Lena - einfach raus und leben
Song Contest verteidigen sollte, laut Ja sagte.
Nachdem dieser Coup von Raab und Lena bekanntgeworden war, ging das große Rangeln um den Austragungsort des Wettbewerbs los. Wer das Rennen macht, liegt in den Händen des Norddeutschen Rundfunks (NDR). Dieser ist der deutsche Vertreter in der European Broadcasting Union (EBU) und hat, weil die Bundesrepublik gerade das aktuelle Gewinner-Land des Contests ist, das Recht, eine Stadt als Austragungsort vorzuschlagen. Dass dieser Vorschlag angenommen wird, ist so gut wie sicher. Denn in der Geschichte des Eurovision Song Contests hat die EBU noch nie den Standortvorschlag der zuständigen Rundfunkanstalt abgelehnt.
Zu den heißesten Kandidaten zählt Köln. Dafür plädierte Moderator und Lena-Förderer Stefan Raab nicht
nur, weil es seine Heimatstadt ist. Dort befinden sich auch der Sendeort seiner Show »TV total« und der Sitz seiner Produktionsfirma Brainpool. Und nicht zuletzt fanden die Vorentscheide für den Contest in Köln statt. Die Lanxess Arena hätte als Wettbewerbshalle genügend Platz.
Neben Köln ist natürlich auch Lenas Heimatstadt Hannover als Favorit im Gespräch. Wie alle Mitbewerber muss die niedersächsische Hauptstadt beweisen, dass sie über gute Verkehrsanbindungen, eine TV-taugliche Halle und über ausreichend Hotelzimmer verfügt. Das alles ist in Hannover gegeben, und darüber hinaus hat die Stadt durch die Ausrichtung der Expo 2000, die alljährliche Computermesse CeBit und die Hannover Messe ausreichend Erfahrungen gesammelt, was die Ausrichtung von Mega-Events angeht. Damit ist der Ort des Geschehens auch schon klar: Der könnte nur das riesige Messegelände sein.
Die Hannoveraner, die sich sowieso im Lena-Fieber befinden, rührten bereits eifrig die Werbetrommel und richteten auf dem Kommunikationsportal Facebook die Gruppe »Eurovision Song Contest 2011 muss in Hannover stattfinden« ein. Zwei Tage nach der Gründung hatte die Gruppe bereits 1 500 Mitglieder, bis zum 21. Juni 2010 waren es 2 783.
Eine weitere harte Konkurrentin ist die Weltmetropole Berlin. Als Hauptstadt der Bundesrepublik wäre sie repräsentativ für das ganze Land. Auch in Hamburg ist man vom Eurovision Song Contest und von Lena begeistert.
Möglicher Austragungsort könnte die »O2 World« sein. Chancen rechnen sich ebenfalls die Gelsenkirchener aus. Denn sie verfügen über die riesige »Veltins Arena«, die wegen des verschließbaren Daches sehr attraktiv für die Eurovisions-Show wäre.
Noch weiter südlich ist München im Gespräch und als Austragungsort die Olympia-Halle. Die hat schon etliche Groß- und Mega-Events beherbergt, die Stadt kann mit einer langjährigen Erfahrung bei der Ausrichtung solcher Veranstaltungen auftrumpfen.
Letztlich wird die Entscheidung, wo 2011 um den Eurovisionstitel gesungen wird, davon abhängen, ob von der entsprechenden Halle aus überhaupt eine dermaßen große internationale TV-Show gesendet werden kann, so der NDR laut der Augsburger Allgemeinen vom 4. Juni 2010.
Wo auch immer die Show über die Bühne gehen wird, der Contest 2011 mit Lena wäre für Deutschland ein Novum. Denn nie zuvor in der deutschen Geschichte des Wettbewerbs ist eine Siegerin im nächsten Jahr ohne Vorentscheid gleich noch einmal angetreten. Und falls sie wieder gewinnen sollte, wäre auch das noch nie da gewesen. Bislang hat nur ein Interpret den Contest zweimal gewonnen: Das war Johnny Logan, 1980 mit »What’s Another Year« und noch einmal 1987 mit »Hold Me Now«.
Aber wer weiß, was sich Stefan Raab und Lena für die Titelverteidigung 2011 alles ausdenken werden. Die Hannoveranerin jedenfalls hat sich schon mal auf ihre
eigene Art um den nächsten Eurovisions-Song bemüht. Ende Juni 2010 stellte sie ihren vermeintlichen neuen Wettbewerbstitel britischen Journalisten vor, als die neugierig danach fragten. Eigentlich selbstverständlich, dass diese Anfrage ein bisschen verfrüht kam. Und dementsprechend veralberte Lena die Presse-Leute, indem sie ihnen eine kleine Kostprobe in deutscher Sprache versprach. Die Journalisten sollten das Lied dann übersetzen. Danach sang Lena kurz ein paar Ulk-Worte über einen Pipi-Mann und eine Pipi-Frau und übersetzte den verdutzten Reportern, was sie da gerade geträllert hatte.
Besonders eilig haben es auch andere Eurovisionsbegeisterte, wie zum Beispiel DJ Ötzi (sein größter Hit: »Ein Stern (… der deinen Namen trägt«)) und die Nummer zwei der Castingshow »Deutschland sucht den Superstar 2010«
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