Ler-Trilogie 02 - Die Zan-Spieler
hörbar ein wenig ab. Wenn Sie hören, daß Sie den Sicherheitston verloren haben, verlieren Sie den Sicherheitston gleichzeitig so lange, bis Sie die Quelle der Angst entdeckt haben. Selbst kleine Kinder reagieren darauf. Es findet bei Interviews Verwendung, bei denen etwas verifiziert werden soll. Was nun anscheinend mit dem Ler-Gehirn passiert ist, ist das, daß bei ihnen alle drei Systeme in einem einzigen Kommunikationsweg miteinander verbunden werden, und zwar über Schallwellen, die durch den Kehlkopf moduliert werden, und die Schwingungen sind so angeordnet, daß sie die jeweiligen Harmoniebänder des Schalls kontrollieren und individuell modulieren können. Wir wissen, daß sie damit kommunizieren, aber wir wissen so gut wie nichts darüber, was sie alles damit machen können … wir haben lediglich ein paar Untersuchungen, die besagen, daß in der Multisprache die Quote der Daten sinkt. Mit anderen Worten, es dauert länger, um das gleiche zu sagen. Erheblich länger. So können wir daraus ableiten, daß die Geschwindigkeit kein Grund dafür ist, warum sie verwendet wird.“
Plattsman kommentierte: „Falsch, Klyten, wenn ich das auch wirklich nicht gern sage. Kommunikationssysteme sind das Herz der Kontrolle, und wir wissen nur zu gut, daß wir die Geschwindigkeit mit Freuden für die Genauigkeit opfern würden, weil in einem System, das Geräusche und semantische Verzerrungen ‚herausprogrammiert’, der daraus resultierende Mangel an Mißverständnissen und die Zunahme an Klarheit letztlich eine äußerste Geschwindigkeitszunahme bedeutet.“
„Das ist aber nicht gerade neu! Wir wissen bereits, daß das Prinzip auf die Singlesprache zutrifft, welche eher eine langsamere Datenquote hat als jede andere moderne, historisch bedeutsame Sprache. Sie ist weitaus langsamer als das Modanglische.“
„Warum haben sie diese Fähigkeit dann soweit ausgebaut? Die Sprache muß einfach genauer sein. Und sie kann noch weitere Verwendungsmöglichkeiten haben. Kommunikationssysteme geben mehr als nur Worte weiter, wie Sie wissen.“
„Wir wissen wenig darüber. Sie sagen uns nicht mehr, als daß sie zu drei Leuten gleichzeitig reden und dabei verschiedene Dinge sagen können … wir wissen nicht einmal, wie verschieden die Inhalte sind.“
„Haben Sie die Multisprache mit bestimmten Aktivitäten in Verbindung bringen können?“
Klyten erwiderte: „Sie wird in großem Umfang benutzt, wenn die Spiele abgehalten werden, aber welche Rolle sie nun genau spielt, können wir nicht sagen.“
Parleau schnaubte: „Hmm! Je weiter wir gehen, um so deutlicher wird, daß jemand sich damit intensiver hätte beschäftigen müssen. Was haben Sie bloß getan die ganzen Jahre? Auswertungen ausgewertet?“
Klyten sagte nach einer Pause nachdenklich: „Vielleicht, Herr Vorsitzender, passen diese Sachen, die wir soeben hier ausgegraben haben, irgendwie in ein Bild, das wir nie für möglich gehalten hätten, und vielleicht ist das auch der Grund, warum das Mädchen es zuließ, daß sie in den Zustand geriet, in dem man sie in dem Kasten vorfand.“
Parleau antwortete: „Das ist möglich. Aber im wesentlichen ist es doch so, daß wir beobachten, was einer macht, und daß wir von da aus Vorhersagen treffen; nicht, warum er es macht. Schließlich ist es doch so, daß sich, wenn man erst einmal damit anfängt, nach dem Warum zu fragen, alle möglichen spekulativen Büchsen der Pandora öffnen … Aber wenn wir annehmen, daß es eine Verschwörung gibt, kann es nur so sein, daß auch noch andere daran beteiligt sind; und wenn das Mädchen sich auf das Niveau einer Unsinn brabbelnden, sabbernden Schwachsinnigen erniedrigen läßt, um uns davon abzuhalten, gewisse Verbindungen zu sehen … dann müssen diese Verbindungen existieren. Ich glaube, wir haben die Teile des Bildes jetzt.“
Plattsman warf ein: „Oder einer unvollständigen Karte.“
„Ein sehr bedeutsamer Unterschied“, stimmte Parleau zu. „Aber wir sind hierbei selber in gewisser Weise gebunden. Wir können nicht voreilig handeln. Man hält die Zügel in diesem Bezirk fester in der Hand, als ich das je in Mojave gesehen habe. Wir könnten natürlich den ersten Schritt tun. Ich meine, wir könnten einmal Zwei-zwölf vollstrecken, die totale Okkupation, morgen schon. Aber wir wissen zur Zeit nicht, wonach wir nun eigentlich genau suchen und wo wir danach suchen müssen. Ja, Gott, es ist vielleicht nicht greifbarer als ein Gedanke; und die Okkupation unter solchen
Weitere Kostenlose Bücher