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Lensmen 03 - Galaktische Patrouille

Lensmen 03 - Galaktische Patrouille

Titel: Lensmen 03 - Galaktische Patrouille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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wich scheinbar hinter seinen Sehpunkt zurück – und er konnte Spulen, Federn und andere innere Details des Gerätes erkennen. Er konnte die Körnung und Struktur des Kontrollbrettes untersuchen, wenn er wollte – er konnte seinen Blick schweifen lassen, wie er wollte. Sein Sehvermögen war offenbar nur noch seinem Willen unterworfen.
    »Wenn das nichts ist!« sagte er laut. Im gleichen Augenblick fiel ihm ein, daß er nicht wußte, ob er überhaupt noch normal sehen konnte.
    Er schaltete die Lampen ein und stellte fest, daß sein normales Sehvermögen keine Veränderung erfahren hatte. Offenbar hatten ihn die Arisier mit einem Wahrnehmungssinn ausgestattet, dessen er sich zusätzlich bedienen konnte, wenn er ihn brauchte. Nachdenklich blickte sich Kinnison um.
    Er konnte nichts unternehmen, ehe er sich nicht über seine neuen Fähigkeiten orientiert hatte. Er hatte keine Ahnung, was die Arisier mit ihm angestellt hatten und wie er seine neuen Talente einsetzen mußte. Er brauchte einen stillen Ort, wo er ein wenig ungestört experimentieren konnte. Wo lag der nächste Patrouillenstützpunkt ...? Auf Radelix befand sich eine Sektorenstation. Er wollte feststellen, ob er die Festung allein bezwingen konnte, ohne dabei erwischt zu werden.
    Bald lag der grüne Planet Radelix unter ihm, dessen Bewohner den Menschen der Erde sehr ähnlich waren. Der Patrouillenstützpunkt lag im Schutze seiner Schirme irgendwo dort unten verborgen. Nur sein neuer Wahrnehmungssinn konnte Kinnison helfen.
    Als er sich auf die Station konzentrierte, erschien sie unter ihm. Blitzschnell und ungehindert drang sein Gedanke durch Schirme und Metallwände. Ein Alarm wurde nicht ausgelöst. Er beobachtete die Männer, die ihren Pflichten nachgingen und hörte – oder spürte – ihre Gespräche, den täglichen Wortwechsel zwischen Patrouillen-Soldaten. Im gleichen Augenblick kam ihm ein Gedanke, der ihn erschaudern ließ.
    Wenn er einen der Männer dort unten beeinflussen und ihn etwas tun lassen konnte, ohne daß er etwas merkte, war sein Problem gelöst. Zum Beispiel der Ortungsmann dort drüben. Warum sollte er ihn nicht an den Elektronenrechner schicken und ein Integral errechnen lassen?
    Kinnison drang mühelos in das Gehirn des Programmierers ein und versuchte ihm seinen Willen aufzuzwingen. Doch der Offizier gehorchte ihm nicht. Er stand zwar auf, starrte aber nur einen Augenblick verwundert um sich und setzte sich wieder.
    »Was ist los?« fragte einer seiner Kollegen. »Hast du etwas vergessen?«
    »Ich glaube nicht«, erwiderte der Mann verblüfft. »Ich wollte eine Integralrechnung durchführen – aber dann wollte ich es doch wieder nicht. Ich hätte schwören können, daß mir einer den Befehl gegeben hat.«
    »Niemand hat dir einen Befehl gegeben«, erwiderte der andere. »Ich würde dir raten, nachts früher schlafen zu gehen – vielleicht verschwinden dann diese Halluzinationen wieder.«
    Er mußte es anders anstellen, überlegte Kinnison. Der Mann hätte seinem Befehl gehorchen müssen und sich später an nichts erinnern dürfen. Die Entfernung war wahrscheinlich zu groß. Er mußte also aus der Nähe arbeiten.
    Er wartete, bis die Station in der Dunkelheit der Nachtseite des Planeten untergetaucht war und setzte dann zu einer Landung in der Nähe der Festung an. Hier ließ er sein Schiff zurück und näherte sich seinem Ziel mit langen trägheitslosen Sprüngen, die kürzer und niedriger wurden, als er in den Ortungsbereich kam. Schließlich schaltete er sämtliche Aggregate seines Anzugs ab und ging zu Fuß weiter, bis er die gewaltige Energiekuppel aufragen sah, die das Sperrgebiet der Station umfaßte. Die geringste Berührung des Schirms löste eine Folge von Ereignissen aus, die kein Mensch aufzuhalten vermochte.
    Von außen wirkte der Stützpunkt wenig eindrucksvoll; er umfaßte ein mehrere Quadratkilometer großes Gebiet mit verschiedenen flachen, rechteckigen Erhebungen und einigen harmlos aussehenden Kuppeln. Auf einer Seite erhob sich eine kleine Gebäudegruppe. Doch Kinnison ließ sich nicht täuschen. Er wußte, daß sich der eigentliche Stützpunkt etwa dreihundert Meter unter der Oberfläche befand und daß die flachen Erhebungen Ortungsgeräte und Schirm-Generatoren enthielten, während in den Kuppeln gewaltige Projektoren auf führen Einsatz warteten – Projektoren, die sich durchaus mit denen des Flottenhauptquartiers vergleichen ließen.
    Weiter rechts erhob sich zwischen zwei Metallpfeilern das Tor, das in

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