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Lensmen 09 - Lensmen von Rigel

Lensmen 09 - Lensmen von Rigel

Titel: Lensmen 09 - Lensmen von Rigel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David A. Kyle
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es denkbar, daß ich hier mehr über jene andere Dimension erfahren kann, in die angeblich die Geister der Toten verschwinden. Worsel scheint das zu verstehen. Ich schlage vor, du beschaffst dir aus GOMEAC Berechnungen darüber, da ich beschämt und reuig eingestehen muß, daß ich mit solchen Dingen, wie Kallatra und Worsel sie durchgemacht haben, und mit ihrem Gerede über Phantome wenig anfangen kann.«
    »Hast du schon etwas Neues entdeckt, Nadreck?« erkundigte sich Kinnison.
    »Nein, ich hätte dir auch sofort Bescheid gegeben. Seit Jahren erforsche ich schwarze Löcher, das brauche ich sicher nicht zu betonen; doch meine Berichte haben meine Wissenschaftler bisher nur verwirrt. Grundgesetze der Natur scheinen aufgehoben, und wir konnten das Chaos bis jetzt nicht erkunden. Was erwartest du von mir? Wenn ich schon kaum damit rechne, etwas Nützliches beizutragen, werden auch Worsels Wahrnehmungen wertlos sein. Wenn du allerdings nur Pragmatisches erwartest, kann ich vielleicht einen kleinen Beitrag leisten.«
    »Tu dein Bestes, Nadreck, dann bin ich sicher, daß du uns weiterhilfst. Wir suchen nach klar auszumachenden Tatsachen. Gibt es ein Loch oder mehrere? Verschmelzen sie miteinander? Sind Quasare dabei? Oder Neutronensterne? Miteinander verschmelzende, zusammenbrechende Sterne? Sind die Löcher elektrisch neutral? Kreisen sie? Wie sehen die Gravitationswerte aus? Wie der Masseumfang?« Kinnisons heruntergerasselte Fragen gingen simultan an zahlreiche rigellianische und posenianische Gehirne.
    »Verstanden, Kim«, sagte Worsel. »Der Raum in der Gegend, wo SC-1212G verschwunden ist, wurde gründlich abgesucht, ohne daß wir etwas finden konnten. Noch eine Stunde, dann sind wir aus dem freien Flug heraus. Vielleicht läßt sich dann etwas sagen. Wo ist Tregonsee?«
    »QX. Was Trig betrifft, so hat er seinen Einsatzort erreicht, ohne allerdings bisher Fortschritte zu vermelden. Äther frei.«
    Worsel, der sich lässig um Nadrecks gekühlte Atmokapsel geringelt hatte, tippte sich mit der Schwanzspitze gelassen auf die Nase. Dabei tauschte er schnelle Gedanken mit Nadreck. Tregonsee mit seinen Meldungen überfällig? Das war sehr ungewöhnlich, wenn auch noch kein Anlaß zur Sorge. Worsel versuchte, sich ausschließlich mit realen Problemen zu beschäftigen, seitdem er sich von seinen Delgonischen Alpträumen befreien konnte. Und Nadreck, der behauptete, er mache sich um alles Sorgen, kannte so etwas in Wahrheit gar nicht; seine Vorstellungswelt und seine persönliche Psychologie waren kaum humanoid zu nennen; allenfalls bedauerte Nadreck die törichte Suche nach Gefahr, der sich Kinnison und Worsel gelegentlich hingaben – etwas, das der vernünftige Tregonsee niemals tun würde.
    »Ich habe mich mal gründlich mit dem Kristall beschäftigt, den du bei dir hast«, sagte Worsel jetzt. »Ich meine das gute Stück, das Cloudd uns gebracht hat. Ich stellte mir die Frage, wie man seine Anziehungskraft auf einen Hyperraumtunnel aufheben oder zur Abwehr benutzen kann. Ein Tunnel braucht eine besondere Energiekraft, um eine zusammenhängende oszillierende Welle zu erzeugen, die den normalen Raum um genau 180 Grad aus der Phase dreht. Die Folge ist, daß der Raum aufgehoben wird, indem die Welle positive und negative Räume überlagert. Cardynge hat in diesem Zusammenhang von ›phasenversetzter Rotation‹ gesprochen, aber das Bild wird noch klarer, wenn man sich vorstellt, daß dabei die zweite Dimension getilgt wurde. Der normale Raum kann nicht ohne drei Dimensionen existieren – oder vier, wenn man es genau nimmt, mein vierdimensionaler Freund. Eliminiert man eine Dimension, kann der normale Raum nicht mehr existieren. Täte man so etwas, würde man also den gesamten normalen Raum vom Ausgangs- bis zum Endpunkt des Tunnels auslöschen. Auf diese Weise schafft man einen Hyperraum oder Nicht-Raum, oder wie man das noch nennen will. Von einem zum anderen Ende des Tunnels gibt es also schlichtweg keine Entfernung. Daraus ergibt sich das Paradoxon – der Tunnel existiert drinnen gar nicht, sondern nur von draußen. Wir haben also ein Tunnelphänomen mit den meisten Eigenschaften eines Tunnels.«
    »Offenkundig«, sagte Nadreck unbeeindruckt.
    »Nun ja, kehren wir den Vorgang um – genau genommen ist es die zweite Umkehr. Rotieren wir 180 Grad Raum um weitere 180 Grad – was geschieht dann mit dem Tunnel? Er verschwindet. Holt man die zweite Dimension zurück, verschwindet der Hyperraum. Dies vorausgesetzt, braucht

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