Lensmen 10 - Z-Lensmen
gerötet, Speichel säumte Mund und Nasenlöcher. Es handelte sich um Navigator Val-d'or, eine Marionette als bösartiger Rächer. In der linken Hand hielt Val-d'or ein Messer und in der Rechten eine automatische Atomisierungspistole.
Jede Menge Handfeuerwaffen erschienen an den Enden der vielen Gliedmaßen Angzex' und Bovrecks. Feuerstreifen loderten rings um Armstrong auf, prallten auf Val-d'ors Brust und durchdrangen sie, aber der Pirat stürzte nicht. Seine eigenen Schüsse dagegen trafen wie von einem hervorragenden Schützen abgefeuert. Zwei- oder dreimal hintereinander wurde Bovrecks Lens getroffen, obwohl die Scheibe nur jeweils kurze Zeit zu sehen war. Die Lens war von grellflackernden Farbringen umgeben, die sich ausweiteten, und der Äther hallte von schrillem Geschrei wider. »Stirb, Lens-Träger!«, gefolgt von einem erschütternden mentalen Donnerschlag, der in Bovrecks Verstand explodierte und ihn tötete.
Bovrecks Schutz war von Val-d'ors Geschossen neutralisiert worden, doch entnahm Armstrong den Informationen, die ihn umschwirrten, daß der Schrei und der mentale Angriff von einem Wesen ausging, das sich nicht hatte blicken lassen und das mächtiger war als ein Eich.
In Armstrongs Gehirn sagte eine Stimme: »Lens-Träger! Nur du kannst den anderen Menschen mit deinem Geist niederstrecken. Du besitzt das rassische Verständnis, ihn zu vernichten. Tu es! Zerstöre ihn!«
Armstrong hielt den DeLameter in der Hand und hatte damit ohne Wirkung auf Val-d'ors Körper geschossen. Nun hob Armstrong die rechte Hand, preßte sich die Lens an die Stirn und sammelte sein Denken. Val-d'or konzentrierte sich darauf, Angzex' Lens zu zerschießen, und war auf den mächtigen geistigen Angriff Armstrongs nicht vorbereitet, zumal er selbst kein Lens-Träger war und von seinem unsichtbaren Verbündeten keine Unterstützung erhielt. Seine Waffe strahlte noch, zuckte aber ziellos hin und her, als er zu Boden sank. Allerdings war Armstrong von dem letzten gezielten Schuß des Piraten genau auf die Stirn getroffen worden – ein Schuß, der sein Gehirn durchschoß.
Der tellurische Lens-Träger torkelte rückwärts und stürzte auf das Deck, das inzwischen mit allerlei Flüssigkeiten von Lebendigen, Toten und Maschinen bedeckt war und den Füßen kaum noch Halt bot. Er blickte seinem Tod in völliger Zufriedenheit entgegen und hörte klarer denn je das geistige Durcheinander ringsum. Im Tod erfüllte ihn vorübergehend ein klares Wahrnehmungsvermögen. Er sah den dritten Palainianer in den Raum treten. Ymkzex.
Ymkzex sah nicht anders aus als sein Nachfahre Angzex. Seine Persönlichkeit aber, soweit sie in der Verfremdung erkennbar wurde, unterschied sich sehr von Bovrecks Art und war keineswegs feige oder introvertiert. Auch er starrte vor Waffen und feuerte schnell und genau. Die spaltbaren Nuklidgeschosse trafen Angzex' freiliegende Lens. Gleichzeitig schrie Ymkzex: »Jetzt habe ich Sie, Angzex!« und schleuderte seinen geistigen Pfeil. Die Geschosse aber rasten völlig wirkungslos durch die Lens hindurch, und der geistige Vorstoß wurde durch Angzex' unnachgiebigen Schutzschirm abgeblockt.
»Nicht nur Angzex steht dir entgegen«, sagte der andere Verstand so ruhig und geradeheraus wie Bovreck. »Angzex ist tot. Dies ist nur noch Angzex' Körper. Du kämpfst jetzt gegen einen stärkeren Verstand.«
»Dachte ich's mir doch!« Ymkzex gab seine vergeblichen Versuche nicht auf. »Aber du bist nichts anderes als ein Lens-Träger-Kollege von einer anderen Welt. Ich werde dich ebenfalls vernichten!«
Am anderen Ende des Frachtraums, der sich nicht mehr erleuchtet zeigte, auch nicht mehr durch Armstrongs Helmlampe, zeigte sich ein Palainianer mit seiner schimmernden Lens, die in der pulsierenden Simulierung von Angzex' Metabolismus aufglühte und wieder verschwand. Auf der anderen Seite, vage von der fernen Galaxis in der offenen Luke umrissen, schwebte Ymkzex, der andere Palainianer. Den beiden machte das Fehlen von Licht nichts aus; sie kannten so etwas wie Dunkelheit nicht.
»Ich bin mehr, als du denkst! Gib Ymkzex' Körper auf und kehre nach Eddore zurück!«
»Du sprichst von Eddore! Wer bist du, daß du dir anmaßt, diesen Namen zu äußern!«
»Bereitet dir das Sorgen, Eddorier?«
»Ich mache mir keine Sorgen, denn ich besitze einen Körper, mit dem ich gegen dich vorgehen kann. Du bist nur ein Phantom. Außerdem verfüge ich über sämtliche Kenntnisse der zex -Linie und kenne die psychischen
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