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Ler-Trilogie 02 - Die Zan-Spieler

Ler-Trilogie 02 - Die Zan-Spieler

Titel: Ler-Trilogie 02 - Die Zan-Spieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.A. Foster
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ich über das Spiel erfahren habe, bin ich mir nicht so sicher, ob ich mir solch ein Abenteuer wünschen würde. Wir sind einfache Feld- und Waldarbeiter, denk daran; entsprechend haben wir im wesentlichen bescheidene Ansprüche. Nur weil ich unvorsichtigerweise davon gesprochen habe, etwas Neues lernen zu wollen – zum Beispiel Schwimmen –, sollte das nicht so aufgefaßt werden, als ob ich deswegen das ganze Grüne Meer bis zum Lande Yevrofian durchschwimmen wolle. Bietest du mir das Spiel an, oder willst du annehmen, was ich als Ältester dir biete?“
    „Ich biete dir nicht das Spiel an; was das angeht, so kann ich es nicht. Maellenkleth hat das bei Krisshantem gemacht, aber sie waren Kinder. Dafür ist es zu spät. Zu viel, was du lernen müßtest, Reflexe, Morlenden, Reflexe. Wissen ist nicht genug. Es ist die Geschwindigkeit, mit der du sie einsetzt, und es dauert fast eine ganze Spanne, bis man es richtig macht. Handeln, entscheiden, vorausblicken und den richtigen Zeitpunkt abpassen. Zu spät, muß ich leider sagen.“
    „Was ist es dann, was ich von dir annehmen soll?“
    „Nur mich selbst. Was könnte ich dir mehr bieten?“
    „Ich kenne nur einen Teil von dir … und selbst jetzt kann ich nicht wissen, wie gut ich diesen Teil kenne. Alles ändert sich, und noch weniger weiß ich, was sich alles in deinem Leben ereignet hat.“ Sanjirmil schüttelte den Kopf. „Wenig, soviel steht fest. Ich habe noch keinen anderen kennengelernt, mit dem ich meine Ältestenzeit zusammen verbringen möchte. Könnte ich noch deutlicher werden? Schäme dich, daß du mich zwingst, mein tiefstes Inneres so zu offenbaren.“
    „Das ist keine Angelegenheit, die ich leicht entscheiden könnte, schon gar nicht von einem Augenblick auf den anderen. Zumindest hätte ich gerne etwas Zeit.“
    „Zeit, meinst du? Die fünfzehn Jahre bis hin zu Pethmirvins Verwebung? Die zwanzig bis zu dem Tag, an dem Pentandrun und Kevlendos die Urkunden der Derens ausgehändigt werden? Wir haben aber keine zwanzig Jahre mehr! Wir haben keine fünfzehn Jahre mehr!“ Sie hatte ihre Stimme lauter und eindringlicher werden lassen, jetzt aber wurde sie plötzlich fast zu einem Flüstern, als sie hinzufügte: „Wir haben nicht einmal mehr fünf.“
    „Natürlich haben wir das. Wir haben Zeit bis in alle Ewigkeit.“
    „Das haben wir nicht! Bis zum …“ Sanjirmil hielt inne. „Ich sage dir, das haben wir nicht, und was das angeht, so spreche ich als eine Huszan, weil ich es als Huszan des Inneren Spiels weiß. Glaube mir.“
    „Ohne auch nur einen Grund für diese unziemliche Eile zu kennen, nichts außer ‚glaube mir’?“
    „Du bist noch genauso starrköpfig wie früher!“
    „Man ist nicht starrköpfig, wenn man nach Gründen fragt. Du mußt mir sagen, wieso du so sicher wegen der Zeitangabe bist – so sicher, daß du mir fast ein Datum nennen kannst. Wann wird das sein, und was wird dann geschehen?“
    „Ich kann nicht ... Es stimmt, daß ich das Gesetz leichtfertig auslege, wenn es um meine eigenen Taten geht, aber trotzdem könnte ich dich nicht initiieren, wenn ich nicht wüßte, daß du dich gebunden hättest. Und zwar an mich.“
    „Diese Art Zusicherungen kommen einem nicht so leicht über die Lippen; dieser Forderung ist genauso schwer nachzukommen, als ob man einen bodenlosen Abgrund mit Steinen zu füllen hätte. Dann handelt es sich hier also um einen zweiten Fall von Maellenkleth und Krisshantem? Sie wollte ihn auch nicht initiieren.“
    „Soviel hast du von Kris erfahren? Aber er hat Mael nicht so gut gekannt, wie er dachte: Also ihm hat sie gesagt, daß sie das nicht tun würde! Aber mir sagte sie, daß sie ihn auf jeden Fall initiieren würde, ob mit oder ohne Erlaubnis! Sie ‚versprach’, das ganz bestimmt zu tun, o ja, obwohl ich den Ausdruck ‚drohen’ hier vorziehen würde.“
    „Hätte sie das wirklich getan?“
    „Sie sagte es jedenfalls. Aber zumindest blieb uns diese Peinlichkeit durch den Antritt dieser letzten Mission erspart.“ (Wie günstig, dachte Morlenden, wenn irgendein Wort von dem, was sie sagte, auch nur zur Hälfte wahr war.) „Es wäre jedoch schon soweit gekommen, keine Angst.“
    Morlenden bemerkte kühl: „Dieses Spiel und seine Spieler werden mit jedem Spieler, den ich kennenlerne, interessanter.“
    Ihre Antwort kam leise, und sie sah ihn so von unterhalb ihrer schweren Augenbrauen an, daß das untere Weiß ihrer Augen zu sehen war. Obwohl die Worte harmlos klangen, war die Wirkung

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