Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lensmen 10 - Z-Lensmen

Lensmen 10 - Z-Lensmen

Titel: Lensmen 10 - Z-Lensmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David A. Kyle
Vom Netzwerk:
verraten hat. Jemand, der die Entführung des Kinnison-Kindes plante. Jemand, der Flugpläne verriet, die es den Eichwooren gestatteten, Nadrecks Schiff abzufangen und den togranischen Erzbischof Gronitskog zu töten. Jemand, der den Eichwooren Zugang zur Akademie verschaffte, die immerhin eine der bestbewachten Zitadellen der Zivilisation und der Patrouille ist. Jemand, der Boskone und den Eich alle Beweise übermitteln konnte, die Sie über die Datadrohnen gesammelt haben. Jemand, der genau weiß, daß Sie morgen abend aufbrechen, um sich mit Pfeil-22 zu treffen, und der vor Ihnen zur Stelle sein will. Aus diesem Grunde habe ich Ihren Abflug mit Nadreck auf morgen früh vorgezogen. Der Verräter ist eine Person, der Sie schon begegnet sind. Sie kennen sie nicht gut. Aber Sie haben nach der Konferenz, in deren Verlauf Sie Nadreck, zugeteilt wurden, schon mit ihr gesprochen. Wer kann das sein? Überlegen Sie! «
    »Ich weiß es nicht«, erwiderte Cloudd. »Dies ist ein völlig neuer Gedanke für mich. Ich muß darüber nachdenken.«
    »Tun Sie das«, sagte Tregonsee. »Wandern Sie durch die Ballsäle. Tanzen Sie. Scherzen Sie mit den Mädchen. Aber schauen Sie sich um. Suchen Sie in den Gesichtern nach Spuren. Und wenn Sie ein Gefühl haben ... Sie sind sensibel, Cloudd. Sie werden es fühlen, das weiß ich. In Ihnen wird jener gewisse intuitive Funke entstehen, und Sie müssen darauf gefaßt sein. Nun gehen Sie, Cloudd. Schauen Sie sich um. Und vergnügen Sie sich dabei, denn Sie haben es verdient.«
    Cloud wandte sich ab und prallte dabei gegen einige tanzende Paare. Sein Auftrag bestürzte ihn.
    Plötzlich kam ihm jeder verdächtig vor. Er sah die Kadetten in seinem Raum in Wentworth Hall vorbeischweben. War einer von ihnen ein Spion? Er erinnerte sich an die Lens-Träger bei der Konferenz, deren Namen er nicht kannte. Die beiden Wächter im Krankenhaus? Armstrong? Chon? Lächerlich! Kein Lens-Träger konnte ein Verräter sein, das war schon nach der arisischen Herkunft des Instruments unmöglich! Vielleicht gab es irgendwo einen Roboter, der lebensähnlich genug aussah, um jeden zu täuschen.
    Plötzlich stellte Cloudd fest, daß er wieder am Eingang stand.
    Von einer Eingebung beflügelt, von dem Bedürfnis getrieben, frische Luft zu atmen, marschierte Cloudd energisch durch den Wachraum nach draußen und begab sich in den Schutz eines Baumes. Und dort hätte er beinahe ein in einen Mantel gehülltes Mädchen umgerannt. Im Schatten vermochte er ihr Gesicht nicht deutlich auszumachen, doch ihr langes, flachsgelbes Haar blendete ihn fast.
    »Entschuldigen Sie, Sir«, sagte eine weibliche Stimme und ließ ihn zusammenfahren, weil ihr Mund sich kurz in der Nähe seiner Wange befand und ihr Atem ihn angenehm streifte. Aber schon wich sie zurück und ermöglichte ihm einen Blick auf ihren Begleiter. Es handelte sich um einen Lens-Träger mit dunkelblondem Haar, in dem ein breiter weißer Streifen schimmerte.
    Cloudd beobachtete, wie das Paar ins helle Licht trat und die Front der wachestehenden Patrouillenangehörigen abschritt.
    Die beiden strahlten etwas aus, das ihm gegen den Strich ging. War dies die Intuition, von der Tregonsee gesprochen hatte?
    Cloudd genoß die frische Luft und folgte den beiden unauffällig. Er war überzeugt, sie schon gesehen zu haben. Aber wo? War der Spion eine schöne Frau – in der Tradition so mancher berühmten Spione der Geschichte? Oder hatte man es hier womöglich mit zwei Spionen zu tun?
    Er durchschritt die Wachformation und die teppichbelegten Ruhezonen mit den bequemen Sesseln und Ledersofas und stellte fest, daß die beiden von der tanzenden Menge verschlungen worden waren.
    Die füllige Blondine war wieder dort, wo er sie zuerst gesehen hatte, nun in Begleitung eines attraktiven Lens-Trägers. Als sie ihn entdeckte, schleppte sie den Lens-Träger herbei. Cloudd wollte ihr schon aus dem Weg gehen, als ihm der Gedanke kam, daß ihr Verhalten tatsächlich zu jemandem paßte, der jede Gelegenheit nutzte, um Informationen zu sammeln. Er ließ sie herankommen. Allerdings verriet ihm ein weiterer Blick in ihr sehr hübsches, aber lebloses Gesicht, daß sie nicht die Gesuchte sein konnte.
    Er entschuldigte sich und begann langsam herumzuwandern.
    Die Brünette, die ihm gefallen hatte, unterhielt sich mit einem hohen Offizier, den er von hinten nicht erkannte. Als sie ihn sah, wurde ihr Blick eisig, und sie zog den großen Mann zwischen die Tanzenden. Cloudd hatte das Gefühl, einer

Weitere Kostenlose Bücher