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Lensmen 10 - Z-Lensmen

Lensmen 10 - Z-Lensmen

Titel: Lensmen 10 - Z-Lensmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David A. Kyle
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legte an einer Umsteigestation an.
    »Aussteigen!« erreichte Nadreck ein telepathischer Befehl.
    Der Palainianer ergriff sein Gepäck, verließ das Raumschiff, mietete sich ein Zimmer für Durchreisende, ließ den Koffer dort stehen und wartete im Aufenthaltsraum.
    Nach einiger Zeit erschien Perbat. »Folgen Sie mir«, sagte er und führte ihn durch mehrere Korridore in jene absolut dunklen, kalten Sektionen der Raumstation, in denen Palainianer, Onlonianer und andere gleichartige Raumbewohner ihre Zeit zubrachten. Vor einer Tür wurde Nadreck von Perbats Leibwächtern gründlich durchsucht. Dann betrat er eine große, ungemein teure Hochsicherheitskabine, in der eine weitere sechsköpfige Gruppe furchteinflößender Gestalten wartete. Wieder wurde Nadreck abgetastet, diesmal noch gründlicher.
    Chak räkelte sich in einem Fluid-Sessel und stand nicht auf, als er Nadreck vorgestellt wurde.
    Chak war eine der widerlichsten, bösartigsten Personen, denen Nadreck je begegnet war. Dabei war dieses Urteil noch sehr geschmeichelt – wenn man bedachte, daß Nadreck gerade einen längeren Aufenthalt auf Onlo hinter sich hatte, dem am stärksten befestigten Planeten im Universum, wo er insgeheim die Identifikationszeichen aller bedeutenden Onlonianer studiert hatte.

    Chak war beinahe völlig dreidimensional. Die unangenehmen Details seines grotesken Körpers wurden daher durch extradimensionale Ausdehnungen nicht abgemildert. Er schimmerte in einem klaren Silbergrün, umgeben von einem Mantel aus grauem Frost, der sich ziemlich attraktiv machte. Das Widerliche seiner Erscheinung ging von den grünen Streifen aus, die ihm wie gallertiges Sputum aus dem Mund hingen, sowie von den dicken kristallisierten Schleimtropfen rings um Augen und Ohren. Seine Münder verbreiteten übelriechende grüne Dämpfe, die Humanoiden den Tod bringen konnten, Giftatmern aber nur unangenehm in die Nase stiegen. Schleimtropfen quollen ihm aus den Winkeln der vorstehenden Augen und formten sich zu kleinen Kugeln, die ihm über das Gesicht liefen und zu Boden fielen, wo sie manchmal zerplatzten. Seine säureabscheidenden Füße hinterließen überall auf dem Boden kalt eingebrannte Spuren.
    Im Gegensatz zu Chak wirkte Nadreck für humanoide Augen geradezu hübsch.
    Nadreck streckte zum Gruß einen Tentakel vor, obwohl er wußte, daß diese Geste bestimmt abgeschlagen wurde. Chak genoß den Ruf, hundertprozentig ungesellig und dermaßen egoistisch zu sein, daß er, wenn er etwas verdienen konnte, alles tun würde, und sei es auch noch so verabscheuungswürdig. Aus diesem Grunde war er der berüchtigtste Schlächter unter den Helfershelfern der Eich. Er entsprach dem Typ von Helfer, den Gharlane eingesetzt hätte, wenn er sich diesem Ende der Ersten Galaxis zugewandt hätte und nicht Thrallis in der Zweiten.
    Das telepathische Gespräch mit Chak begann sehr vorsichtig. Nadreck unterbreitete seinen Plan und schlug einen neutralen Treffpunkt vor, wo die ausgehandelten Werte getauscht werden konnten. Nadreck war etwas nervös, weil er sich ohne seine Lens mit Chak abgeben mußte, denn Chak war schlau und raffiniert und so gierig, wie Perbat dumm war. Einen Augenblick lang spielte Nadreck mit dem Gedanken, einen Rückzieher zu machen und seinen Plan aufzugeben; gleichzeitig aber berechnete er das Risiko, entdeckt zu werden, als tausend zu eins und ging nach wie vor davon aus, daß er nicht nennenswert in Lebensgefahr schwebte. Dieses Ergebnis kam auch für ihn ein wenig überraschend. Bisher war er nie in Aktion getreten, wenn die Chancen nicht eine Million zu eins für ihn standen. Wie auch immer, er würde es riskieren, Chaks Intuition und Verstand auf die Probe zu stellen.
    »Dieser häßliche Kerl«, überlegte Nadreck, »wird sich nicht in meinen Verstand schleichen. Wenn er wüßte, wo ich das Zeug versteckt habe, würde er mich einfach umbringen und zugreifen. Ich werde den doppelten mentalen Schirm um die Information zu keiner Zeit öffnen.« Nadreck war davon überzeugt, daß der »häßliche Kerl« diese Gedanken aufgefangen hatte. Sie sollten die Täuschung vorbereiten.
    »Sie wissen, was ich will«, sagte Nadreck. »Zeigen Sie mir, was Sie zu bieten haben.«
    Chak öffnete eine Reisetasche und nahm einen verzierten runden Platinbehälter heraus.
    Der Inhalt bestand aus nur wenigen Steinen, die allerdings eine seltsame Sammlung darstellten. Etwa ein Dutzend war ganz normal oder nur wenig überdurchschnittlich, drei aber waren erlesen wertvoll.

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