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Ler-Trilogie 02 - Die Zan-Spieler

Ler-Trilogie 02 - Die Zan-Spieler

Titel: Ler-Trilogie 02 - Die Zan-Spieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.A. Foster
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Diese Karrieremacher, schimpfte er unhörbar. Es gab nun wirklich zu viele davon und keine echte Möglichkeit, an sie heranzukommen.
    Nicht sehr viel später wurde das Mädchen vorsichtig aus dem Kasten gehoben und fast zärtlich auf die bereitstehende Bahre gelegt. Sie war, wie Venle schon vorher bemerkt hatte, sehr hübsch. Nun, da sie aus dem Kasten heraus und im hellen Licht war, war sie noch mehr als das. Ihr Haar war von einem glänzenden, kräftigen Dunkelbraun, fast schwarz, das auf die Art getragen wurde, wie sie die heranreifenden Ler besonders liebten, nämlich in einer einfachen Kurzform, ähnlich einem hinten spitz zulaufenden, in menschlichen Augen jungenhaften Rundschnitt. Das Gesicht war gleichzeitig fein und zart, oval bis dreieckig, und es erhob sich über einem kleinen, aber nicht unausgeprägten Kinn bis zu großen, tiefliegenden Augen hinauf, die von merkwürdig hellbrauner Farbe waren. Sie hatte eine kleine, sehr gerade Nase, und die Lippen waren eher spitz als voll zu nennen. In dem Gesicht war nicht die kleinste Falte, aber es war ein markantes Gesicht, das von unzähligen festen Absichten, wie sie der Erwachsene hat, erfüllt war und mit noch etwas: einer Traurigkeit, etwas wie Sehnsucht, etwas Jenseitigem, zutiefst Emotionalem. Von dem Kopf aus führte ein schlanker, zierlicher Hals zu einem straffen, athletischen Körper mit weichen Rundungen hinab, der absolut weiblich war und dessen Hauttönung von verblaßtem Honig-Oliv war. Venle betrachtete sie lange und seufzte. Es gab nur eins, was an ihr nicht richtig war; sie hätte ein Mensch sein können, wenn nicht die Hände gewesen wären. Die Hände waren schmal, dreifingrig, mit einem Daumen an jeder Seite, wobei beide Daumen schmaler waren als die des Menschen. Außerdem waren ihre Hände stark und knochig und standen damit ein wenig im Widerspruch zum übrigen Körper. Venle betrachtete noch einmal das Gesicht, das nun entspannt war. In den Konturen und weicher gewordenen Flächen des Gesichts des Mädchens zeichnete sich der Anflug eines Lächelns ab, etwas unsagbar Feines, etwas um die Augen- und Mundpartie; davon abgesehen, war das Gesicht jetzt jeden Ausdrucks bar. Niemand von den anderen bei Venle konnte sich recht entsinnen, wo er ein solches Lächeln schon einmal gesehen hatte, wenn überhaupt.

2
     
    Der Zufall ist oft der zuverlässigste Hinweis darauf daß es sich um ein hohes und kompliziertes Ordnungssystem handelt.
     
    Wir lernen durch die einfache Analyse des Zan (Lebensspiels), daß die Zeit asymmetrisch, eingleisig ist. Wer versucht, die Zeit umgekehrt zu sehen, gerät sofort in Konflikt mit dem Prinzip der Unbestimmtheit. Die Dinge mögen vielleicht unerklärlich, unverständlich oder unvermeidlich sein, aber nichts im Universum ist unbestimmt. Dies ist grundlegend für das Verständnis höherer Systeme.
    Die Spieltexte
     
    Fellirian {7} war gerade dabei, „die vier Determinanten einer Einzelperson“ zu erklären: „Es sind die folgenden: Aspekt, Phase, Klasse, Position.“ Dann fügte sie hinzu: „Das Geschlecht ist keine Determinante. Nun ist es also so, daß wir, wenn wir alle vier Determinanten einer bestimmten Person kennen, dadurch in der Lage sind, mit hinlänglicher Genauigkeit vorauszusagen, wie sich diese Person unter verschiedenen Voraussetzungen verhalten wird.“
    Fellirian war eine erwachsene weibliche Ler, die viele Rollen spielte und viele Beziehungen hatte. Im vorliegenden Falle übte sie das Amt des Gastvorträge haltenden Soziologen im Besucherbüro des Instituts für angewandte Wechselbeziehungen aus, einer Gesellschaft zur Konfliktforschung, die das wichtigste Organ für die Beziehungen zwischen Menschen und Ler darstellte. Fellirian begab sich einmal in der Woche von ihrer Wohnung tief im Inneren des Ler-Reservats zum Institut und erklärte den Besuchern, unter denen sowohl bemerkenswerte als auch weniger bemerkenswerte waren, eine fremde Kultur. Diese spezielle Zuhörerschaft hier schien nun zu der weniger bemerkenswerten Sorte zu gehören, und es war gegen Ende des Tages, und Fellirian langweilte sich.
    „Der Aspekt“, so fuhr sie fort, „ist entfernt mit Ihrer Vorstellung von den Sternzeichen verwandt, außer daß er wesentlich vereinfacht ist. Wir benutzen nur vier: Feuer, Luft, Erde, Wasser. Diese entsprechen den vier Jahreszeiten.“
    Es war Herbst auf der Erde, man schrieb das Jahr 2550. Fellirian lebte teilweise in zwei Welten, und in der menschlichen Welt, in der sie zu Gast war,

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