen aufgehäufelte Portion in den Mund stecken wollte. Das Tempura war knusprig-lecker, vom Sushi war sie aber nicht so überzeugt. Womöglich musste man sich den Geschmack daran erst anerziehen.
Eine gute Begleiterin führt anregende oder gewitzte Unterhaltungen, doch Sarah fiel nur die Frage ein: «Hast du schon viele Begleiterinnen kennengelernt, John?» Kaum waren ihr die Worte über die Lippen, bereute es sie, aber er schien keinen Anstoß zu nehmen.
«Ich hatte mal eine Freundin, die in deinem Gewerbe arbeitete, aber du wirst das erste Mädchen sein, mit dem ich geschlafen habe und das dafür bezahlt wurde.»
«Eine Freundin, die gewerbsmäßige Begleiterin war?»
«Warum nicht? In ihrem Fall war das ihre Berufung. Es ist ein uraltes und ehrliches Handwerk. Meine Freundin liebte Sex und war sehr geübt darin. Ist das denn nicht der beste Berufsweg, auf dem man für etwas bezahlt wird, was man auch rein ums Vergnügen willen tun würde?»
«Schätze schon.»
«Gefällt dir deine Arbeit denn nicht?»
Sarah überlegte einen Augenblick. Jede ihrer bezahlten Verabredungen war bislang erfreulich verlaufen. Und so konnte sie aufrichtig erwidern: «Ja, mir gefällt diese Arbeit außerordentlich.»
«Das ist gut. Anderenfalls wäre es ein schweres Leben, könnte ich mir vorstellen.» Er tunkte eine Tigergarnele in Ananassoße und schob sie sich in den Mund. «Warum hast du dich nach meinen Erfahrungen mit Begleiterinnen erkundigt, Sarah?»
«Du scheinst so viel über Frauen zu wissen. Ich nahm an, du hättest große Erfahrungen.»
«Sarah, ich gehe auf die vierzig zu. Ich war nie verheiratet, habe aber mehrmals mit Frauen zusammengelebt, ganz zu schweigen von Zufallsbegegnungen und ‹Freundinnen mit Zusatznutzen›. Ich verehre die Frauen. Es würde ein trauriges Licht auf mich werfen, hätte ich nicht das eine oder andere über sie gelernt.»
«Und es macht dir nichts aus, mich zu unterrichten?»
«Der Unterricht einer begabten Schülerin ist mir eine ausgesprochene Freude, versichere ich dir.»
«Dann verrate mir, was Männer gernhaben.»
Fast prustete er los. «Das weißt du doch bestimmt.»
«Ich möchte mehr wissen. Von dir.»
«Harte Nuss. Es gibt Männer, die überhaupt keinen Gefallen an Frauen haben, wie du wahrscheinlich weißt, und andere mit sehr abseitigen Vorlieben. Ich nehme an, du fragst mich nach den Wünschen der meisten, den Wünschen durchschnittlicher Männer?»
«Ja, bitte.»
«Das einzig allgemein Gültige, was mir einfällt, die Männer mit abseitigen Vorlieben mal außen vor, ist die Begeisterung. Wir mögen es, wenn die Frauen ihre Wünsche ausdrücken. Männer mögen es, wenn die Frauen offen zeigen, dass sie geil sind, und auch, dass sie genießen, was immer sie gerade treiben, ob im Geben oder Nehmen.»
«Und was ist mit vorgetäuschten Höhepunkten?»
«In deinem Geschäft dürfte das wohl nicht ganz ungewöhnlich sein.»
«Musste ich bis jetzt nie.»
«Ist doch wunderbar! Entweder bist du als Frau ideal und nicht bloß scharf, sondern auch noch schnell zu
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