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Lensmen 10 - Z-Lensmen

Lensmen 10 - Z-Lensmen

Titel: Lensmen 10 - Z-Lensmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David A. Kyle
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vollgestopft.
    »Jetzt nehmen Sie das Thionit«, sagte Perbat. Er beförderte eine großzügig bemessene Prise des purpurnen Pulvers in das Seitenfach einer Sprühflasche. Ein Druck auf den Auslöser würde das Pulver in einem eiskalten Strom von Sauerstoffkristallen in das weiche Gewebe eines Wesens pressen. Ohne Sauerstoff war das Thionit inaktiv, mit zuviel Sauerstoff konnte die Dosis tödlich sein.
    »Bitte, Sir«, wandte Nadreck ein, »so etwas einzunehmen ist für mich zu gefährlich, wo ich doch Geschäfte zu besprechen habe. Ich handele mit dem Zeug, ich nehme es nicht selbst. Für mich ist so etwas gefährlich. Ich benötige einen klaren Kopf, um Ihnen meinen Vorschlag darzulegen.« Nadreck war nicht wirklich besorgt, auch wenn ihm klar war, daß die Chance einer schlechten Reaktion eins zu mehreren Millionen stand. Es war ratsam, ein solches Risiko zu vermeiden.
    »Na schön«, sagte Perbat. »Dann eben nicht. Heraus damit, was wollen Sie?«
    Nadreck legte seinen Plan in Umrissen dar. Er behauptete, in einem Versteck Tonnen von Roh-Bentlam zur Verfügung zu haben. Außerdem viele hundert Kilogramm Thionit, ein Rauschgift, das sehr schwierig zu beschaffen und bei Sauerstoffatmern äußerst beliebt war. Das Unternehmen Zwilnik, der ewige Kampf der Galaktischen Patrouille gegen den Rauschgifthandel, den Boskone und die »Zwilniks« aktiv betrieben – aus Profitsucht und um die Zivilisation zu vernichten –, hatte schon so manchen Erfolg gebracht; dabei waren große Mengen der ungesetzlichen Stoffe beschlagnahmt worden. Nadreck erklärte, Betical habe auf dem Piratenweg interessante Bestände an sich gebracht.
    »Keine neue Behauptung«, wandte Perbat ein. »Mit solchen Tricks versuchen sich oft Rauschgiftagenten bei mir einzuschmuggeln.«
    Nadreck schwieg.
    »Du willst, daß ich dir das Zeug abkaufe?« fragte Perbat schließlich.
    »Nein«, antwortete Nadreck, »ich möchte, daß du mich dem Onlonianer Chak vorstellst, damit ich mit ihm abschließen kann.«
    »Was?« brüllte Perbat. »Du bist ja verrückt! Ich bin kein Zwischenhändler!«
    Nadreck vermochte ihn schließlich zu beruhigen, indem er ihm die Hintergründe erläuterte. Nadreck war nicht auf Geld aus. Nadreck – alias Betical – wollte seinen unbezahlbaren Rauschgiftschatz gegen einige von Chaks beinahe unbezahlbaren Edelsteinen eintauschen. Da Chak sich mit Kleinhändlern nicht abgab, konnte er auf Perbats Dienste nicht verzichten. Perbat sollte eine Provision erhalten, vielleicht sogar einen Teil der Ware, wenn er das Zusammentreffen arrangierte.
    Schließlich erklärte sich Perbat einverstanden. Man schloß einen Vertrag, der eher Perbat als Nadreck schützte. Um seinen guten Willen als Partner zu bekunden, überließ Perbat dem anderen kostenlos die Proben. Dann wandte er sich zum Gehen.
    »Einen Augenblick noch«, sagte Perbat, hob die Sprühdose mit Thionit und schwenkte sie vor Nadrecks hin und her zuckendem Kopf.
    »Betical, jetzt tust du doch noch, was ich sage!« befahl Perbat. »Du nimmst das Thionit!«
    Nadreck gehorchte.
    Als er Palain VI mit Kurs auf Palain VII an Bord eines Linienraumschiffs verließ, spürte er trotz aller Vorbereitungen die Wirkung des Mittels. Er hatte das Gefühl, völlig in die vierte Dimension zu gleiten und dort einen »Thionittraum« zu erleben. Die Erfahrung war sehr angenehm, hinterließ aber zugleich eine ungemein starke Sehnsucht nach mehr, die Nadreck im Nachhinein klar machte, daß der in großer Gefahr geschwebt hatte. Er nahm sich vor, nie wieder von dem Zeug zu kosten, selbst wenn Chak es ihm befahl.
    Die Einladung zu einem Zusammentreffen kam schneller, als Nadreck es für möglich gehalten hatte, schon nach wenigen Tagen.
    Nadreck sollte Palain VII mit einem Linienschiff verlassen und eine lange Reise in ein anderes Sonnensystem antreten, ohne daß er das letzte Reiseziel kannte. Das Schiff war für den Tiefraum ausgestattet und vermochte nahezu hundert Parsec in der Stunde zurückzulegen. Man forderte ihn auf, die reservierte Kabine nicht zu verlassen, bis man Kontakt mit ihm aufgenommen hatte. Nadrecks Gepäck beschränkte sich auf eine große Kiste mit konservierten Nahrungsmitteln, Toilettenartikeln und seinem kleinen Schmuckkasten.
    An Bord bemerkte Nadreck Perbat und sechs seiner finstersten Leibwächter. Unter den mißtrauischen Blicken allgegenwärtiger Patrouillenangehöriger ging man sich aus dem Weg.
    Nach siebenstündigem Flug hatte das Linienschiff 1500 Lichtjahre zurückgelegt und

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