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Ler-Trilogie 02 - Die Zan-Spieler

Ler-Trilogie 02 - Die Zan-Spieler

Titel: Ler-Trilogie 02 - Die Zan-Spieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.A. Foster
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Fruchtbarkeitsstadium. Als sie einander vorgestellt wurden und Fellirian die rituellen Antworten gab, konnte sie bereits spüren, wie ihr Körper auf seine überbetonte Männlichkeit reagierte. Tief in seiner Zeit, wie man zu sagen pflegte.
    Später hatte sie Morlenden beschimpft wie noch nie zuvor und war dann tränenüberströmt und zutiefst verbittert in den Wald gelaufen. Aber Olede war ihr nachgegangen, geduldig wie er immer war, und hatte ihr nach einer Weile erklärt, daß seine Wahl – die sie genausowenig zurückweisen konnte wie er die ihre, außer aus genau spezifizierten Gründen, auf die fast niemand zurückgriff, – als besonderes und feines Geschenk gemeint war, als höchster Beweis der Achtung, mit der er seine innen verwandte Schwester betrachtete, wie sie noch sehen würde, wenn sie nur wollte. So war es dann auch. Allein in den Wäldern hatte sie bei einem stillen Teich angehalten und lange darin sich selbst betrachtet und mehr gesehen als Umriß und Form eines Gesichts; und sie hatte begonnen zu verstehen. Und wie gewöhnlich hatte Morlenden-Olede recht gehabt. Die Anzeichen waren da; denn Kaldherman, sie nannte ihn jetzt Adema, war in der Tat ein besonderes Geschenk; denn er war in Wirklichkeit so zärtlich und hingebungsvoll gewesen, wie seine scheinbare Grobheit sie zuerst abgestoßen hatte. Fellirian wußte auch, daß sie selbst keine ausgefallene Schönheit war wie zum Beispiel die herzlose Kokette Cannialin; sie war statt dessen einfach, direkt, unauffällig und geradeheraus. Aber auf Kaldherman hatte sie ein strahlendes Licht geworfen, sie, Fellirian die Weise, die furchtlos unter den Menschen wandelte, in ihren riesigen Städten, auf ihren gesellschaftlichen Ebenen, zu denen es bei den Ler keine Entsprechung gab. Er schien sich selbst für einen der vom Glück am meisten begünstigten außenverwandten Tlanhmanon zu halten; er hatte sich mit einer Webe verwoben, die Fellirian enthielt, einen Preis, der sich in Worten nicht ausdrücken ließ, und obendrein den gewandten Morlenden und die exotische Cannialin. Und durch Pethmirvin, ein damals fünfjähriges Kind, sah es auch bereits so aus, als könne er von allen vieren am besten mit Kindern umgehen.
    Und so war es die ganzen Jahre gewesen, dachte sie, als sie wieder in die Gegenwart zurückkehrte. Fellirian merkte ganz plötzlich, daß sie mit offenen Augen geträumt hatte und daß sie gut vorangekommen waren, während ihr Geist woanders gewesen war; stetig waren sie durch den nächtlichen, regennassen Wald gestapft. Für einen Moment fühlte sie sich verstört, schwindlig, verloren. Sie blickte sich um nach etwas Vertrautem; sie spürte, daß sie fast zu Hause waren. Ja. Sie waren schon an der Abzweigung vorbei, die zum yos der Morens führte, waren schon fast an der angelangt, die zu ihrem eigenen hinführte, weit den steilen, mit Wurzeln überdeckten Pfad hinunter. Sie kamen an eine Wegbiegung, und Pethmirvin machte vor lauter Vorfreude größere Schritte.
    Sie kamen an die Stelle, wo der Pfad sich an den Rändern einer leichten Erhebung teilte; von hier aus konnte man am Tage einen flüchtigen Blick auf das gesamte Anwesen werfen, auf das yos an dem kleinen Fluß unter einem federartigen Baldachin aus Zweigen, die Schuppen und Nebengebäude, den Garten, die Verschläge und Gehege für die Tiere, die sorgfältig angelegten Mauern. Jetzt war es Nacht, und vor ihnen waren nur die Andeutungen von Formen, ein paar undeutliche Lichter in den durchsichtigen Fenstern des yos. Die Erinnerung füllte aus, was das Auge nicht eigentlich sah, und sie empfanden eine Erlösung, ein Glücksgefühl; sie waren daheim.
    Fellirian blieb für einen Moment am Fuße der Treppe stehen, die zum Eingang hinaufführte – der Teil des yos mit dem Kaminraum ragte über ihnen auf wie das riesige Heck eines merkwürdigen Schiffes, die elliptische Form war durch die Perspektive verzerrt –, um dann jedoch nicht die schmale hölzerne Treppe emporzusteigen, sondern statt dessen zögernd auf den Waschtrog zu ihrer Rechten, mehr in der Nähe des kleinen Flusses, zuzugehen. Sie blickte lange in das dunkle Wasser, das aus einer dicken Tonröhre, die mit dem Flüßchen verbunden war, glucksend in den Trog hineinfloß, und spürte im Geiste bereits das Stechen des Wassers auf der Haut.
    Pethmirvin trat ebenfalls nicht ein, sondern blieb wartend am Fuße der Treppe stehen. Fellirian drehte sich um, ohne das Mädchen anzusehen, und sagte: „Peth, Liebes, du brauchst nicht

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