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Lensmen 09 - Lensmen von Rigel

Lensmen 09 - Lensmen von Rigel

Titel: Lensmen 09 - Lensmen von Rigel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David A. Kyle
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einen Tellurier, einen jungen, kräftigen, agilen Mann; er muß in die barbarische Kultur passen, in die wir uns begeben wollen. Dabei könnte die Lens ein Nachteil sein, sobald wir uns mit dieser Erscheinung befassen, die ›Unrast der Verlorenen Seelen‹ genannt wird. Ich vermute, je stärker ausgeprägt der Verstand ist, desto heftiger reagiert die unbekannte Kraft. Religion. Menschenopfer, Götter und verlorene Seelen – das alles gehört zu den Zutaten dieser einzigartigen Situation. Aus diesem Grund spielten wir auch mit dem Gedanken, anstelle Garner Chon mitzunehmen. Leider ist er nicht jung genug, und es besteht die Gefahr, daß sein religiöses Bewußtsein Reaktionen auslöst, die bei dem Einsatz nicht vorteilhaft wären, sondern uns eher hemmen würden. Nein, da bin ich eher bereit, einen Mann wie Sie ins Team zu nehmen, unkompliziert, geistig unausgebildet, nur in wenige Geheimnisse der Patrouille eingeweiht. Sie können sich bestimmt viel leichter als Barbar ausgeben.«
    Cloudd war einen Sekundenbruchteil lang bekümmert, daß er wohl eher wegen Fähigkeiten, die er nicht besaß, für diese Mission ausgesucht wurde. Aber diese Anwandlung ging vorüber; sein Selbstbewußtsein reichte nicht aus, wirklich anzunehmen, er könnte sich irgendwie mit Kimball Kinnison und Tregonsee von Rigel IV messen.
    »Gut«, fuhr Tregonsee fort. »Jetzt sollten Sie auch wissen, warum Sie für Garner einspringen mußten. Informationen meiner Agenten deuten darauf hin, daß ein Ordoviker, der ein Mitglied der Patrouille ist oder sich als solches ausgibt, Kinnisons Familie bedroht. P'Keen, Mitglied meines Stabes, ist bekanntlich Ordoviker, und das macht die Sache kompliziert. Garner muß hierbleiben, um P'Keen zu überwachen. P'Keen könnte ein Duplikatwesen oder Betrüger sein. Ich nehme es nicht an, doch wir können die Möglichkeit nicht ausschließen. P'Keen meldet, er habe sich mit Ihnen und dem Kristall beschäftigt und daraus die Gewißheit gewonnen, daß Sie zu den Wissenschaftlern gehören, die mit einem Tunnel angegriffen werden sollten. Der Techniker, der in Ihrem Labor ums Leben kam, hatte den Kristall bei sich und wollte ihn deponieren; der Überfall sollte erfolgen, während Sie die Datadrohne untersuchten. Auf diese Weise gedachten die Angreifer nicht nur Informationen aus Ihrem Kopf zu erlangen, sondern gleich auch noch eine Datadrohne. Alle vier LT2 haben sich vergewissert, daß die im Kristall aufgezeichneten Eindrücke dies bestätigen.« Diese Enthüllung konnte Cloudd nicht mehr schocken. »In Kürze liefert P'Keen der Roten Lens-Trägerin ein verpacktes Geschenk, von dem wir wissen, daß es sich um eine Art Kristall handelt. Garner überwacht diese Situation. Sie sehen also selbst, daß er unseren Einsatz nicht mitmachen kann.«
    »Ja, das verstehe ich«, murmelte Cloudd, sagte damit aber nicht ganz die Wahrheit.
    »Ich erzähle Ihnen das alles, um zu betonen, wie wichtig Sie uns als Ersatz für Garner sind – wegen Ihrer menschlichen Gestalt und Ihrer hervorragend ausgeprägten Muskeln!« Tregonsees Gedanken waren ein ruhiger, rücksichtsvoller und nur leicht sorgenvoller Strom. »Nun müssen Sie aber noch wissen, daß Kimball Kinnison beschlossen hat, uns nicht zu begleiten.«
    Nicht! Cloudd war nun wirklich durcheinander.
    »Verdammt!« sagte Kinnison laut, mehr zu sich als zu den anderen. »Alle haben recht – und wenn ich nicht so engstirnig wäre, hätte ich den Rat meiner Freunde nicht in den Wind geschlagen – wahrscheinlich hätte ich den Vorschlag sogar selbst gemacht. Ich kann nicht mit, und es wäre sehr unschön, wenn ich nicht ehrlich sagen müßte, daß meine rote Lens-Trägerin wichtiger ist als jede Art von Vergnügung. Verdammt, Tregonsee! Du weißt, ich würde mitkommen, wenn ich absolut davon überzeugt wäre, du brauchtest mich! Aber ich muß mich um meine Familie kümmern – Mentor würde mir die Hölle heißmachen, wenn ich das versäumte.«
    Tregonsee schwenkte mehrere Tentakel. »Das weiß ich doch, Kim. Alle wissen es. Deine Enttäuschung schmerzt mich als dein Freund, aber du bist für die Mission nicht wichtig.«
    »Also, wenn ich wirklich annehmen müßte«, begann Kinnison schwach zu werden, »daß du mich brauchst ...«
    »Mach dir keine Sorgen, Kim. Deine Entscheidung ist richtig. Ich brauche dich wirklich nicht.«
    Einen Augenblick lang wußte Kinnison nichts zu antworten. Auf seinem enttäuschten Gesicht erschien nach einer Weile ein ungewöhnlicher Ausdruck der

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