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Lensmen 10 - Z-Lensmen

Lensmen 10 - Z-Lensmen

Titel: Lensmen 10 - Z-Lensmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David A. Kyle
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auszumachende Scheibe der zweiten Galaxis, des Lundmark-Nebels.
    Der Piratenkapitän, ein Emporkömmling mit glattem, dunklem Haar und bläulicher Haut ließ den Blick nervös zwischen seinen Instrumenten und den Raumkarten hin und her wandern. Mit steif zurückgestreckten Armen und gespreizten Händen hielt er seine neugierigen Schiffsgenossen zurück, die ihn von beiden Seiten bedrängten.
    »Humpf!« sagte er laut. »Ich will verdammt sein, wenn du nicht recht hast, Val-d'or. Es muß das palainianische Forschungslabor 5 sein. Die Kartenkoordinaten stimmen nicht, wie du schon sagtest. Dahinter steckt bestimmt eine Absicht!«
    »Bestimmt«, sagte Navigator Val-d'or. »Bestimmt, Kapitän Balltis. Diese Leute fürchten um ihren Reichtum.«
    »Humpf! Als Navigator bist du verdammt gut, Val-d'or, das muß ich zugeben. Wir haben Glück, daß du uns führst. Daß wir dich nach Joeys Tod gefunden haben, ist das einzig Gute, was uns in den letzten drei Monaten widerfahren ist. Du hast uns unter den Augen der Patrouille aus der Galaxis herausgeführt. Und es ist praktisch ein Wunder, diese Station zu finden. Jetzt wollen wir nur hoffen, daß du mit dem Schatz recht hast.«
    »Ich habe recht. Meine Informationen stammen aus absolut sicherer Quelle. Es wird praktisch keinen Widerstand geben. Und Patrouillenangehörige sind auch nicht an Bord.«
    »Keine Gegenwehr, keine Patrouille«, sagte der Erste Offizier spürbar mißtrauisch. »Woher weißt du das?«
    »Ist doch ganz klar abzuleiten«, antwortete Val-d'or. »Ein kleines palainianisches Laboratorium. Komische Palainianer in einer giftigen Atmosphäre. Höchstens zwei oder drei. Hast du Angst?«
    »Ich bin nur vorsichtig, du Schlaukopf. Das sind wir alle. Nur so bleibt man am Leben. Schließlich gibt es so etwas wie palainianische Patrouillenangehörige.«
    »Palainianische Patrouillenangehörige? Aber nicht sehr viele. Ihre Zahl ist gering. Hier draußen dürften wir wohl keinem begegnen. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen.«
    Aus den Augenwinkeln schaute Kapitän Balltis nervös zwischen den beiden hin und her. Als das Gespräch verstummte, musterte er die Gesichter der übrigen Besatzungsmitglieder, die sich im winzigen Kontrollraum zusammendrängten. Acht der neun kannte er ziemlich gut – ausnahmslos harte, erfahrene Kämpfer. Er machte sich klar, daß er die Entscheidung treffen mußte. Alle waren mit den Nerven fertig, frustriert bis zur Unbeherrschtheit, scharf auf Bewegung und neue Beute und besorgt wegen der Tiefe des unerforschten Raumes ringsum, in die sie von ihrem klugen Navigator, einem Fremden, getrieben worden waren, um einem Patrouillenschiff auszuweichen.
    »Ich bin dafür, daß wir angreifen«, sagte Kapitän Balltis. »Wir machen kurzen Prozeß. Schneller Erfolg oder schneller Rückzug. Palainianer sind Feiglinge, trotzdem gehen wir kein Risiko ein.«
    »Palainianer sollen auch arm sein«, bemerkte ein raumerfahrener Pirat, dessen vernarbte Lippen permanent die großen gelben Zähne freilegten. »Mir kommt es blöd vor, hier von Schätzen zu reden. Aber eigentlich ist es mir egal. Ich habe noch nie einen Palainianer gesehen, geschweige denn einen umgebracht. Das allein macht die Sache interessant.«
    »Palainianer kann man eigentlich gar nicht sehen«, antwortete der Kapitän. »Sie verzerren einem das Blickfeld. Ständig sind sie in Bewegung und ergeben kein vernünftiges Bild. Sie lassen sich nicht abbilden. Ich bin schon einigen begegnet und könnte sie nicht beschreiben.«
    »Nun ja, ich kann sie beschreiben«, sagte ein Mann aus der Besatzung. »Es sind widerliche, giftige Ungeheuer. Wenn dabei kein Geld zu machen ist oder wir ihre Knochen oder Haut nicht verkaufen können, sollten wir die Sache vergessen, einen sicheren Hafen anlaufen und diese Blechdose mal ein Weilchen verlassen.«
    »Das ist ja der springende Punkt«, äußerte der Kapitän und kratzte sich die Schnurrbarthaare; er schien allmählich die Geduld zu verlieren. »Ich glaube eben nicht, daß diese Leute arm sind. Ich meine, Val-d'or hat recht. Daß diese Wesen ewig in den verrücktesten Winkeln der Galaxis herumforschen, immer allein, immer bescheiden, bringt mich auf die Vermutung, daß sie über unbegrenzte Mittel verfügen. Ich wette, die besitzen haufenweise Wertgegenstände, die nur auf unternehmungslustige Freibeuter wie uns warten. Val-d'or hat uns hierher geführt. Ich bin dafür, daß wir angreifen. Was meint ihr?«
    Es wurden noch einige schwache Gegenargumente

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