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Ler-Trilogie 02 - Die Zan-Spieler

Ler-Trilogie 02 - Die Zan-Spieler

Titel: Ler-Trilogie 02 - Die Zan-Spieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.A. Foster
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ich. Es läßt einen nicht mehr so leicht los. Man kann das Schiff nicht abschalten und das Spiel nicht einfach mir nichts dir nichts verlassen. Es fordert seinen Tribut. So, und hier nun die Essenz all dessen: Sanjirmil war durch die von den Perklaren-Innenverwandten vor der Geburt meiner Generation vorgenommenen Handlungen zur Erbin des Spiels bestimmt. Aber Sanjirmil ist im Grunde genommen überhaupt nicht dafür geeignet. Was das Spiel anbelangt – und nur das Spiel –, ist sie ohne Schwung und – nun, dumm. Sie hat einfach nicht das Gefühl dafür, obwohl sie auf anderen Gebieten durchaus befähigt ist. Maellen hingegen hatte ein angeborenes Talent dafür, das beste, das wir je hatten. Ironie des Schicksals oder Zufall: Sie war ein Naturtalent, das einzige, das je geboren wurde. Ein Genie. Aber es war zu spät, die Dinge waren viel zu weit gediehen, der eigene Schwung riß uns mit sich, und vielleicht kontrollierte das Spiel inzwischen uns und wollte uns eine Lektion erteilen. Ich weiß nicht. Aber so, wie es stand, wäre es grausam genug gewesen. Aber dies berührt ein anderes Problem …“
    „Und das wäre?“
    „Ich sagte, das Schiff sei eine Maschine, die man nicht abstellen könnte. Daß es nicht möglich ist. Daß es – nachdem die Konstruktion einen bestimmten Punkt erreicht hat – an ist, aktiviert, und einen Teil der Verantwortung übernimmt, sich selbst zu bauen, sich selbst zu vergrößern, während es gesteuert wird. Und folglich schaltete es sich an diesem Punkt selbst ein, und der Flug beginnt, ob es nun fertig ist oder nicht! Wir wußten, daß es so kommen würde – die Theoretiker hatten es vorausgesagt. Schließlich ist es keine sonderlich schwere Prognose. Du oder ich, wir hätten sie ebenso stellen können. Nur der Zeitpunkt, zu dem es geschehen würde, stand nicht fest. Deshalb die beiden Spieler-Weben. Die künstliche Rivalität sollte uns aufmerksam und vorbereitet halten. Und es war sowohl gut wie auch schlecht, daß es die Terklarens während dieser Generation so gut gemacht hatten. Ein böser Stern stand über unserem Geschick. Nun, der Flug begann vor fünfzehn Jahren.“
    „Etwa zur Zeit von Taskellans Geburt?“
    „Ja. Kurz danach. Maellen und ich waren gerade fünf, kleine Kinder, hazhon-hazhoun, Kinder von Kindern. Daher mußten alle Flieger an die Arbeit gehen, sich im Sensorium abwechseln, Stunde um Stunde, Tag für Tag … Fünfzehn Jahre lang.“
    „Das verstehe ich nicht.“
    „Es muß manuell geflogen werden, um es auf der Stelle zu halten!“ rief sie aus. „Nicht Schwer- und Fliehkraft läßt es auf einer bestimmten Stelle auf der Erde verharren, wie all die anderen Dinge – es muß dorthin geflogen werden! Während wir hier sitzen, bewegen wir uns auf vielerlei Arten, werden jedoch in einer Matrix örtlicher Kräfte festgehalten. Die Erde rotiert, dreht sich im Erde-Mond-System, dreht sich um die Sonne, folgt einer Kreisbahn um die Galaxis, bewegt sich mit der Galaxis in der örtlichen galaktischen Gruppe und nimmt teil an der steten Expansion des Universums … Diese Bewegungen und ihre vielfache Summe muß umgekehrt und dem Schiff eingegeben werden, damit es in seiner Höhle bleibt. Diese Bewegungen und viele andere, die wir nicht sehen … Manche dieser Gegenbewegungen kann man nicht sehen. Da sind schreckliche Kräfte im Universum, unvorstellbar. Und würden wir nicht kompensieren, so würde das Schiff davontreiben, den Strömungen folgen … Vielleicht ist das Wort treiben unangemessen, denn von einem Außenstehenden auf der Oberfläche gesehen, erschiene es als Explosion. Das Schiff würde seinen momentanen Standort explosiv mit Werten nahe c, der Lichtgeschwindigkeit, verlassen und dabei auf jede es umgebende Materie vernichtend reagieren. Bei einem Beschleunigungswert c besäße es jedoch sofort genügend Masse, um das Gleichgewicht des gesamten Sonnensystems durcheinanderzubringen. Sicher, im ersten Augenblick des ungelenkten Fluges wäre es auch schon zerstört, aber das ist gleichgültig. Alles andere wäre ebenfalls vernichtet.“
    „Ich verstehe nicht … Warum geschieht das nicht zwangsläufig? Es hat doch auch jetzt genügend Masse.“
    „Es hängt allein mit der Geschwindigkeit zusammen. Relativität. Die Masse nähert sich der Unendlichkeit, wenn sich die Geschwindigkeit dem Wert c nähert. In Ruheposition gehalten, hat es seine eigene materielle Masse, ein paar tausend Tonnen. Diese wird vom Kontrollfeld abgeschwächt, so daß es masselos

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