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Ler-Trilogie 02 - Die Zan-Spieler

Ler-Trilogie 02 - Die Zan-Spieler

Titel: Ler-Trilogie 02 - Die Zan-Spieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.A. Foster
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Pause, während der der Telephonist Venles Anweisungen nachkam und die beiden erwähnten Personen anrief. Es entstand noch eine weitere Verzögerung, während der die angerufenen Personen wach wurden und versuchten, etwas von ihrer Amtswürde zusammenzubringen, bevor sie sich in die Konferenz einschalten ließen. Aber schließlich teilte sich der Schirm vor Venle in zwei Hälften, und nebeneinander erschienen zwei Gesichter. Venle sprach als erster. „Telephonist, bitte nehmen Sie das Folgende auf Band auf.“
    „In Ordnung.“
    „Gut. Zunächst, Hirn-Doktor Siegele: Ist Ihnen die Natur der Versuchsperson bekannt, die in den Apparat zur Reduzierung der sinnlichen Wahrnehmung in Raum sieben-drei-null-fünf, Gebäude acht-neun-null-fünf eingeliefert wurde?“
    Venle wußte sehr wohl, daß dem Hirn-Doktor dies nicht bekannt war. Es war lediglich eine einleitende Frage, die den Ranghöheren aus dem Gleichgewicht bringen sollte. Und das gelang auch. Siegele antwortete: „Natürlich weiß ich das nicht um fünf Uhr am frühen Morgen. Ich habe für gewöhnlich keine Dienstpläne in meinem Haus. Haben Sie mich deswegen zu dieser Stunde aus dem Bett holen lassen?“
    Venle sagte: „Nun, lassen Sie es mich als erster Ihnen mitteilen. Sie haben eine, Anführungszeichen unten, lebende, Anführungszeichen oben, Ler in Ihrem Wunderkasten, darum geht’s.“
    Das aufgedunsene Gesicht auf dem Schirm geriet in Bewegung, zeigte mehrere Gefühle auf einmal. Siegele sagte: „Aber Venle, das ist unmöglich. Ich erinnere mich an den Fall, und ich weiß genau, daß ich die Daten auf dem Info gesehen habe; Sie müssen sich irren. In dem speziellen Apparat befindet sich eine unbekannte weibliche Person, ein Fall von Vandalismus oder so etwas.“
    „Jemand hat gelogen“, sagte Venle scharf. Er machte sich keine Mühe, seine Freude über die Bestätigung eines lange gehegten Verdachts zu verbergen: nämlich daß der Hirn-Doktor Siegele ein reiner Bürohengst war, der keine Ahnung hatte von dem, was in seinem Ressort vor sich ging. „Ja, so ist es. Die Daten waren nicht korrekt. Es ist schon eine Frau; ich habe nachgesehen. Aber es ist kein Mensch. Bei einem von ihnen müßte ich das Alter schätzen … sie scheint in der mittleren Reifezeit zu stehen, über fünfzehn, unter fünfundzwanzig. Kleine Brüste, gut gebaut, kein Schamhaar. An der Außenseite beider Hände ein zweiter Daumen. Das hört sich für mich doch ganz nach einer Ler an. Und Sie kennen die Vertragsbedingungen ebensogut wie ich: keine Haft und keine Experimente. Alle Verdachtspersonen sind unverzüglich an das Institut zu überführen. Sie und ich, wir beide werden dafür büßen. Wie lange war sie schon isoliert?“
    Eykor, der allmählich die Fassung zurückgewann, mischte sich ein. Er war ein pferdegesichtiger Mann mit einem zerzausten, rötlichen Haarschopf. Aber trotz seiner rauhen Erscheinung war er sowohl höflich als auch beherrscht. „Das ist kein Problem, Venle. Wir haben die Person auf diese Weise auf unseren Listen vermerkt. Alle vorhandenen Unterlagen wurden durch meine Leute frisiert. Worin besteht also das Problem? Noch genauer gefragt, wie sind Sie eigentlich dort hingekommen?“
    „Ich glaube, ich kann den Grund ganz kurz darlegen: Ich wurde durch einen Alarm gerufen, den Ihr Idiot von einem Nachtwächter sechs Stunden zu spät geschlagen hat. Der Versuchsperson, wie Sie sie zu benennen belieben, ist es irgendwie gelungen, sich ihres Geistes zu entledigen. Da ist nichts mehr. Sie haben jetzt noch eine lebende Leiche, Herr Inquisitor, aber das ist auch alles. Wenden Sie Ihre Methoden mal darauf an. Sie reagiert praktisch auf nichts mehr. Ich würde schätzen, sie ist jetzt wie ein neugeborenes Kind, wenn sie überhaupt noch etwas ist.“
    Siegele begann zu stottern: „Aber, aber …“
    Eykor unterbrach Siegele. „Diese Konferenz wird als geheim eingestuft nach den Bestimmungen der Verordnung Nummer vier-null-eins-fünf, Ergänzungsparagraph B und kommt hiermit unter Verschluß. Alle diesbezüglichen Bandaufnahmen werden an diese Dienststelle, Abteilung S, weitergeleitet. Telephonist?“
    „Ist in Ordnung, Sir.“
    „Venle, setzen Sie Ihr Verfahren fort, und warten Sie auf mich. Ich werde sofort dort sein.“
    „Ausgezeichnet.“
    „Und Sie, Telephonist, setzen für mich einen Termin mit dem Vorsitzenden Parleau fest. Selbstverständlich würde man taktvollerweise darauf hinweisen, daß ein solches Treffen in seinem Belieben steht, aber es

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