Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lensmen 09 - Lensmen von Rigel

Lensmen 09 - Lensmen von Rigel

Titel: Lensmen 09 - Lensmen von Rigel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David A. Kyle
Vom Netzwerk:
Kränkung, wie man ihn sonst von ihm nicht kannte. Dann sagte er leise und bescheiden: »Natürlich hast du recht, mein guter alter Trig. Mein Platz ist hier. Aber der Gedanke, dich allein ziehen zu lassen, bringt mir ernsthafte Zweifel. Du bist einfach kein Kämpfer – physisch, meine ich. So etwas ist nun mal nicht die ... äh ... rigellianische Art.«
    »Vergißt du etwa meine gefährlichste Mission? Auf dem Höllenplaneten Trenco, auf dem wir uns kennenlernten? Blieb ich damals drinnen? Oder stürzte ich mich in die heftigen Stürme hinaus, in denen so mancher Lens-Träger ums Leben kam? Mach dir um mich keine Sorgen, Freund Kinnison, meine rigellianische Vorsicht wird es nicht zulassen, daß ich mein Leben leichtfertig aufs Spiel setze. Es gibt große Gefahren, gewiß, aber ich bin nicht tollkühn. Wenn es sein muß, trete ich auch den Rückzug an. Bei dieser Aktion wird nun mal ein Lens-Träger Zweiter Ordnung gebraucht – man kann hier nicht auf Distanz einwirken.«
    Widerstrebend nickte Kinnison.
    »Außerdem habe ich einen ganz egoistischen Grund für meinen Einsatz, Kim, den du sicher verstehst. Ich freue mich auf die Abwechslung! Dort draußen erwarten mich Rätsel und unbekannte Herausforderungen, jene interessanten Dinge, die ich in meiner Geheimdienstarbeit zu finden hoffte und oft entbehren muß. Andere Rigellianer verstehen meine Neugier nicht, du aber dafür um so mehr, und du weißt, daß mich dies zum echten Nachfolger des ersten rigellianischen Lens-Trägers Dronvire macht. Der Einsatz auf Tanse ist genau das Richtige für mich.«
    Kinnison lächelte verständnisvoll, im Geiste wie auch mit den Lippen, die Tregonsee nicht sehen konnte.
    »Vergiß bitte nicht, daß ich ja nicht allein sein werde, denn du wirst per Lens so oft wie möglich mit mir in Kontakt stehen; außerdem wird Cloudd bei mir sein. Mir mag Schande drohen, Cloudd aber geht Gefahr, sein Leben zu verlieren.«
    Noch ehe Tregonsee diese Worte aussprach, hatte Cloudd die gesamte Situation richtig gesehen – in bezug auf sich und das Schicksal der Zivilisation.
    »Nur wir beide?« fragte er ehrfurchtsvoll, und der Blick wanderte zwischen Kinnison und Tregonsee hin und her. »Halten Sie mich wirklich für gut genug, als Ihr einziger Partner mitzukommen?«
    »Aber genau das meinte ich, Cloudd, genau das! Worsel ist zu groß. Nadrecks Psychologie paßt nicht zu einem solchen Barbarenhaufen. Ein Hochleistungsdenker der Klasse XIX wie ich und eine führende tellurische Intelligenz mit Muskeln wie Sie – wir beide werden es schaffen. Cloudd, ich finde wirklich, so ist es am besten. Wir beide geben das perfekte Team ab!«
    Zwei Stunden später waren der Führer der Geheimdienste der Galaktischen Patrouille und sein Lehrling in Tregonsees winzigem Raumboot auf dem Wege zum Planeten Tanse am Rande der Galaxis.
    Niemand wußte allerdings – außer ihm und den beiden anderen Rigellianern seiner dreiköpfigen Gruppen-Einheit –, daß Tregonsee in eine mentale Verschmelzung eingetreten war. Er hatte seine Seele mit seinen Brestern »Zwei« und »Drei« verschränkt. Durch die immense Leere zwischen den Galaxien bewegte sich Tregonsee an dem unlösbaren geistigen Anker seiner beiden anderen empathischen Psychen. Nie zuvor hatte er die beiden für seine Arbeit eingesetzt, auch gedachte er, sie nie wieder so einzuspannen. Er war vorbereitet auf die gewaltigen Kräfte der fremden Intelligenzen, mochten sie auch so tödlich, hinterlistig und schicksalhaft sein wie die gespenstischen Eichwoor.

12
     
     
    Der Planetoid war winzig. Er glich einem riesigen Felsbrocken, der sich langsam im All drehte.
    Tregonsee ging mit seinem Raumgleiter auf Gegenbeschleunigung und erkannte, daß dieser Brocken ein idealer versteckter Treffpunkt war, unregelmäßig geformt, übersät mit Löchern, Senken und Höhlen. Die Position IX-1, 42 Sigma, die man ihm gegeben hatte, war nur um neun Minuten inkorrekt. Von hier war Tanse viele Stunden vor Sonnenaufgang mühelos zu erreichen – erst dann gab es keine Chance mehr, unbemerkt auf dem Planeten zu landen.
    Hinter dem Planetoiden ragte die riesige Kugel des eigentlichen Mutterplaneten auf, eine düster-orangerote Erscheinung vor der sternenschimmernden Leere, auf einer Seite von einem schmalen, strahlenden Lichtkranz begrenzt. Von den sonnenwärtigen Monden war nichts zu sehen.
    Der Gleiter huschte um den rotierenden Felsen herum und gelangte aus dem Sonnenschein in den Schatten. Dort machte Cloudd plötzlich eine

Weitere Kostenlose Bücher