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Letale Dosis

Letale Dosis

Titel: Letale Dosis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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Liebling.«
    Sie ließen sich lange Zeit mit dem Vorspiel, küßten sich, streichelten sich. Er ejakulierte, stand kurz danach auf, trank noch einen Scotch, sie rauchte eine Zigarette. Ein paar Minuten vergingen, ehe sie erneut mit
ihrem
Spiel begannen.
    Sie sagte: »Ich will es wieder so machen wie beim letzten Mal.«
    »Fesseln?« fragte er, während seine Zunge kleine Kreise um ihre Schamlippen zog.
    »Fesseln«, erwiderte sie und reckte ihm stöhnend den Unterleib entgegen.
    »Aber du wirst mir nicht wieder Angst machen«, sagte er.
    »Nein, das war doch nur Spaß. Aber ich liebe es, wenn ich dich beherrsche.«
    »Also gut, beherrsch mich. Mach mit mir, was dir gefällt.«
    Er legte sich auf den Rücken, die Arme nach hinten gestreckt. Sie beugte sich zu ihrer Handtasche hinab, holte die Handschellen heraus, ließ sie um seine Handgelenke und die Eisenstäbe des Bettes schnappen. Sie nahm einen weichen Schal, band ihn um seine Augen, massierte seine Hoden mit festem Druck.
    »Du bringst mich noch um den Verstand«, flüsterte er stöhnend.
    »Ja, ich bringe dich um den Verstand«, sagte sie.
    »O mein Gott, mit dir zu vögeln ist das Größte.«
    Sie setzte sich auf ihn, führte sein großes, hartes Glied ein, bewegte sich schnell auf ihm. Als sie spürte, daß er gleich ejakulieren würde, hielt sie inne, drückte mit zwei Fingern kräftig auf den Schaft, wartete, beobachtete das lustverzerrte Gesicht des Mannes unter ihr. Schließlich fuhr sie fort, mit langsamen, vorsichtigen Bewegungen. Mit einem Mal hörte sie auf, sich zu bewegen, saß nur noch regungslos auf ihm.
    »Warum hörst du auf?« fragte er. »Ich wäre doch gleich gekommen.«
    »Ich möchte dich nur etwas fragen«, sagte sie, und ihre Stimme hatte auf einmal nichts Laszives mehr, dafür einen Unterton, der ihm vom letzten Mal vertraut war. »Du sagst, es gibt keine andere Frau in deinem Leben? Stimmt das wirklich?«
    »Ja, es gibt keine andere Frau.«
    »Warum lügst du mich an, Liebling?« fragte sie sanft und strich mit ihren Fingern über seine Brust.
    »Ich lüge nicht!« sagte er. »Und warum um alles in der Weltfängst du wieder mit diesem blöden Spiel an? Du machst doch nur die Stimmung kaputt. Merkst du das nicht? Oder gehört das zum Spiel?«
    »Ich mache keine Stimmung kaputt«, sagte sie immer noch sanft, doch mit unüberhörbarer Schärfe, »du bist es, der alles kaputtmacht. Alles, aber auch wirklich alles! Weißt du, ich habe dich geliebt, dir vertraut. Ich habe dir alles gegeben, wirklich alles. Mehr als ich jemals einem Mann zu geben fähig war. Du hast mich von meinen Ängsten und meiner Vergangenheit befreit, du warst es, der mich aus meinem Tief herausgeholt hat. Und dann mußte ich feststellen, daß du mit einer andern Frau rumvögelst. Erklär es mir, damit ich es verstehe.«
    »Ich vögele nicht mit einer andern Frau«, sagte er, und in seiner Stimme schwang Angst mit. »Du irrst dich, du irrst dich sogar gewaltig!«
    »Nein, mein Lieber, ich irre mich nicht. Weißt du, es gibt Dinge im Leben, die kann ich nicht verzeihen. Niemals! Und deswegen habe ich beschlossen, unsere Beziehung zu beenden. Ein für allemal. Denn du bist leider nichts als ein elendes, rumhurendes Schwein.«
    »Ich kann es dir erklären, wirklich, das kann ich!« Schwere Stimme, Schweiß auf der Stirn. »Es ist alles ein Mißverständnis, glaub mir.«
    »Nein, es ist kein Mißverständnis. Ich weiß Bescheid über euch beide. Und was immer du sagst, ich glaube es dir nicht mehr.«
    »Mach mich los und sieh mich an, bitte!« flehte er. »Laß mich dir erklären …«
    »Für Erklärungen ist es zu spät –
Liebling
«, sagte sie hart und unnachgiebig. »Wie gesagt, ich habe dir vertraut wie niemals jemand anderem zuvor. Ich habe nicht gewußt, was Vertrauen ist, bis ich dich kennengelernt habe. Ich habe dir alles über mich erzählt, wirklich alles. Ich dachte, wir wären aus dem gleichen Holz geschnitzt. Ich dachte sogar, wir wären so etwas wie Geschwister,du weißt schon, was ich meine, eineiige Zwillinge, wo der eine immer genau fühlt, was der andere denkt. Nenn es von mir aus Telepathie oder Empathie oder seelische Verbundenheit. Ja, wirklich, ich dachte, wir wären füreinander geschaffen. Und weil ich so naiv war, das zu glauben, habe ich dir vertraut, und dir vor allem alles anvertraut, was ich jetzt, nachdem ich herausgefunden habe, wer und wie du wirklich bist, zutiefst bereue und bedaure. Du warst für mich mein großer Bruder, mein Vater,

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