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Letzte Nacht in Twisted River

Letzte Nacht in Twisted River

Titel: Letzte Nacht in Twisted River Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Irving
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Job, Danny«, sagte ihm der alte Flößer. »Du machst deinen Job, und ich mach meinen.«
     

TEIL VI
POINTE AU BARIL STATION,
ONTARIO, 2005

16 - Lost Nation
    Seit drei Wintern verbrachte der Schriftsteller Daniel Baciagalupo - der wieder den Namen trug, den ihm der Koch und Cousine Rosie gegeben hatten - die Monate Januar und Februar sowie die ersten beiden Märzwochen auf Turner Island in der Georgian Bay. Die Insel gehörte immer noch Charlotte, Dannys früherer großer Liebe, aber Charlotte und ihre kleine Familie hatten kein Interesse daran, mitten im Winter den zugefrorenen See zu überqueren oder auf den eiskalten schneebedeckten Felsen herumzuklettern, da zogen sie Los Angeles vor.
    Danny hatte das Anwesen sogar noch weiter umgebaut - nicht nur gemäß Ketchums Optimierungsvorschlägen. Andy Grant hatte Heizkabel an die Entsorgungsleitungen geklebt, die im Winter benutzt wurden. Dieselben Leitungen waren außerdem mit Spezialfolie isoliert und mit einer eis- und wasserundurchlässigen Membran verkleidet worden. Danny hätte fließend heißes Wasser haben können, wenn er die zur Bucht führende Wasserleitung auf ähnliche Weise beheizt und isoliert hätte, doch dann wäre auf Andy noch viel mehr Arbeit zugekommen - von der Verlegung des Warmwasserboilers ins Haupthaus ganz zu schweigen, damit diese Rohre nicht zufroren. Für Danny war es da leichter, ein Loch in das Eis auf dem See zu hacken und das Wasser mit einem Eimer ins Haus zu schleppen. Das lief zwar auf eine Menge Hacken und Schleppen hinaus, aber - wie Ketchum gesagt hätte -: und wennschon?
    Es gab nicht nur das Eis zu hacken; es musste auch eine Menge Holz gespalten werden. (Ketchums Motorsäge war dabei eine große Hilfe.) In den zehn Wochen, die Danny sich dort aufhielt, spaltete er das gesamte Brennholz für den darauffolgenden Winter - und es blieb noch genug für Charlotte und ihre Familie übrig, für die Sommerabende, an denen es kühl genug war, um ein Feuer zu machen.
    Neben dem Holzofen im Haupthaus gab es einen mit Propan beheizten Kamin im Schlafzimmer und einen elektrischen Heizkörper im Bad, außerdem hatte Andy Grant die Lücken zwischen den Fußbodenbalken mit Glaswolle isoliert. Das Haupthaus war inzwischen wintertauglich, und in Dannys Schreibschuppen stand ein zweiter Holzofen, auch wenn es dort keine Wärmedämmung gab; die Hütte war so klein, dass sie keine brauchte, und Danny packte gegen die Außenwände des Schuppens Schnee, der verhinderte, dass der Wind unter das Gebäude blies und den Fußboden auskühlte.
    Außerdem legte Danny jeden Abend ein paar dicke Holzscheite in den Ofen im Haupthaus, und am nächsten Morgen musste er nur Holz nachlegen und den Rauchabzug ganz öffnen. Dann stapfte er rüber in seinen Schreibschuppen, wo er im Holzofen Feuer machte. Seiner ibm-Schreibmaschine machte er nur ein einziges Zugeständnis: Er deckte sie nachts mit einer Heizdecke ab, weil sonst das Schmiermittel einfrieren würde. Während der Schreibschuppen warm wurde, hackte Danny ein Loch in das Eis auf dem See und trug ein paar Eimer Wasser nach oben ins Haupthaus. Ein Eimer genügte meist, um einen Tag lang auf der Toilette nachzuspülen; ein zweiter reichte fürs Kochen und den Abwasch. Charlottes übergroße Badewanne fasste leicht vier bis fünf Eimer, einschließlich der zwei, die auf dem Ofen erhitzt (fast zum Kochen gebracht) werden mussten, doch Danny nahm erst gegen Ende des Tages ein Bad.
    Jeden Morgen ging er zur Arbeit in seinen Schreibschuppen, von dem Anblick der windgebeugten Kiefer inspiriert - dem Bäumchen, das ihn und Ketchum an den Koch erinnert hatte.
    Danny schrieb täglich bis zum frühen Nachmittag; die wenigen verbleibenden Stunden Tageslicht wollte er für seine Hausarbeiten nutzen. Es gab immer Holz zu spalten, und fast täglich fuhr Danny aufs Festland. Wenn er kaum Müll von der Insel schaffen und nur wenige Einkäufe erledigen musste, machte sich Danny mit Langlaufskiern auf den Weg. Die Skier, Skistöcke und einen kleinen Transportschlitten bewahrte er neben der Hintertür in Opas unbeheizter Hütte auf (wo es möglicherweise spukte und in der Ketchum und Hero früher gern gewohnt hatten - und wo Charlottes Großvater, der listige Wilderer, unter der Falltür im Boden sein illegal erlegtes Wild versteckt hatte.)
    Von dem hinteren Steg auf der Insel quer über die Shawanaga Bay zum Festland war es ein Katzensprung und von dort auch nicht viel weiter die South Shore Road entlang bis Pointe au Baril

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