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Leonardo und das Geheimnis der Villa Medici

Leonardo und das Geheimnis der Villa Medici

Titel: Leonardo und das Geheimnis der Villa Medici Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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rieb.
    „Auf die Dauer ist das ganz schön anstrengend den Ast so weit
    hinauszuhalten, obwohl er doch eigentlich gar nicht so schwer ist!“
    Leonardo spannte die Muskeln seiner Oberarme an und entspannte sie wieder. Er runzelte die Stirn. „Wie kommt das nur? Wenn ich den Ast einfach so nehme, ist er ganz leicht und ich könnte ihn
    stundenlang mit mir herumtragen, aber wenn ich den Arm
    ausstrecke, dann halte ich das nur für kurze Zeit durch?“
    „Ich glaube, wir sollten erstmal herausfinden, ob der Portugiese nun ein Hexenmeister ist oder nicht, anstatt uns jetzt mit deinen Armen zu beschäftigen“, meinte Carlo.
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    „Probier du das doch auch mal aus! Vielleicht ist das ja nur bei mir so und mein Großvater hat recht, ich sollte mehr an die frische Luft gehen, draußen spielen und mich bewegen…“
    „Leonardo!“, schimpfte Carlo. Es missfiel ihm, dass Leonardo so tat, als wäre jetzt alles geklärt und man müsste nur noch Gianna fragen, dass sie es irgendwie hinbekommen konnte, dass Leonardo mit seiner Apparatur ins Nachbarzimmer des Portugiesen gelangte und schon konnte man im Handumdrehen herausfinden, was der Kerl tatsächlich den Tag – und oft genug auch die ganze Nacht! – so trieb.
    Aber für Carlo war dass alles noch gar nicht so klar.
    Da gab es noch ein paar Fragen, die seiner Meinung nach erst
    geklärt werden mussten und auf die es bisher noch keine
    befriedigende Antwort gab.
    Leonardo hingegen verstand überhaupt nicht, weshalb Carlo so
    gereizt war. „Ich weiß gar nicht, was du hast!“, meinte er. „Das Rätsel, das uns Gianna aufgegeben hat, ist so gut wie gelöst!“
    Carlo brachte nun seine Einwände vor. „Punkt eins, mein lieber Leonardo: Wie kommst du in den Gasthof? Wie gelangst du in das Zimmer neben der Kammer des Portugiesen? Glaubst du, Giannas
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    Eltern lassen dich einfach mit dieser komischen Apparatur in der Hand durch den Schankraum spazieren, du sagst mal kurz hallo und kannst dich dort dann frei bewegen und einen Gast ausspionieren?“
    „Darüber spreche ich mit Gianna. Ich bin sicher, da finden wir eine Möglichkeit“, war Leonardo zuversichtlich. „Zum Beispiel
    könnte sie mir in der Nacht die Tür offenlassen. Der Kerl ist doch bis spät in die Nacht aktiv. Die Hitze im Obergeschoss dürfte kaum erträglich sein, wenn man nicht das Fenster offen stehen hat!“
    „Gut, mal angenommen, du bist in dem Zimmer und langst mit
    deinem Spiegelbogen zum Nachbarfenster. Wie kannst du sicher
    sein, dass er dich nicht sieht? Er braucht doch nur zum Fenster hinauszusehen und wird sich gleich fragen, was der Spiegel dort wohl soll?“
    Aber Leonardo schüttelte den Kopf. „Ich habe diesen Mann bei
    der Arbeit gesehen. Der ist so darin vertieft, dass er nichts sonst sieht und hört. Gut, ein gewisses Risiko besteht natürlich, dass er sich ausgerechnet zum Fenster wendet, wenn dort der Spiegel erscheint.
    Aber vielleicht übersieht er ihn sogar dann, wenn ich nicht wild 68

    damit herumfuchtele! Schließlich ist er recht klein und sollte es draußen schon dunkel sein, fällt er vielleicht gar nicht auf.“
    Carlo atmete tief durch. „Da gibt einen Riesenärger, wenn es
    doch passieren sollte!“
    „Abe wer nicht wagt, der nicht gewinnt!“, meinte Leonardo.
    „Gianna hat so lange auf mich eingeredet, dass ich inzwischen auch unbedingt wissen will, was dieser Kerl da eigentlich den ganzen Tag über in seiner Kammer macht. Es könnte sich ja auch als ganz
    harmlos herausstellen. Vielleicht ist er beispielsweise ein weit herumgereister Abenteurer, der nun endlich dazu komm, seine
    Erlebnisse aufzuschreiben… Wir werden sehen.“
    „Weißt du zufällig etwa darüber, ob es dieses Land, aus dem der Kerl kommt, überhaupt gibt?“
    „Portugal?“ Leonardo schüttelte den Kopf. „Aber das bekomme
    ich heraus.“
    „Kommt Gianna eigentlich heute noch?“
    „Hat sie gesagt.“
    In diesem Moment drangen Geräusche von draußen herein.
    Hufschlag mischte sich mit einer Unzahl von Stimmen.
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    Leonardo ging zum Fenster. Carlo folgte ihm. Sie blickten hinaus und sahen einen langen Zug von mindestens zwölf Pferdegespannen auf den Dorfplatz zufahren. „Das sind Händler!“, meinte Carlo.
    „Aber ich verstehe nicht, weshalb sie diesen Weg nehmen. Die
    südliche Straße ist viel breiter und teilweise befestigt, sagt mein Vater.“
    „Vielleicht kennen sich diese Leute hier nicht so aus - oder sie wollen den Räuberbanden aus dem Weg gehen, von denen man
    überall

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