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Lensmen 03 - Galaktische Patrouille

Lensmen 03 - Galaktische Patrouille

Titel: Lensmen 03 - Galaktische Patrouille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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und Flüssen. Aber Kinnison war kein Planetograph, und er war auch noch nicht lange genug unterwegs, um bei diesem Anblick sehnsüchtig an seine Heimatwelt zurückzudenken. Sein Interesse konzentrierte sich auf den Piratenstützpunkt.
    Zuerst stieß er kaum auf Spuren menschlicher Besiedlung. Die menschlichen oder menschenähnlichen Lebensformen dieses Planeten schienen sich noch auf einer sehr niedrigen Entwicklungsstufe zu befinden. Außerdem gab es Myriaden von Tierarten auf diesem Planeten; aber Kinnison war ebensowenig Biologe wie Soziologe. Sein Interesse galt einzig und allein den Piraten, und es hatte den Anschein, als ob gerade diese Lebensform besonders schwierig aufzustöbern war.
    Schließlich hatte seine Suche Erfolg. Er wußte, daß sich der Stützpunkt hier irgendwo befinden mußte, und daß er nur intensiv genug danach Ausschau halten mußte.
    Es stellte sich heraus, daß die Piraten ihre Station in ein riesiges Gebirge gebettet hatten, wo sie unter einer dicken Schicht Eisenerz vor jeder Ortung geschützt war.
    Die Eingänge waren mit Felsbrocken geschickt getarnt, die sich der Umgebung anpaßten; doch als Kinnison den ersten Tunnel entdeckt hatte, bereitete ihm die übrige Station keine Schwierigkeiten mehr. Wieder brachte er sein Schnellboot in eine genau vorausberechnete Kreisbahn und landete in seinem Raumanzug. Wieder arbeitete er sich vorsichtig an die Station heran, bis er die Energiekuppel erkennen konnte, die die Sperrzone umfaßte.
    Von einigen Abweichungen abgesehen, verschaffte er sich auf die gleiche Weise Zutritt wie vor kurzem auf Radelix. Doch jetzt bediente er sich seiner neuen Talente mit einer Sicherheit und Genauigkeit, die ihm damals noch gefehlt hatte. Seine Übungen mit den Männern der Patrouille hatten ihm ein Gefühl für die Möglichkeiten gegeben, die in ihm schlummerten.
    Er wußte, daß er vielleicht einige Zeit in der boskonischen Station bleiben mußte und verwendete daher besondere Sorgfalt auf die Wahl seines Verstecks. Er konnte natürlich die Erinnerung an seine Gegenwart in jedem auslöschen, der ihn zufällig entdeckte, doch er zog es vor, sich an einem Ort zu verbergen, wo er nicht von Zufällen abhängig war. In den Offiziersquartieren gab es eine Reihe von freien Räumen, da auch dieser Stützpunkt auf offizielle Besucher eingerichtet war, und der Lens-Träger entschied sich für eines der Zimmer. Es bereitete ihm keine Schwierigkeiten, sich einen Schlüssel zu verschaffen, und als er die Tür hinter sich geschlossen hatte, entledigte er sich mit einem erleichterten Seufzer seines schweren Raumanzuges.
    Er setzte sich in einen tiefen Ledersessel, lehnte sich bequem zurück und ließ seinen Wahrnehmungssinn durch die gewaltigen Stationsanlagen wandern. Stundenlang, tagelang studierte er sämtliche Einrichtungen des Stützpunkts. Wenn er hungrig war, versorgte ihn die zentrale Küche mit einer Mahlzeit. Wenn er müde war, legte er sich zu Bett, während seine Lens für ihn wachte.
    Schließlich wußte er alles, was es über diese Festung zu wissen gab, und er war aktionsbereit. Er kam zu dem Entschluß, nicht in den Stationskommandanten persönlich, sondern in seinen Ersten Kommunikationsoffizier einzudringen, weil dieser am ehesten mit Helmuth zu tun haben konnte. Und Helmuth, der seine Befehle im Namen von Boskone gab, war für Kinnison nach wie vor der interessanteste Boskonier.
    Aber er durfte nichts überstürzen. Wie wichtig eine Station auch war, sie setzte sich nicht wegen jeder Kleinigkeit mit dem Hauptquartier in Verbindung, sondern wandte sich nur in dringenden Fällen an ihre vorgesetzte Stelle. Doch dringende Fälle gab es in diesen Tagen nicht. Andererseits richtete Helmuth keinen Funkspruch an den boyssianischen Stützpunkt, da sich – nach Wissen der Piraten – im Augenblick nichts Wichtiges ereignete und er sich auf andere Dinge konzentrieren mußte.
    Eines Tages jedoch meldete sich ein Schiff des Stützpunkts mit einem triumphierenden Bericht – es war ihm gelungen, ein voll ausgestattetes Hospitalschiff der Patrouille aufzubringen. Kinnisons Stimmung sank auf den Nullpunkt, als er die Nachricht erfuhr. Wie war es den Piraten nur gelungen, ein solches Schiff zu kapern? War es ohne Geleitschutz geflogen?
    Als Erster Kommunikationsoffizier, dessen Geist er übernommen hatte, mußte Kinnison sich natürlich über den Bericht freuen. Er gratulierte dem erfolgreichen Kapitän und seinen Offizieren und der Mannschaft.
    »Ausgezeichnete Arbeit. Wir

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