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Lensmen 03 - Galaktische Patrouille

Lensmen 03 - Galaktische Patrouille

Titel: Lensmen 03 - Galaktische Patrouille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward E. Smith
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stellte er seine Bemühungen ein. Als der Stützpunktkommandant eine Runde Getränke für die erhitzten Männer zurechtmachte, fragte einer der Offiziere:
    »Was haben Sie mit uns angestellt, Sir ...? Oh pardon, ich hätte diese Frage nicht stellen dürfen.«
    »Es tut mir leid«, erwiderte der Lens-Träger und hob die Schultern. »Ich kann Ihnen leider noch nichts sagen. Die ganze Sache befindet sich noch im ersten Entwicklungsstadium. Sie werden aber bald davon erfahren.«
    »Natürlich«, erwiderte der Offizier. »Ich hätte nicht so damit herausplatzen dürfen.«
    »Jedenfalls danke ich Ihnen, meine Herren«, sagte Kinnison und setzte sein leeres Glas ab. »Ich bin einen großen Schritt vorangekommen. Und noch etwas – gestern nacht habe ich mit einem Ihrer Ortungsoffiziere ein kleines Experiment auf große Entfernung gemacht ...«
    »Der Offizier am Tisch zwölf?« fragte Gerrond. »Der Mann, der eine Rechnung vornehmen wollte und sich dann nicht mehr recht dazu entschließen konnte?«
    »Genau! Sie können ihm mitteilen, daß er das Objekt eines Beeinflussungsversuches gewesen ist. Geben Sie ihm diese Fünfzig-Kredit-Note, ja? Ich möchte nicht, daß sich die anderen zu sehr über ihn lustig machen.«
    »Ja, und vielen Dank.«
    »Ich hätte noch eine Frage, ehe ich wieder abfliege. Gibt es hier in der Nähe einen starken Piratenstützpunkt? Ich möchte natürlich nicht wählerisch erscheinen, aber es wäre mir am liebsten, wenn es sich um eine Station mit warmblütigen Sauerstoffatmern handeln würde – dann brauchte ich nicht andauernd einen Raumanzug zu tragen.«
    »Wollen Sie uns auf den Arm nehmen?« Diese Frage wurde zwar nicht ausgesprochen, doch sie stand deutlich im Gesicht des Stützpunktkommandanten geschrieben, als er Kinnison erstaunt anblickte.
    »Soll das heißen, daß es hier tatsächlich eine solche Station gibt?« fragte Kinnison verblüfft.
    »Allerdings. Und sie ist so stark, daß wir bisher noch nicht an sie herangekommen sind. Sie hat eine Mannschaft, die von Ihrem Heimatplaneten stammt, Lens-Träger. Wir haben dem Flottenhauptquartier vor dreiundachtzig Tagen Bericht erstattet, und zwar unmittelbar nach der Entdeckung der Station. Da Sie offenbar direkt von der Erde kommen ...« Er unterbrach sich.
    »Ich war lange Zeit im Hospital und lag mit meiner Krankenschwester im Streit, weil sie mich nicht richtig füttern wollte«, erklärte Kinnison lachend. »Als ich die Erde verließ, hatte ich wenig Zeit für die Tagesneuigkeiten. Ich konnte nicht wissen, daß ich sie so schnell brauchen würde. Wenn Sie allerdings ...«
    »Sie waren im Krankenhaus?« fragte einer der jüngeren Radeligianer.
    »Ja – ich hatte ein wenig mehr einstecken müssen, als mir guttat«, sagte Kinnison und berichtete kurz von seinem unglücklichen Erlebnis auf Aldebaran I. »Ich habe mich seitdem mit anderen Dingen beschäftigt und werde wohl kein solches Risiko mehr eingehen müssen. Wenn sich tatsächlich eine Piratenstation in diesem Sektor befindet, erspart mir das eine lange Reise. Wo liegt sie?«
    Die Radeligianer gaben ihm die Koordinaten und die wenigen Informationen, die sie über die boskonische Station hatten. Sie fragten nicht nach seinen Plänen. Vielleicht wunderten sie sich darüber, daß er allein gegen eine Festung angehen wollte, die den Streitkräften der Patrouille in diesem Raumsektor widerstanden hatte. Jedenfalls behielten sie ihre Gedanken für sich, denn sie hatten einen Freien Lens-Träger vor sich, ein mit besonderen Machtbefugnissen ausgestattetes Individuum. Wenn er ihnen etwas verraten konnte, würden sie gern zuhören. Aber Kinnison schwieg und ließ sich über den boskonischen Stützpunkt informieren. Dann verabschiedete er sich und steuerte sein Boot davon.

20
     
     
    Das kleine Schiff schoß in den Raum hinaus und nahm sofort Kurs auf den Planeten Boyssia II, auf dem der boskonische Stützpunkt lag. Es war den Streitkräften der Patrouille allerdings nicht gelungen, seine genaue Position festzustellen. Es handelte sich also um eine gut getarnte Station.
    Da das boyssianische Sonnensystem kaum hundert Parsek von Radelix entfernt war, erreichte der Lens-Träger sein Ziel in wenigen Stunden.
    Wieder blickte er auf eine sehr erdähnliche Welt hinab – eine Welt mit eisbedeckten Polgebieten und einer tiefblauen, sonnendurchfluteten Atmosphäre, die nur hier und dort von Wolkenbänken durchzogen war – auf eine Welt mit Ozeanen, grünen Inseln und Kontinenten mit Bergen, Ebenen, Seen

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