Lensmen 03 - Galaktische Patrouille
landete neben der fast völlig verbrannten Leiche des Wächters. Er wußte, daß es für ihn ohne jeden Schutz kein Weitergehen gab. Dafür drangen die beiden Männer in ihren schweren Raumanzügen ohne zu zögern in den düsteren Gang ein. Offenbar hatten die Overlords keine Gelegenheit gehabt, die Verteidigung ihres Reiches zu organisieren, denn es wurde den beiden Eindringlingen wenig Widerstand geboten. Hier und dort stellten sich ihnen Sklaven in den Weg, deren Angriffe jedoch mühelos abgeschlagen wurden. Als sich die Männer der Höhle näherten, wurden auch die Verteidiger zahlreicher, die jedoch ihre Gegner nicht aufzuhalten vermochten. Die Energiestrahlen der beiden DeLameter bereiteten ihnen ein schnelles Ende. Schließlich versperrte den Eindringlingen eine hell schimmernde Metallbarriere den Weg, deren Energiefelder die Strahlen der DeLameter zwar absorbierten, deren Material dem mit voller Kraft geführten Schlag einer Raumaxt allerdings wenig Widerstand entgegensetzte.
Jetzt befanden sich die beiden Männer in der Haupthöhle, im Heiligtum der Overlords von Delgon. Vor ihnen leuchtete der Schirm, hinter dem sich die unbeschreiblichen Quälereien abgespielt hatten; jetzt war er absolut leer. Vor dem Schirm rannte die Gruppe der Zuschauer in wilder Panik durcheinander. Die »Anführer« des widerwärtigen Clans befanden sich auf einer Art Galerie und versuchten verzweifelt eine Streitmacht auf die Beine zu stellen, die die unerhörte Verletzung ihrer jahrhundertealten Immunität sühnen sollte.
Eine letzte Welle delgonischer Sklaven brandete mit flammenden Projektoren gegen die beiden Eindringlinge an, nur um in den Strahlen der DeLameter zu sterben. Es widerstrebte den beiden Männern, die willenlosen Sklavenwesen zu töten, doch es blieb ihnen nichts anderes übrig, wenn sie ein für allemal mit den Overlords abrechnen wollten. Und das taten sie. Es war keine erfreuliche Aufgabe, doch sie mußte erfüllt werden. Erbarmungslos richteten Kinnison und vanBuskirk ihre Projektoren auf die Gruppe der Overlords. Der entartete Stamm dieser Wesen mußte restlos ausgerottet werden; kein Overlord durfte überleben, um die Galaktische Zivilisation weiter in Gefahr zu bringen. Die tödlichen Energiefächer wanderten langsam hin und her und auf und ab, bis in der gigantischen Höhle außer den beiden Gestalten am Eingang niemand mehr am Leben war.
Kinnison und vanBuskirk überzeugten sich mit schußbereiten Waffen, daß kein Overlord ihren Strahlen entkommen war, und kehrten dann langsam zum Höhleneingang zurück, wo sie von Worsel bereits erwartet wurden. Kinnison informierte den Velantier über die Ereignisse in der Höhle. Die drei Verbündeten desaktivierten vorsichtig ihre Gedankenschirme und stellten zu ihrer Freude fest, daß die allgegenwärtigen Gedankenimpulse der Overlords zum erstenmal seit undenklichen Zeiten völlig verstummt waren.
»Wir sollten uns nicht zu früh freuen«, warnte Kinnison, »denn ich kann mir nicht vorstellen, daß die Gefahr bereits völlig gebannt ist. Es sind bestimmt noch Overlords am Leben. Unmöglich, daß wir sie auf einen Schlag erwischt haben. Außerdem gibt es bestimmt noch andere Overlord-Siedlungen auf Delgon.«
»Möglich«, erwiderte der Velantier und wedelte übermütig mit dem Schwanz – das erste Zeichen von Freude, das die beiden Männer an ihm bemerkten. »Aber ihre Macht ist ein für allemal gebrochen. Mit unseren Schutzschirmen und den Waffen, die wir dank Ihrer Hilfe jetzt bauen können, wird es kein Problem für uns sein, die Overlords völlig auszurotten. Sie werden mich jetzt nach Velantia begleiten, wo wir alles tun werden, um Ihnen bei der Lösung Ihrer Probleme zu helfen, das kann ich Ihnen versichern. Ich habe bereits ein Raumschiff angefordert, das uns in etwa zwölf Tagen nach Velantia bringen wird. Dort können wir dann sofort beginnen ...«
» Zwölf Tage! Grundgütiger Noshabkeming!« explodierte vanBuskirk.
»Reg dich nicht auf«, sagte Kinnison. »Du vergißt, daß die Velantier den trägheitslosen Antrieb noch nicht kennen. Am besten kehren wir auf den Vierten Planeten zurück und nehmen unser Rettungsboot. Das hat zwar auch Nachteile, aber auf diese Weise sind wir den Ortungsstrahlen der Piraten nicht zwölf Tage, sondern nur etwa eine Stunde schutzlos ausgesetzt. Es ist anzunehmen, daß sich die Boskonier noch in der Gegend herumtreiben und das Schiff der Velantier anhalten und durchsuchen werden. Wenn wir dann an Bord wären, hätten
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