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Ler-Trilogie 02 - Die Zan-Spieler

Ler-Trilogie 02 - Die Zan-Spieler

Titel: Ler-Trilogie 02 - Die Zan-Spieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.A. Foster
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ganz besonders bei dem, was du für diese Aufgabe tun wirst, denn es wird Gefahr geben. Aus diesen Gründen trage ich eine Kapuze und bitte dich, meinen Namen nicht laut auszusprechen. Die Mono ist nicht der Ort für ein solches Gespräch; ich habe schon viel gewagt, indem ich so weit hierherkam.“
    „Du hättest mich auch woanders treffen können.“
    „Nicht so leicht, wie du denkst. Ich werde beobachtet. Auch du, wenn auch noch nicht so sehr. Aber hast du nicht das Gefühl, daß sich im Institut etwas geändert hat, daß sich die Gewichte verschoben haben?“
    „Ja. Ja, das hatte ich dieses Mal. Ich fühlte mich irgendwie gestört, aber es war kein sichtbarer Grund dafür zu erkennen. Was ist es?“
    „Die Zeiten ändern sich ständig. Es ist nichts, worauf man seinen Finger legen könnte; nur der Grad der Geschicklichkeit, mit der die Reiter auf der Welle der Gegenwart reiten, ist unterschiedlich. Wir begeben uns jetzt in andere Gewässer, und die Wellen ändern sich.
    Ein Zufall, vielleicht größere Arglist, als wir vorhersahen, und vielleicht noch etwas mehr – diese Dinge haben einen Sturm zu einer kritischen Zeit hervorgerufen, zu der wir ihn nicht gebrauchen können. Und jetzt kommen Fragen auf, werden Sensoren aktiv, alte Gedanken noch einmal gedacht.“ Er machte eine Bewegung nach draußen, zu dem jenseits der Baumgipfel sichtbaren himmlischen Leuchten hin. „Siehst du, sie regen sich wieder. Etwas Schlimmes ist geschehen. Es wird sicher nicht wieder so werden, wie es war, aber wir können soviel in Erfahrung bringen, wie notwendig ist, um zu erkennen, wieviel uns widerfahren ist.“
    „Was ist geschehen?“
    „Ich will nicht davon sprechen; wenn ich erzähle, was ich weiß, und hinzufüge, was ich vermute, so beschreibe ich etwas, wovon hier nicht offen gesprochen werden soll, selbst nicht zwischen Leuten wie dir und mir. Nicht einmal Andeutungen will ich machen; du weißt jetzt gar nichts: Du wirst die Dinge nach und nach entwirren müssen. Ich will keine vorgefaßten Meinungen. Aber du mußt tun, um was du gebeten wirst, und du mußt vorsichtig sein.“ Die letzten Worte waren so stark betont, daß sie fast wie ein Zischen herauskamen. Fellirian zog sich zurück.
    Sie zögerte und sagte dann: „Du sprichst in Rätseln.“
    „Ich spreche im Moment nur so wie ich kann. Ich fürchte, daß du am Ende wissen wirst, warum ich das tue. Ich hätte dir diese Last gern erspart.“ Die von der Kapuze verhüllte Gestalt beugte sich nun, so als sähe sie von ihr weg, zum vorderen Teil des Wagens hin. „Deine Haltestelle kommt bald; was meinst du zu alledem?“
    „Es wird sein, wie du gesagt hast. Wir werden alles tun, wir Derens. Ich frage mich nur, warum es solche Eile gab.“
    „Weil der, der euch fragen wird, sich entweder jetzt, da wir miteinander sprechen, eurem yos nähert oder schon dort ist.“ Mit einem halbunterdrückten Lachen, das deutlich auf einen Witz, den nur er selbst kannte, hinwies, fügte er hinzu: „Ich kam, um meinen Einfluß geltend zu machen und mich deiner Antwort zu versichern.“
    Fellirian blickte nach vorn und sah flüchtig vertraute Orientierungspunkte vorüberziehen. Sie merkte, wie der Mono die Geschwindigkeit zum Halten heruntersetzte. Sie stand auf, und die verhüllte Gestalt machte Platz, damit sie in den Mittelgang treten konnte. Sie wandte sich ihm zu und sagte: „So wird es also sein, wie du es erbeten hast. Ich wünschte nur, daß wir uns offener hätten treffen können. Wir trennten uns so.“
    „Wir werden uns wiedersehen, denke ich. Und wer weiß schon, was die Zukunft bringt? Aber ganz gleich, wie die Vergangenheit war, wir wissen, daß sie heute nur schemenhaft in unserem Geist ist. Angenehm war sie zwar, aber sie soll sich nicht wiederholen. Wir haben andere Leben gelebt. Und schwere Entscheidungen liegen vor mir. Vor dir. Ich will dich damit jetzt nicht beunruhigen; wenn die Zeit reif ist, wirst du sie mit unschuldigem Herzen leichter treffen.“
    Der Mono hielt leidlich sanft, aber abrupt genug an, um Fellirian leicht ins Schwanken zu bringen. „Und hier ist deine Haltestelle“, sagte er.
    „Du wirst den langen Weg mit mir gehen?“
    „Ich kann nicht. Da sind noch andere, die ich an diesem Abend an dieser Strecke aufsuchen muß, und zwar im Norden, wo mein yos liegt.“
    Die Wagentüren öffneten sich. Draußen war es so still, daß man das Tropfen des Regenwassers hören konnte. Fellirian sagte ruhig: „Ich habe die Tradition des vayyon

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