Lena - einfach raus und leben
was Raab und Lena da machen. Mal den dummen Köppen da draußen die Meinung sagen bzw. singen. … Der Akzent ist ja gerade eine Eigenschaft, die Lena so ausmacht! Lena, bleib, wie du bist, und hör nicht auf die blöden Antis.«
»BlooDSheDLadY« konnte auch nicht verstehen, dass sich einige User nicht über Lenas Sieg freuten, und lobte die Sängerin: »Seid doch froh, dass Deutschland endlich mal wieder gewonnen hat. … ihre Stimme ist einzigartig. Ich bin auf jeden Fall froh, dass wir gewonnen haben!« »Confrontatioon« fasste kurz die Vorliebe für die Hannoveranerin und das Unverständnis für die negativen Kommentare zusammen: »Ich find Lena toll. Kann gut singen, tanzt nicht so wie alle anderen und ist hübsch! Ich weiß nicht, was ihr alle gegen Lena habt. Mal ehrlich.« Und auch »HollywoodPromoTeam« äußerte Sympathien für den Shooting-Star: »Lena ist Hamma!
Ich habe am Samstag total mitgefiebert … Lena, I heart you too.«
Das Hin und Her zwischen Lena-Freunden und -Gegner wurde »Drue158« irgendwann zu bunt. Er oder sie versuchte zu besänftigen: »Liebe, Leute, LIIIEEEBE! Hört auf, euch zu bekriegen. Die einen mögen Lena, die anderen nicht, das ist normal bei polarisierenden Menschen. … Ich persönlich finde Lena toll, andere nicht, und das sollte doch auch in Ordnung sein. Niemand muss hier jemanden runterbuttern, Lena-Fans nicht die Hasser und die Hasser auch nicht die Fans oder Lena.«
Die Anhänger der Sängerin zeichnete manchmal solch ein Überschwang an Begeisterung aus, dass das für merkwürdige Begebenheiten sorgte. So wollten natürlich viele Fans der Pop-Prinzessin mit ihr in Kontakt treten - sehr zum Leidwesen einer Osnabrückerin namens Lena Meyer, die ebenfalls auf Facebook zu finden ist. Die Lena-Begeisterten entdeckten das, und prompt wurde die Dame schon am Vorabend des Contest-Finales mit elektronischer Fanpost aus der ganzen Welt überschüttet. User aus der Türkei, Griechenland, Spanien und anderen Ländern boten ihr die Freundschaft an, wie es auf Kommunikationsportalen so üblich ist. Auf ganz einfache Anfragen antwortete die damals 19-jährige Lena Meyer nicht, wohl aber, wenn sich jemand die Mühe machte, ein paar längere Zeilen zu verfassen. Doch auch diese Fans musste sie enttäuschen, denn sie klärte in ihren Antworten erst mal darüber auf, dass sie nicht die Lena sei.
Die würden die Fans natürlich am liebsten mal persönlich kennenlernen - und mit ihr in den Urlaub fahren. Diese Meldung machte Mitte Juni 2010 die Runde. In einer Umfrage des Kennenlern-Portals www.spin.de über die Urlaubswünsche der Deutschen kam heraus, dass zwar das Verreisen mit der Familie an oberster Stelle steht. Aber einige der Befragten würden das auch gern mal mit einem Star oder Prominenten versuchen. Die meisten Damen bevorzugten den Filmstar George Clooney als charmanten Reisebegleiter, die Herren entschieden sich für Lena Meyer-Landrut.
Solch ein Votum abzugeben ist eine eher dezente Zuneigungsbekundung, genauso wie der Vorschlag des Europa-Rosariums in Sangerhausen im Südharz. Die Einrichtung umfasst mit circa 80000 Rosenstöcken und etwa 8 300 Sorten die größte Rosensammlung der Welt. Die Mitarbeiter boten der Eurovisions-Siegerin die Patenschaft über eine Rose an, die ihren Vornamen tragen soll. Es handelt sich um eine Edelrose mit einer gefüllten orangeroten Blüte, die von einem niederländischen Züchter stammt. Viele Prominente übernahmen bereits eine Patenschaft, die für eine Rose 35 Euro, für ein vollständiges Rosenbeet 500 Euro jährlich kostet. So etwa die Laufsteg-Schönheit Heidi Klum, der ehemalige Bundespräsident Johannes Rau, Marie-Luise Marjan (die Mutter Beimer aus der TV-Endlosserie »Lindenstraße«) und die Fußballer-Legenden Pelé und Uwe Seeler. Damit wäre Lena in guter Gesellschaft. Bis zum Redaktionsschluss dieses Buches
war allerdings nicht bekannt, ob sie das Angebot angenommen hat.
Etwas ganz anderes ließen sich die Medizinstudenten Christian und Matthias Landgraf, Johnny Jötten und Nikolai Gaschütz aus Münster einfallen. Weil sie sowohl Fußball-Fans sind als auch »Satellite« und Lena ziemlich gut finden, gründeten sie kurzerhand die Band »Uwu Lena«, deren Name sich aus Uw e Seeler, V u vuzela (ein trötendes südafrikanisches Blasinstrument und Symbol des dortigen Fußballs) und Lena zusammensetzt. Sie mischten ihre Vorlieben nur so zum Spaß, und heraus kam eine Neuaufnahme von »Satellite«, aber eben mit einem
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