Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ler-Trilogie 02 - Die Zan-Spieler

Ler-Trilogie 02 - Die Zan-Spieler

Titel: Ler-Trilogie 02 - Die Zan-Spieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.A. Foster
Vom Netzwerk:
zeigen könntest“, sagte Morlanden. „Es sieht alles gleich aus, überall die gleiche Dichte.“
    „So sieht es immer aus. Das große Spiel, mit dem wir uns in das Universum einschalten, sieht überall gleich aus. Quelle und Abfluß und Strom; es sind verschiedene Arten, verschiedene Muster anstelle von verschiedenen Dichten, die in dem Makrokosmos, in dem du und ich und wir alle leben, bestimmen, was aus einem Objekt wird … Hier ein Planet und dort der unsichtbare Energiefluß einer fernen Galaxis.“
    „Wie weit kann man mit diesen verschiedenen Darstellungssystemen sehen?“
    „Es gibt keine Grenzen außer der, die wir uns selbst setzen – die endlichen Grenzen unserer selbst, der unvollendeten Kreaturen, die wir wie alle übrigen sind. Je größer die Wiedergabefläche, das Spielfeld, desto mehr kann man damit anfangen. Der kleine Ausschnitt genügt, um das Schiff festzuhalten; wir brauchen die volle Fläche, um es aus dem Planetensystem hinauszubewegen. Und natürlich gibt es Grenzen, die auch ein geübter Verstand nicht überwindet, es wird zu dicht. Raum-drei ist nur gut für etwa, sagen wir, ein Parsec. Im tiefen Raum mit Geschwindigkeiten, die ein ganzzahliges Vielfaches von c ausmachen, verwenden wir höherrangige Mosaike; Raum-vier, die mehreren Fünfer, die drei Sechser. Letztere benutzen wir für die allerfernste Betrachtung.“
    Fellirian gewann die Kontrolle über sich zurück; sie schaute noch einmal zu der Deckendarstellung hinauf, dann davon fort. Die Perwathwiy in der Vertiefung, die fühlte, daß sie so viel gesehen hatten, wie sie zu dieser Zeit verstehen konnten, führte das Wiedergabeprogramm unvermittelt auf den verringerten Ausschnitt zurück, den sie anfangs gesehen hatten, als sie diesen Raum betraten. Das Licht des Kontrollraumes fiel in die vorher herrschende Düsternis zurück.
    Fellirian sagte: „Und was ist mit der Zeitverzögerung? Wenn ihr in die Ferne schaut, blickt ihr dann auch in die weite Vergangenheit, wie man es mit den Teleskopen macht?“
    „Nein. Das Spiel hat überall dieselbe Zeit; alles, was wir sehen, und alles, was wir geschehen sehen, geschieht im entsprechenden Moment. Das, was hier dargestellt wird, ist ein absolutes Universum, kein relativistisches; so stehen die Dinge in exakt diesem Augenblick. Egal, wie weit wir darin vorgedrungen sind.“
    „Und was ist mit uns?“ sagte sie. „Was sollen wir tun, wenn Mor mit der Übertragung der Matrix auf Sanjirmil fertig ist?“
    „Wir hatten alle gehofft, daß ihr euch bis zum Morgen hier im Schiff von eurer Reise ausruhen würdet. Dann haben wir eine Entscheidung zu treffen.“
    „Ist die Zeit hier drinnen wirklich anders?“
    „Manchmal … Aber meistens sagt man dies nur so. Bleibt heute nacht hier, morgen haben wir noch Zeit genug.“
    „Haben wir das, Pellandrey?“
    Er zögerte. „Zeit genug“, sagte er schwerfällig, „für das, was wir alle tun müssen, so schmerzlich es auch sein mag. Ich würde euch gern ausgeruht sehen, wenn es soweit ist.“

20
     
    Im Spiel ist die Symmetrie, wie und wann immer sie auch erreicht sein mag, nicht verloren, aber sie kann auch nicht bestehen.
    Die Spieltexte
     
    Und so warteten sie alle auf dem die Vertiefung umgürtenden Sims darauf, daß die Mitglieder der abgelösten Webe zu ihnen heraufkamen. Eine Zeitlang stand Sanjirmil dicht neben der Perwathwiy Srith, neben der Tastatur der Hauptkonsole, während sie offensichtlich Fragen beantwortete und kleine Bedienungsanweisungen hinzufügte. Die Besucher bekamen die Worte nicht mit, noch konnten sie ihre Bedeutung erfahren; die Worte waren unhörbar und von einem seltsamen, aber vollkommenen Fehlen körperlicher Gesten begleitet. Fellirian schloß hieraus, daß die Perwathwiy und Sanjirmil in der einen oder anderen Form von Multisprache miteinander redeten.
    Und während sich die Meister miteinander unterhielten, schritten die anderen aus der Vertiefung herauf; behutsam wählten sie ihren Weg, als seien sie benommen, jetzt, da sie von der Anspannung des Fliegens befreit waren. Besonders das jüngere Mädchen, Sunderlai, wirkte benommen und desorientiert durch das Gewicht ihrer vergangenen Schicht an den Kontrollen: Ihre Aufmerksamkeit schien zerstreut, ihre Bewegungen, als sie die Stufen emporstieg, fast behäbig zu sein. Eine Schande; Sunderlai war ein kleines, zartes Mädchen mit weichen, rundlichen Formen, ihre Haut zeigte die Farbe geschleuderten Honigs. Sie war doch noch ein Kind, rundgesichtig, freundlich,

Weitere Kostenlose Bücher