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Ler-Trilogie 02 - Die Zan-Spieler

Ler-Trilogie 02 - Die Zan-Spieler

Titel: Ler-Trilogie 02 - Die Zan-Spieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.A. Foster
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eine schöne, merkwürdige, fünfeckige Tesselierung verwandelten, wobei die Zellen zu unregelmäßigen Polygonen wurden und nach einer Weile wieder in das quadratische Gitter umkippten. Aber sie kam anscheinend zu spät, diese Nachzügleraktion; die Zuschauer winkten schon mit kleinen roten Fahnen, während die Anhänger der Blauen verdrießlich, mit gesenkten Köpfen herumstanden und das Schlimmste befürchteten.
    Es dauerte nicht einmal mehr lange, bis es soweit war: Mit einer unglaublichen tour de force zwang Rot die Figur schließlich irgendwie in eine verblüffende und rätselhafte Form, die lange auf dem Vorführschirm erhalten blieb, deutlich sichtbar Funken und Einzelteile versprühte, die zum Rand hin flogen und verschwanden. In der oberen Hälfte des Schirms flossen die kryptischen Zeichen noch einen Augenblick weiter, als ob sie hinter den ganzen Vorgängen zurückgeblieben seien, und dann hielten sie an, ganz plötzlich, und die Schautafel ging ohne Vorwarnung einfach aus. Die Anhänger der Roten und ihre Freunde schwenkten ihre Fahnen und applaudierten, allerdings eher zurückhaltend, während die der Blauen niedergeschlagen und ausdruckslos abzuwandern begannen. Einige jedoch schlossen sich trotz der Niederlage dem gedämpften Beifall an und bewiesen somit, daß sie ein gutes Spiel selbst dann zu würdigen wußten, wenn die eigene Mannschaft verloren hatte. Einer von den Spielern an der Flanke der roten Mannschaft wandte sich von dem Pult ab und hielt eine kurze Rede. Die Sicht wurde breiter, so als habe der Filmer noch mehr von der Menge zeigen wollen; Parleau suchte das Mädchen und den Jungen, die er zuvor bemerkt hatte, aber sie glänzten geradezu durch Abwesenheit. Der Schirm leerte sich …
    Parleau tat einen tiefen Atemzug. Die anderen sagten und taten nichts.
    Nach einer Weile sagte er: „Was kann die Aufsicht uns über dieses spezielle Spiel sagen?“
    „Wir können simplexe Sequenzen im Labor aufbauen; das heißt, Spiele mit unveränderlichen Parametern. Dieses hier, was Sie gerade gesehen haben“, erwiderte Plattsman, „entzieht sich der ausführlichen Analyse. Unserer Meinung nach hat man dieses hier absichtlich minimal gehalten; die Variationsbreite liegt wahrscheinlich bei zwischen drei und, na, fünfzehn bis zwanzig Zuständen als oberster Grenze. Sie nehmen Farben, um Zustände anzugeben; bei einigen Spielen der höheren Ordnung kann das bedenklich werden, weil sie Farben besser unterscheiden können als wir. Die Veränderungen bei dem Gitter sahen Sie selbst. Im großen und ganzen sind die meisten Zellformationen recht deutlich zu erkennen – gleichseitige Dreiecke, Quadrate, Sechsecke. Aber die Formationen der Fünfecke sind alle unregelmäßig und nach einigen kniffligen Regeln ausgerichtet; die Umgebung kann variieren, selbst wenn sie sich im kleinstmöglichen Abstand zur Bezugsquelle befindet. Und die Regeln! Das ist nun etwas, wo wir wirklich absolut schwimmen! Unserer Meinung nach ist keine davon mehr als ein paar Züge, vielleicht zwei bis drei Züge lang, stabil geblieben. Das müssen wir von der Wirkung her ableiten. In den guten alten Zeiten pflegte man zu sagen, daß ein Aufrührer zehn Getreue an sich binden könne; hier haben wir das gleiche: Wenn wir rückwärts rechnen, brauchen wir etwa zehnmal soviel Zeit wie Rechendurchgänge, und ohne lange andauernde, gleichbleibende Regelzustände haben wir nichts davon. Die Regeln sind hinsichtlich der Zeit nie symmetrisch – als Regeln funktionieren sie nur in einer Richtung. Wenn man versucht, sie rückwärts wirken zu lassen und rückwärts zu rechnen, bekommt man einen Unsicherheitsfaktor hinein …“
    Parleau rief aus: „Großer Gott!“ Er verfiel wieder in die alten Flüche, und sie stellten sich leicht ein, obwohl die meisten Leute schon den Grund dafür, weshalb sie ursprünglich ausgesprochen worden waren, vergessen hatten. „Warum hat sich damit nicht jemand länger befaßt und das Thema mal in der Direktion zur Sprache gebracht? Man braucht sich doch nur diese Anlage anzusehen und was sie damit machen! Diese Leute sind ungefähr so primitiv wie Buckminster Fuller!“
    Plattsman sagte: „Wir haben schon versucht, uns einigermaßen darüber klarzuwerden, wohin diese Aktivitäten führen sollten … aber bislang haben sie sich allen Versuchen widersetzt, sie in begriffliche Bahnen zu leiten.“
    „Wie lange?“ insistierte Parleau.
    „Etwa … na ja, seit das Spiel zum ersten Mal aufgetaucht ist, Herr

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