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Lensmen 10 - Z-Lensmen

Lensmen 10 - Z-Lensmen

Titel: Lensmen 10 - Z-Lensmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David A. Kyle
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geäußert, aber dann fiel die Entscheidung doch einstimmig.
    Kapitän Balltis verschwendete keine Zeit. Er bellte Befehle und hielt mit Beschleunigung auf die Raumstation zu. Hektische Betriebsamkeit entbrannte an Bord; fünf Mann stiegen in ihre gepanzerten Raumanzüge und hielten sich als bewaffneter Entertrupp bereit; eigentlich hätten zwei oder drei genügt, aber insgesamt sieben hatten darauf gebrannt, bei der Vorhut zu kämpfen.
    »Eine Ortung!« forderte der Kapitän. »Womit müssen wir rechnen?«
    »Mit nichts. Absolut nichts. Keine Abwehrschirme. Keine Waffen. Ein Kinderspiel!«
    Mit der in vielen Piratenjahren gewonnenen Geschicklichkeit begannen die Piraten ihren Angriff, sobald sich ihr Schiff fest gegen die Landeluke der Raumstation preßte. Drei der fünf Mann durchdrangen die Außenhülle in einem Schauer aus Funken und wallendem Qualm, während die anderen beiden ihnen Deckung gaben. Braungrünes Gas, die tödliche Atmosphäre der Station, blies unter Überdruck heraus und kristallisierte im All.
    Das Trio der Vorhut starb zuerst, auf unerklärliche Weise. Eben noch stürmten sie vor, eine unwiderstehliche Kraft, im nächsten Moment lagen sie ohne erkennbaren Grund tot im Korridor. Sie hatten nicht aufgeschrien, hatten keinerlei Reaktion gezeigt.
    Dann brachen auch die beiden anderen stumm zusammen, ebenso unverwundet, ebenso tot; ihre Waffen wirbelten schwerelos davon.
    Unter den verbleibenden Piraten im Kontrollraum brach eine Panik aus. Der Kapitän versuchte den Kontakt zu lösen und zu fliehen, obwohl seine Ausstiegsluke geöffnet war. Seine Hände erstarrten zitternd über den Kontrollknöpfen, und sein Gesicht wogte unter den Schnurrbarthaaren, als durchliefen ihn elektrische Schläge. Dann stürzte er nach vorn auf die Kontrolltafel. Ihm folgten der erste Offizier und der Steuermann.
    Nur Val-d'or, dessen große Augen einen seltsamen, unverständlichen Ausdruck hatten, blieb am Leben. Sein Körper war in grotesker Haltung gegen den Hauptpfeiler des Kontrollraums gepreßt.
     
    Brolenteen, der zwar schon unterwegs war, aber noch Lichtjahre zurückzulegen hatte, wußte sofort, was geschehen war. Überrascht war er nicht, denn er hatte sich das Ereignis schon vor langer Zeit ausgemalt. Als er wenige Stunden nach dem tödlichen Angriff die Raumstation erreichte, fand er genau das vor, was auch schon Lens-Träger Armstrong zuvor entdeckt hatte.
     
    Der tellurische Lens-Träger Dick Armstrong war völlig verwirrt. Die Station zeigte sich ohne Leben. Er fand keine Spur von Bovreck oder Ymkzex. Ratlos stand er im Flur des fensterlosen, unbeleuchteten Labors 5 und starrte auf die drei toten Menschen, die im Schein seiner Helmlampe lagen, und redete leise vor sich hin.
    »Drei Tote im Kontrollraum, zwei weitere in der offenen Luftschleuse. Acht Leichen ohne jede erkennbare Verwundung, aber doch irgendeiner gewaltsamen Einwirkung erlegen ...«
    Er schätzte die Todeszeit auf neunzig bis hundert Minuten vor dem Augenblick, da er am Ort des Geschehens eingetroffen war; als ihn über die Lens der Notruf des Labors 5 erreichte, hatte er sich in einem Kugelsternhaufen aufgehalten, in einem GP-Vorposten Vorräte an Bord genommen und war sogleich mit Höchstgeschwindigkeit hergeflogen.
    Die Nachricht galt »Ang. Dingwall-Außenposten« und lautete: »Boskone dringend. Kategorie 23x 4y Notfalkl. B plus Y.« Aus unerklärlichem Grund war Armstrong der einzige Empfänger dieses Lens-Signals. Doch als er die Bestätigung geben wollte, blieb er ohne Kontakt. Statt dessen schob sich ein dritter Verstand erklärend in den seinen: »Armstrong, in der Abwesenheit Angs sollen Sie eingreifen. Labor 5 wird in Kürze von Piraten angegriffen, die zwar als wenig gefährlich eingestuft sind, möglicherweise aber – nach übereinstimmender Ansicht von Bovreck und Ymkzex – Auslöser einer anderen Katastrophe sind. Verlassen Sie Dingwall sofort, um den beiden zu helfen. Komplette Gedankenabschirmung, Verzicht auf die Lens.«
    Armstrong, dessen Schiff bereits aufgetankt und mit der wichtigsten Fracht beladen war, startete kaum acht GP-Minuten später vom Außenposten Dingwall. Er hatte bereits viele tausend Lichtjahre ereignislos hinter sich gebracht, stand jetzt dicht vor seinem Ziel. Als eher theoretisch eingestellter Lens-Träger war ihm klar, daß er hier draußen an der Grenze mit allem rechnen mußte. So war er zwar aufgeregt, aber nicht allzu besorgt wegen der unorthodoxen und unlogischen Situation. Später sollte er

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