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Lensmen 10 - Z-Lensmen

Lensmen 10 - Z-Lensmen

Titel: Lensmen 10 - Z-Lensmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David A. Kyle
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sich der Kapitän in scharfem Tonfall, um ihn auf sich aufmerksam zu machen, und schaltete die Schirme ab. »Was haben Sie von der Patrouille gehört? Auf den üblichen Frequenzen bekommen wir keine Verbindung mehr.«
    »Ich habe Informationen und Hilfeanforderungen ausgesandt, Kapitän.«
    »Rufen Sie Nadreck, Nadreck. Sie haben dazu die Kraft und die Vollmacht, außerdem kennen Sie ihn – und er mich. Rufen Sie ihn, Sir, ich bitte Sie darum. Er hat ein Schnellboot, das ihn in Stunden, vielleicht sogar Minuten zu uns führen kann. Es ist schon schlimm genug, daß ich viele oder alle Passagiere verliere, daß ich mein Schiff abgeben muß – aber ich fürchte, ich werde auch meine Existenz verlieren. Mein Rettungsboot hat nicht die geringste Chance, all die boskonischen Formationen zu durchbrechen. Natürlich nehme ich Sie mit, Lens-Träger, aber ich glaube, wir entrinnen dem Untergang nicht mehr. Geben Sie Nadreck entsprechend Bescheid, ja? Er ist ein Superwesen. Er ist mit mir befreundet. Für mich ... für Klono – rufen Sie ihn her!«

7
     
     
    Der Wecker summte, zuerst leise, dann beharrlicher. Es war sechs Uhr morgens.
    Cloudd ächzte, ließ sich herumrollen, schaltete das Gerät aus und stellte die Füße auf den kalten Boden. Er war übermüdet. Eine schreckliche Nacht lag hinter ihm; er hatte vor unangenehmen Träumen kaum schlafen können und sich endlos hin und her gewälzt.
    Der Abend hatte nicht sehr lange gedauert, doch als Erfrischungen gereicht wurden, hatte Cloudd noch ein wenig ausgehalten, in der Hoffnung, mit Kallatra sprechen zu können. Zu seiner Enttäuschung erfuhr er dann, daß sie sich ziemlich bald entschuldigt hatte, um früh am nächsten Morgen im Institut für fortgeschrittene Kinderheilkunde zu erscheinen. Dafür konnte er sich mit Kimball Kinnison unterhalten, der es stets darauf anlegte, mit möglichst vielen Leuten in Berührung zu kommen.
    Nach einigen allgemeinen Worten hatte Kinnison gesagt: »Soweit ich weiß, nehmen Sie auf Nadrecks Bitte an dieser Konferenz teil, Cloudd, was mir sehr vernünftig erscheint. Wir arbeiten heute abend die Aufgaben aus, die wir morgen verteilen wollen, und Sie gehören dazu, im Team mit Nadreck. In Ihnen hat er einen Tellurier, mit dem er Kontakt halten, mit dem er sich identifizieren kann. Bisher hat Nadreck immer allein gearbeitet – er wird nicht so schnell warm mit Menschen, was ja auch kein Wunder ist. Das gilt übrigens auch gegenüber Z-Typen – ihre lethargische Art irritiert ihn. Sie sind nun also die Ausnahme. Seit Sie beide im Sprungkreisel-Nebel Datadrohnen jagten, hält er große Stücke auf Sie. Und ich ebenfalls.«
    »Sir«, begann Cloudd. Wenn ihm überhaupt jemand einen Rat geben konnte, dann Kinnison, dem jeder seiner Mitarbeiter am Herzen lag – zumal Cloud Kinnison zu seinem Ideal erkoren hatte. »Sir, ich bin kein Lens-Träger und weiß nicht, ob ich dieser Aufgabe gewachsen wäre. Wenn ich allein arbeiten müßte, hätte ich keine Bedenken; aber so bin ich nicht sicher, ob ich diesen Auftrag annehmen soll. Verstehen Sie mich nicht falsch – ich strebe nicht danach, Lens-Träger zu werden.«
    »Cloudd«, sagte Kinnison auflachend, »die Hälfte aller Lens-Träger, die ich kenne, dachte einmal ebenso. Machen Sie sich deswegen keine Sorgen; tun Sie einfach Ihre Arbeit, mehr wird von Ihnen nicht erwartet. Sie können mir glauben, Nadreck weiß, was er tut. Verlassen Sie sich auf ihn.«
    Als Cloudd schließlich ging, hatte er eine positivere Einstellung zu sich selbst – machte sich aber trotzdem Gedanken über das Universum. Was sollte das alles?
    Ehe er zu Bett ging, rief Cloudd noch leise Nadrecks Namen, um den Palainianer nicht zu wecken, sollte er schon schlafen, um sich für die anstrengende Aufgabe der Zukunft zu rüsten. Er hätte zu gern gewußt, was Nadreck zu dem Abend zu sagen hätte, den er durch Cloudds Verstand verfolgt hatte.
    »Lieutenant Cloudd«, meldete sich sofort der wache Nadreck in seinem Kopf. »Zweifeln Sie an mir? Sind meine bisherigen Leistungen so lächerlich gewesen, daß Sie von der Klugheit meiner Entscheidungen nicht überzeugt sind? Mich hat gekränkt, daß Sie Kinnison gegenüber Zweifel an meiner Entscheidung äußerten, Sie in die Sache einzubinden.«
    Cloudd war überrascht und bestürzt. »Entschuldigen Sie, Nadreck.« Er hätte seine Sorgen Nadreck direkt vortragen sollen, ohne sich nach außen hin eine Blöße zu geben. »Ich habe nicht an Ihnen gezweifelt, sondern nur an mir selbst.

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