Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lensmen 09 - Lensmen von Rigel

Lensmen 09 - Lensmen von Rigel

Titel: Lensmen 09 - Lensmen von Rigel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David A. Kyle
Vom Netzwerk:
hüpften und bebten, während die Abwehr die fürchterlichen Gegenschläge mit brillant sprühenden Lichtschranken auffing.
    Worsel vernahm LaForges erstaunten, entmutigten Kommentar, der nur für ihn selbst bestimmt war: »Klono, nein! Wie haben sie das geschafft! Sie haben den vollkommenen Abwehrschirm erfunden!«
    Allmählich kamen die Schadensmeldungen herein. Es gab keine ernsthaften Ausfälle, doch hatte etwa die Hälfte der Angreifer geringe Schäden davongetragen. Die Strahlenkanonen des Feindes waren mindestens ebenso stark wie die der Patrouille, trotz des Energieaufwands für die Ableitung des ursprünglichen Patrouillenangriffs über die Schirme. LaForges Plan, den Feind in die Verteidigung zu drängen, um auf seiner Seite die Verluste gering zu halten, ließ sich offenkundig nicht verwirklichen.
    Ein Kriegsrat wurde einberufen. Worsel trug eine nachdrückliche Bitte vor: »Versuchen Sie noch einen Schuß, Laf! Ich glaube, mir ist da etwas aufgefallen.«
    Wieder kam der kurze Countdown, und wieder zuckten hunderttausend Energiefinger auf, beinahe so kraftvoll wie beim ersten Angriff. Ein, zwei, drei Aufwallungen. Und so schnell wie die Angriffsstrahlen auftrafen, kam das Gegenfeuer. Ein Stoß. Dann ein zweiter. Und ein dritter. Wieder begannen die Patrouillenschiffe zu zittern und zu schwanken, hielten aber die Formation eines sich drehenden Kreises in der Schwärze des Alls.
    »Rückstrahlungen!« sagte Worsel. »Das ist kein feindliches Feuer, sondern unser eigener Beschuß! Man schleudert unsere Strahlen auf uns zurück!«
    Admiral LaForge antwortete ruhig, wenn auch gequält. »Damit sind wir praktisch entwaffnet. Wir könnten zwar noch Duodec-Bomben loslassen, aber ...« Maitland und Worsel waren in einen lebhaften Gedankenwechsel vertieft.
    »Beim erstenmal haben wir etwa hunderttausend Dreifach-Schüsse abgegeben«, sagte Maitland schließlich. »Zurück kamen etwa fünfundneunzigtausend. Was geschah mit den übrigen fünf Prozent?«
    »Fünf Prozent unserer Schüsse gingen fehl«, meinte Worsel.
    »Unmöglich!« rief LaForge. »Unsere Kanoniere verfügen über ausgezeichnete Zieleinrichtungen; sie müßten praktisch unfehlbar sein.«
    »Nadreck und ich wissen die Lösung«, schaltete sich Kallatra in ein Gespräch ein, dem sie normalerweise hätte fernbleiben müssen. »Die fehlenden Strahlen wurden auf Schiffe mit fluktuierender Masse gerichtet. Sie waren eigentlich gar nicht vorhanden. Sie bewegten sich flackernd zwischen Wirklichkeit und Unwirklichkeit hin und her. Unsere Strahlen stießen in das leere All. Und fünf Prozent waren es beim erstenmal. Von unserer zweiten Salve gingen zwölf Prozent fehl.«
    Die Flotte drehte sich weiter in Formation, doch zeigten sich keinerlei Geschosse oder Kampfstrahlen im All. Der Feind verließ sich auf dieselbe Taktik wie die Patrouille. Gleich einem riesigen spiegelbildlichen Zwilling kreiste die Gezüchtflotte keine fünfzehn Millionen Kilometer entfernt. Die meisten Patrouillenangehörigen beobachteten das Gezücht genau, jeder auf seine eigene, ihm gemäße Weise.
    Was sie zu sehen bekamen, war alptraumhaft. Die Patrouillenangehörigen glaubten ihren Augen, ihren Instrumenten, ihrem Wahrnehmungssinn nicht mehr trauen zu können! Sie überprüften ihre Beobachtung ein zweites- und drittesmal. Die Alptraumvision aber blieb.
    Riesige Raumschiffe! RIESIGE Raumschiffe!
    Die Riesen waren plötzlich hinter der halben Million Gezücht-Schiffe aufgetaucht. Ihre Größe ließ die Beobachter erschaudern.
    Die größten Schiffe der Galaktischen Patrouille waren die Brecher – riesig und behäbig, doch kampfstärker als jeder andere Schiffstyp im Arsenal der Patrouille. Im Grunde handelte es sich um bewegliche Festungen, befrachtet mit titanischen Akkumulatoren. Die riesigen Projektoren vermochten die Abwehr eines Feindes zu zerfetzen. Als die Super-Brecher vor wenigen Jahren gebaut worden waren, hatte man angenommen, daß niemand sie übertreffen könnte.
    Die neuen Gezücht-Schiffe aber waren fünfmal größer als die leistungsfähigsten Schlachtschiffe der Galaktischen Patrouille. Abgesehen von dem Mangel an GP-Symbolen handelte es sich um genaue, wenn auch aufgeblasene Kopien der GP-Super-Brecher. Fünfmal größer – das konnte fünfundzwanzigmal soviel Feuerkraft bedeuten!
    Die Superschiffe des Gezüchts hingen dicht hinter der sich drehenden vordersten Reihe der feindlichen Flotte. Die übrigen Gezüchtschiffe waren in den Hintergrund zurückgewichen und

Weitere Kostenlose Bücher