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Leseratte & Millionaer

Leseratte & Millionaer

Titel: Leseratte & Millionaer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nia White
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heutigen Morgen befand er sich in dem großzügigen Loft von Ayden, trug sogar dessen Klamotten, weil der Ältere ihn nicht gehen lassen wollte. Lächelnd lehnte der Achtzehnjährige sich gegen die kühle Glasscheibe, doch allmählich wurde die Fensterbank zu unbequem, trotzdem blieb er sitzen. Er wollte Ayden nicht bei der Arbeit stören. Sich die Unterlippe blutig beißend, drehte Ismael seinen Kopf zu diesem hin. Konzentriert starrte Ayden auf den Bildschirm und malträtierte die Tastatur regelrecht. Irgendwie wirkte er leicht wütend, als würde etwas nicht klappen, so wie er wollte.
    „Komm her, Kuschelbär“, ohne aufzusehen befahl Ayden den Achtzehnjährigen zu sich. Zögernd stand Ismael auf und setzte einen Fuß vor den anderen, bis er direkt vor Ayden stehen blieb. Dieser löste seine Finger von den Tasten, zog stattdessen Ismael auf seinen Schoss und vergrub seine Nase in den schwarzen Haaren. Langsam glitt eine Hand unter Ismaels T-Shirt, streichelte über die warme Haut. Kopfschüttelnd entfernte Ayden das Blut von der Lippe.
    „Beiß dich nicht selber, das will doch ich machen“, hauchte Ayden, biss sogleich sanft in Ismaels Lippe. Nebenher griff er nach dem klingelten Telefon und ging ran, löste sich dafür von Ismaels Lippen, brachte aber nur wenige Millimeter zwischen sie, sodass der Schwarzhaarige bei jedem Wort den Atem Aydens auf seinen Lippen spüren konnte. Langsam und immer damit rechnend, dass Ayden ihn aufhielt, legte der Achtzehnjährige seinen Kopf auf die Schulter des Älteren, spürte die Finger auf seiner Kopfhaut, welche ihn sanft massierten.
    „Heute Abend ist eine kleinere Party und ich möchte, dass du als meine Begleitung mitkommst.“ Von diesen kleinen Partys hatte Ismael schon gehört. Zu diesen war immer nur ein bestimmter Personenkreis eingeladen und er sollte nun auch dorthin. Verunsichert kuschelte er sich näher an Ayden, begann erneut auf seiner Unterlippe herum zu beißen. Ob er das wirklich machen sollte, wusste er nicht. Jeder der Besucher hatte ein Vermögen auf den Konten und sie waren alle mindestens zwei Jahre älter.
    „Hör auf dich zu beißen und mach dir keine Sorgen. Die Jungs wollen dich sehr gerne kennenlernen.“ Zärtlich streichelte Ayden über die Lippen des Kleineren. Nun klingelte Ismaels Handy, welches auf Aydens Schreibtisch lag. Seufzend griff Ayden danach, warf nur einen kurzen Blick auf den Bildschirm und reichte es an Ismael weiter, der einfach ranging. Kurz lauschte er, antwortete mit einem einfach „Ja“ und legte auf. Damit hatte sich die Feier am Abend erledigt.
    „Ich muss arbeiten, in einer Firma ist das ganze System abgestürzt und wir müssen das so schnell wie möglich wieder in Ordnung bringen.“ Wehmütig erhob sich Ismael, doch Arbeit ging vor.
    „Arbeit? Du bist doch noch Schüler.“ Verwirrt strich Ayden Ismael eine Strähne aus dem Gesicht.
    „Bücher sind teuer, der Führerschein will bezahlt werden und Taschengeld gibt’s zu wenig, also arbeite ich nebenher für eine Software-Firma, die mich nach meinem Schulabschluss auch übernehmen wollen“, erklärte Ismael, während er so schnell wie möglich seine Sachen zusammensuchte und kurz zögerte, nicht wusste, ob er seine Klamotten anziehen sollte oder Aydens anlassen.
    „Lass meine an. Wo musst du hin?“ Auch Ayden stand auf und holte aus eine der unzähligen Schubladen des Schreibtisches einen Schlüssel. Das hatte Ismael auch schon mitbekommen: Ayden besaß eine Menge Autos und die Schlüssel versteckten sich anscheinend überall. Vermutlich wusste dieser nicht einmal mehr, wo sie sich alle befanden.
    „Invikle GmbH am Stadtrand“, antwortete Ismael, stand schon abfahrtsbereit neben der Tür und wusste nicht, wie es nun weitergehen sollte. Nervös trat er von einem Bein aufs andere. Überrascht wurde er angesehen: „Du arbeitest für Timothy?“ Kurz musste Ismael überlegen, bis er den Namen seinem Chef zuordnen konnte, nickte dann bejahend.
    „Na dann komm, bevor er sauer wird. Timothy liebt ja nichts mehr als Pünktlichkeit“, scheuchte Ayden ihn nach draußen, was Ismael endgültig verunsicherte. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass Ayden schon jetzt keine Lust mehr auf ihn hatte und ihn loswerden wollte.
     
    Schweigend fuhren sie zu der kleinen Firma am Ortsrand. Als Ismael aussteigen wollte, hielt Ayden ihn zurück und stahl sich noch einen kleinen Kuss, entließ ihn dann. An der Tür wartete schon ein Kollege, weswegen Ismael sich beeilte und keinen

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