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Lensmen 09 - Lensmen von Rigel

Lensmen 09 - Lensmen von Rigel

Titel: Lensmen 09 - Lensmen von Rigel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David A. Kyle
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entfernten Nachbarn«. Die beiden hätten einen unwiderlegbaren Beweis erbracht, den er mit kurzen Worten umschrieb: Eine Gruppe von Kaloniern, eingefleischte Aristokraten, die dem Sturz des Thrale-Onlonischen Reiches entkommen waren, erwies sich als einer der gefährlichsten Brennpunkte des fortgesetzten boskonischen Widerstandes. Mit großer Wahrscheinlichkeit gingen die jüngsten Tunnelüberfälle auf das Konto dieser Wesen. Sie interessierten sich für eine neue, schreckliche Waffe. Vielleicht ging es dabei um die Gerüchte um schwarze Löcher, doch auf jeden Fall war auch eine neuartige Kraft im Spiel, die auf einem Mond des Planeten Tanse wirkte, der in einem benachbarten Sternensystem zu finden war. Diese unermeßliche Kraft konnte auf organische Gehirne einwirken und hatte bisher alle mentalen Erkundungsversuche zunichtegemacht. Zugleich bestand eine Art Energiebarriere, die die Annäherung jeder Lebensform verhinderte, außer in einer schmalen Bahn auf direkter Linie zum Mutterplaneten. Es blieb nicht mehr viel Zeit zu verhindern, daß diese Macht auf irgendeinem Wege unwägbare Kräfte gegen die Patrouille und die Zivilisation entfesselte. Ein Patrouillentrupp mit Lens-Fähigkeiten mußte sofort nach Tanse aufbrechen und feststellen, was dort los war. Es wurde ausdrücklich darauf hingewiesen, daß sich die Beteiligten in große persönliche Gefahr begaben. Zunächst mußte man sich einer ungezähmten Kultur aussetzen, in der Tod und Folterungen alltäglich waren. In der nächsten Phase mußte man sich einer unbekannten geistigen Kraft stellen, die, wenn sie bedrängt wurde, zu geistigen Folterungen und schneller Vernichtung fähig war.
    »Also«, fuhr Tregonsee fort, »wir brauchen dort dringend einen Lens-Träger Zweiter Ordnung – persönlich, da die Energiebarriere zwischen Erkunder und Mond zu stark ist, um durch Geistes wellen überwunden zu werden. Worsel hat bereits eine Aufgabe; er muß eine Patrouillenflotte zusammenstellen, um in der Nähe des Grünen Papageien an den Rand der Galaxis vorzustoßen. Nadreck ist einverstanden, sich der Flotte in seinem Kleinboot anzuschließen und sich für mögliche N-Raum- oder multidimensionale Probleme zur Verfügung zu halten. Damit wären als LT2 nur noch Kinnison oder ich verfügbar. Vor zwei Stunden kamen wir überein, allein loszufliegen, in Gesellschaft eines weiteren Lens-Trägers. Ich sollte im All verharren, Kinnison auf Tanse und der andere Lens-Träger auf den tödlichen Mond vorstoßen. Dieser Plan erscheint inzwischen nicht mehr durchführbar; gleichwohl ist der Moment des Abflugs unwiderruflich herangerückt. Ich muß also eine Sofortentscheidung treffen.« Tregonsees Gebaren und Tonfall waren so förmlich, daß Cloudd den Eindruck hatte, einen weiteren Robotoiden wie Kallatra vor sich zu haben, eine fremde, unmenschliche Masse, reglos, ausdruckslos, allerdings mit einem hochintelligenten Verstand unter der Schädeldecke. Kinnison dagegen wirkte unaufmerksam; er schien mit anderen Dingen beschäftigt zu sein. Cloudd begriff nicht, worauf Tregonsee hinauswollte. Er, Cloudd, war kein Lens-Träger – woher kam also seine gefährliche Mission?
    Im nächsten Moment erfuhr Cloudd, warum Tregonsee so feierlich auftrat.
    »Der dritte Lens-Träger sollte Frank Garner sein«, fuhr Tregonsee fort. »Aber Garner kann nicht mitfliegen. An seiner Stelle schlage ich Sie vor.«
    Cloudd war sprachlos.
    »Ich?« fragte er schließlich. »Ich? Mit Ihnen und Kinnison? Was soll das heißen? Sind denn außer mir noch andere in diesem Patrouillen-Stoßtrupp?«
    »Macht es einen Unterschied? Würden Sie mitkommen, wenn wir beide allein wären?«
    »Natürlich!« rief Cloudd. »Ich würde sogar allein fliegen, wenn es so das beste wäre! Sie können darauf wetten, daß ich nicht aussteige! Um nichts auf der Welt würde ich das verpassen wollen!« Träumte er? »Aber warum ich?« Er schaute Kinnison an, der seinen Blick auffing und zu lächeln begann. Schließlich wandte er sich dem Generalgeistlichen Chon zu, der ein ernstes Gesicht zog, als nehme er an einer Totenwache teil.
    »Ein stämmiger, muskulöser Tellurier ist angefordert worden, Cloudd«, sagte Kinnison. »Und das paßt genau auf Sie.«
    »Aber ich bin kein Lens-Träger!« protestierte Cloudd. »Verstehen Sie mich nicht falsch, ich komme sehr gern mit! Aber bin ich auch gut genug?«
    »Ich will offen reden, Cloudd«, erwiderte Tregonsee. »Ich habe kaum eine andere Wahl. Wie Kim eben schon sagte, brauche ich

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