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Lensmen 10 - Z-Lensmen

Lensmen 10 - Z-Lensmen

Titel: Lensmen 10 - Z-Lensmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David A. Kyle
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Königin auf. Sie lag unter der trennenden waagerechten Platte; nur die Arbeiter und Aufpasser aus der eigenen Höhle und den Durchgängen unter ihr konnten diesem Ruf folgen. Helfen konnten sie ihr sowieso nicht. Blind und dick und unfähig, sich zu bewegen, war die Königin zu nichts anderem imstande, als an einem Ende der Höhle ihre viele Dutzend Eier zu legen und am anderen, kaum anders aussehenden symmetrischen Ende die Nahrung aufzunehmen, die ihr ständig geboten wurde.
    Nadreck öffnete die Moleküle der Platte über ihr, griff mit ferngesteuerten Armen hinein und legte die Königin auf ein flaches, aus einer Röhre ragendes Band, das er aus dem Frachtraum seines Schiffes ausgefahren hatte. Er ließ die Röhre nach unten durch die Platte sinken, schloß die Sektionen wieder und vereinte die beiden Teile des Nests. Dann zog er die Platten heraus und hinterließ alles beinahe so, wie es gewesen war, nur daß nun eine Röhre weit in die Zelle der Königin hineinragte und sie selbst auf dem darin befindlichen Band lag.
    Nadreck begann nun das Band durch die Röhre hochzuziehen und bewegte auf diese Weise die Königin, die eine Kette von Eiern hinter sich zurückließ, durch den langen Röhrenkanal. Mit seinem Wahrnehmungssinn verfolgte Nadreck die Vorgänge und konzentrierte sich dabei abwechselnd auf sie, die Röhre und das Nest. Wie vorausgesehen, verstopften Tausende von Insekten die Durchgänge und strebten, ihrer Königin folgend, durch die Röhre aufwärts. Nun war es nur noch eine Sache der Zeit, bis das gesamte Nest in dem etwa ein Kubikmeter großen Behälter im Frachtraum verstaut sein würde. Zunächst würden die Wesen ihrer Königin in Horden von ein-, zwei- oder dreitausend in der Minute folgen. Mit weiteren Röhren konnte er dieses Tempo dann noch steigern. Vielleicht würde er die fünf Millionen in fünf Stunden an Bord haben. So hatte er fünf Stunden Zeit, seine weiteren Vorbereitungen abzuschließen.
    Obwohl Nadreck nicht bezweifelte, daß sein Plan funktionieren würde, mußte er zur Sicherheit einige Tests durchführen.
    Mit den künstlichen Armen versetzte er ein einzelnes Insekt von der Größe eines Stecknadelkopfs in einen kleinen Kasten in seinem Schiff. Als er auf diese Weise sechs zusammen hatte, brachte er diesen Kasten auf seinen Konsolentisch und setzte mit Hilfe einer Pipette je ein Wesen hinter drei Instrumentenanzeigen und zwei transistorisierte Schaltplatten. Dann konzentrierte er sich nacheinander auf die Insekten, wobei er manchmal mit, manchmal ohne Lens arbeitete, und fing so die schwachen subätherischen Wellen auf, die von den Wesen ausgingen. Im geistigen Bereich war diese Aufgabe etwa so schwierig wie im physischen das Auseinandersortieren von Salz- und Pfefferkörnern. Eine schwierige Aufgabe, ja, aber kaum unmöglich für einen Lens-Träger oder telepathischen Patrouillenangehörigen.
    Was Nadreck empfing, entsprach auf das perfekteste seinen Erwartungen. Es war, als säße Nadreck persönlich hinter jedem Instrument. Änderte er die Kapazität des Blindwiderstands oder die Einstellung, vermochte er die Veränderung zu sehen, ja, zu fühlen. Er konnte mit hundert Insekten hundert verschiedene Geräte überwachen, ohne je einen falschen Wert übermittelt zu bekommen. Was das Insekt empfand, spürte auch er, und es gab keinerlei Störungen dabei.
    Offen blieb noch die Frage, ob die seltsamen Störungen, von denen elektronische und elektrische Schaltungen in den Maschinen der Zivilisation befallen waren, den winzigen Lebewesen schaden würden. Nadreck war allerdings davon überzeugt, daß das nicht der Fall war. Kein Lebewesen war bisher von den Störungen direkt beeinträchtigt worden; so würde es auch bleiben – wofür Lalla Kallatra der beste Beweis war. Nur ihre Maschine war gestört; ihr Verstand zeigte sich unberührt.
    Die Verteilung der Insekten war leicht. Probleme brachte allein die Eile, mit der alles geschehen mußte. Nadreck hatte seine Pläne genau ausgearbeitet, ehe er diese Reise antrat. Hundert Patrouillenkuriere würden über dem Käferplaneten mit ihm zusammentreffen. Zwanzig- bis vierzigtausend kleine Wesen, von Worsel »Schaben« genannt, würde jedes Schiff übernehmen. Hundert weitere Zusammenkünfte würden jeweils hundert andere Schiffe einbeziehen, denen weitere hundert folgen sollten. Die Königin und ihre Eier sollten bei Nadreck bleiben. Wenn er dann in Velantia war, würden sich Abertausende von Eiern entwickeln, und es würden Weibchen

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