Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lensmen 10 - Z-Lensmen

Lensmen 10 - Z-Lensmen

Titel: Lensmen 10 - Z-Lensmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David A. Kyle
Vom Netzwerk:
Einer stellte sogar etwas ganz Besonderes dar. Dieses Juwel klassifizierte Nadreck vorläufig als einen Zelcon-28 – oder mehr.
    Nadreck gab sich schwach interessiert, obwohl allein der Zelcon die Juwelensammlung als angemessenen Preis für die Waren erscheinen ließ, die er zum Verkauf anbot. »So etwas hatte ich nicht im Sinn«, sagte er. »Ich dachte eher an einen Herzschlag .«
    Der phlegmatische Verstand Chaks belebte sich abrupt. Zornig plapperte er vor sich hin. Als er sich beruhigt hatte, sagte er mißtrauisch: »Nur ein Dutzend Wesen weiß von seiner Existenz. Und wer darüber zu jemand anders spricht außer mir, wird sterben. Wer hat dir davon erzählt? Ich bringe ihn um!«
    »Ich habe die Information von einem Lens-Träger«, log Nadreck feierlich. »Er war ein Agent, der sich als Schmuggler ausgab, und starb an einer Überdosis meines guten Stoffs.« Solche Dinge geschahen zuweilen; es war eine gute Geschichte, und Nadreck wußte, daß Schurken wie Chak und Perbat Lens-Trägern so gut wie alles zutrauten. Daß sich Betical traute, einen Lens-Träger zu erwähnen, war beinahe der Beweis, daß er die Wahrheit sprach.
    Chak fühlte sich in seinem Hochmut angesprochen.
    Unter gefrorenem grünen Material, bei dem es sich um ein Stück Kleidung, vielleicht aber auch um einen Auswuchs seines Körpers handeln mochte, zog er einen eiskristallbesetzten Beutel hervor. Aus diesem Beutel nahm er den einzigen Herzschlag -Edelstein, den Nadreck in seinem Leben gesehen hatte. Es handelte sich um eine ebenholzdunkle Erbse, so schwarz, daß der Stein keine einzige Welle sichtbaren oder unsichtbaren Lichts reflektierte.
    »Im Moment ist das Ding kalt«, sagte Chak. »Aber wenn ich ihm warmes Fleisch zu essen gebe, erwacht es zum Leben. Gut zwanzigmal habe ich diesen Vorgang bisher verfolgt. Eine sehr angenehme Erinnerung.«
    Nadreck fing die Bilder auf, die Chak ausstrahlte, und war entsetzt.
    Die blutige Leiche eines Telluriers.
    Ein zerschmetterter toter Chickladorier.
    Die Körperteile eines Veganers.
    Der zerrissene Leichnam eines Klovianers.
    Der entstellte Kadaver eines Radeligianers.
    ... Und mehr, immer mehr.
    Ausnahmslos Angehörige der Galaktischen Patrouille.
    Der Herzschlag war ein kristalliner Edelstein, dessen Optimaltemperatur bei 15 bis 35 Grad Celsius lag. Der Herzschlag, in solcher Kälte schwarz und träge, würde seine Farbe in der Wärme einer humanoiden Atmosphäre allmählich verwandeln – über schwachrosa bis zu einer blutroten Farbe. Der Stein war außen rund, aber im Inneren von komplizierten Facetten durchzogen, und er pulsierte. Er bewegte sich im Herzschlag-Rhythmus dessen, der ihn trug. Doch selbst wenn kein Lebewesen mit schlagendem Herzen in der Nähe war, klickte der Stein ab und zu, als messe er das ungleichmäßige Verstreichen der kosmischen Strahlen. Die Essenz des Steins war von makelloser Harmonie, und die gemessene Logik seiner Existenz regte den leidenschaftslosen Nadreck auf unerklärliche Weise an. Schrecklich war vor allem, auf welche Weise Chak den Stein bisher zur Schönheit hatte erblühen lassen.
    Er pflegte ihn auf den gefolterten oder sterbenden Körper eines gefangenen Patrouillenangehörigen zu legen, Soldat oder Lens-Träger.
    Chak genoß es, den Herzschlag -Stein zum Leben erwachen zu sehen – das Zeichen für den heranrückenden Tod, dann den Tod, dann die Momente nach dem Tod seines verhaßten Feindes zu erleben.
    Nur ein hochstehendes Geschöpf wie Nadreck war fähig, die strahlende Intensität seiner Gefühle abzuschirmen. Palainianer waren streng und hart und im Gegensatz zu den warmblütigen Menschen sehr empfindungsarm, doch waren sie nicht grausam und auch trotz ihrer eiskalten Haut nicht ohne Mitleid. So war Nadreck emotional aufgewühlt wie nie zuvor. Seine Qual bedrückte ihn innerlich so sehr, daß er in diesem Augenblick den Entschluß faßte, sich niemals wieder solchen empathischen Schmerzen auszusetzen; solange er lebte, wollte er der Welt die Fassade des brüsken, zuweilen mürrischen typischen Palainianers bieten.
    Die Bilder der scheußlichen Verbrechen, die dieser Barbar sich so stolz im Kopf ablesen ließ, entfalteten eine klug vorausberechnete Wirkung, das begriff Nadreck sofort. Chak löste damit eine alles durchdringende Erschütterung aus, um einen getarnt zu ihm kommenden Patrouillenangehörigen oder Lens-Träger dazu zu bringen, sich zu verraten. Daß dieser Plan schon mehrmals zum Erfolg geführt hatte, war auf widerlichste Weise offenbar

Weitere Kostenlose Bücher