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Ler-Trilogie 02 - Die Zan-Spieler

Ler-Trilogie 02 - Die Zan-Spieler

Titel: Ler-Trilogie 02 - Die Zan-Spieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.A. Foster
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Gesicht etwas von einem aufflackernden Lächeln, das dem sehr ähnlich war, das Morlenden noch deutlich in dem Bild vor sich sah, das er von Maellenkleth hatte. Krisshantem schaute sie ebenfalls an und lächelte, wenn auch nur dünn, und dann schaute er mit ausdruckslosem Gesicht wieder weg.
    Verdammt, dachte Morlenden bei sich. Er ist der erste Mann, den diese Schaeszendur in ihrem wirklichen Leben gesehen hat, außer mir, als ich sie zu Bett gebracht habe, und sie will ihn natürlich für einen kleinen, beiläufigen Blumenkampf haben. Und ihr Körper braucht es. Welch eine Ironie! Oder ist es vielleicht möglich, daß noch etwas von früher, von Maellenkleth übrig ist; konnte sie sich an Blitze von dem erinnern, was sie mit dem dort früher gemacht hat? Er rückte eng an Fellirian heran, saß neben ihr und spürte die vertrauten Umrisse und die Wärme von Seite und Oberschenkel, Gesäß und Schulter, Umrisse, die ihm so vertraut waren, so tief in seinem Bewußtsein verwurzelt, daß er glaubte, er würde ein freiwilliges Vergessen überstehen, ohne diese Erinnerung zu verlieren.
    Er flüsterte, so daß das jüngere Paar ihn nicht hören konnte: „Eliya, ist es irgendwie möglich, daß sie sich an ihn noch von früher her erinnert?“
    „Ich glaube nicht … Komm, leg du auch den Arm um mich; ich friere auch … so. Ob Schaes sich erinnert? Nein, unmöglich, nach allem, was ich gehört habe. Freiwilliges Vergessen ist endgültig. Und selbst wenn da noch Mnemonen übrig geblieben wären, Bruchstücke, würde der Wiederaufbau die meisten von ihnen zerstören und andere Dinge an ihre Stelle setzen. Ich nehme an, solche Bruchstücke könnten an die Oberfläche des Bewußtseins geschwemmt werden, aber sie hätten für sie keine Bedeutung; sie könnte das Gefühl haben, etwas sei ihr vertraut, wie in manchen Träumen, aber dann wüßte sie nicht, warum. Bedränge sie nicht, das würde sie nur verstören. Das arme Ding, diese Schaeszendur, wurde erst vor zwei Stunden geboren.“
    „Ich habe über diese Dinge ungefähr das gleiche wie du gehört, Eliya, aber ich habe sie beobachtet: Da ist irgend etwas.“
    „Vielleicht. Denk daran, daß weder du noch ich bisher einen Vergessenden gekannt haben. Du könntest dich in dem täuschen, was du siehst.“
    Morlenden fühlte sich plötzlich wie ein störrischer Maulesel, hartnäckig. Er setzte an zu sprechen: „Das stimmt schon, aber trotzdem finde ich …“ Er hatte vorgehabt, in dieser zermürbenden Manier weiterzumachen, die er bei Fellirian in den vielen Tagen, die sie schon zusammen verbracht hatten, oft mit gutem Erfolg angewandt hatte, wurde aber von einem plötzlichen Geräusch aus Krisshantems Gürteltasche unterbrochen.
    Der Junge holte hastig die kleine elektronische Einheit heraus, die winzig genug war, um bequem in seine Handfläche zu passen. „Kommunikator“ hatte Fellirian es genannt. Krisshantem starrte dumpf auf dieses Ding, während ein Lautsprecher irgendwo darin ein unheimliches, heulendes Geräusch von sich gab, das nicht besonders laut war, aber einen durchdringenden Ton hatte, einen sich wiederholenden, gleitenden Ton, der auf einer kurzen Bandbreite schnell oszillierend auf und ab rutschte.
    Fellirian zuckte heftig zusammen und spannte ihren gesamten Körper an. „Kris, gib es mir!“
    Er starrte das heulende Gerät an und reichte es ihr sorgfältig hinüber, als würde es gleich explodieren. Während er dies tat, hörte das Heulen plötzlich auf und wurde von einer müden, gelangweilten Stimme ersetzt, männlich dem Klang nach, die Modanglisch sprach.
    „System Grün, Testruf … System Grün, Testruf … Testruf in System Grün …, System Grün … ich wiederhole. Alle Teilnehmer melden sich auf mein Zeichen … Zeichen!“ Ein kleines rotes Licht beleuchtete die Oberseite des Geräts, das Fellirian in der Hand hielt und mit dem vorderen und dem hinteren Daumen so fest umklammerte, daß sich die Knöchel weiß gefärbt hatten.
    Sie sah das Gerät hektisch an und versuchte herauszufinden, ob sie den richtigen Knopf zu finden vermochte, um ihn herunterzudrücken. Es war jedoch auf dieser Kommunikationseinheit weder etwas beschriftet noch numeriert. Selbst wenn es ihr gelingen sollte, den richtigen Knopf zu finden – was sollte sie dann sagen, wenn sie überhaupt etwas sagen sollte? Noch einmal sah sie sich das Gerät genau an. Dann legte sie es sorgfältig auf den Boden und stand auf. Das rote Licht begann zu blinken, schaltete sich ein und aus,

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