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Letzte Rache: Thriller (German Edition)

Letzte Rache: Thriller (German Edition)

Titel: Letzte Rache: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Craig
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Mitte des Wohnzimmers stehen und musterte Henry Mills von oben bis unten. Er wartete darauf, dass Mills ihn ansah, bevor er sprach.
    »Was ist passiert?«
    »Ich weiß nicht«, erwiderte Mills.
    »Haben Sie sie umgebracht?«, fragte Carlyle mit monotoner Stimme.
    Mills schaute auf sein leeres Glas. »Nein.«
    »Kommen Sie, Mr Mills, für uns sieht es sehr eindeutig aus.« Er warf Joe einen Blick zu, der mit einer vage zustimmenden Geste reagierte.
    »Nein.« Mills schüttelte den Kopf. »Ich habe es nicht getan«, sagte er. Auf einmal schien er völlig nüchtern zu sein.
    Scheiße, dachte Carlyle. Kein Geständnis heißt, ich stelle heute keinen neuen Rekord auf. Sein Elan nahm wieder ab. Es wird Zeit, dass unser Mann dem Revier einen Besuch abstattet, beschloss er. Eine Weile in einer Zelle verbringt.
    Erst mal Schluss mit dem Famous Grouse.
    Schluss mit Sesseln.
    Schluss mit der gemütlichen Unordnung.
    Schluss mit anderen Möglichkeiten.
    Warte eine Weile und stell ihn dann unter Anklage. Sorg dafür, dass sich diese Sache real anfühlt. Aber das würde einen Anwalt bedeuten und die Angelegenheit noch mehr in die Länge ziehen. Er unternahm noch einen Vorstoß. »Haben Sie es nicht getan?« Er zeigte auf das Glas. »Oder erinnern Sie sich vielleicht nur nicht daran?«
    »Nein«, sagte Mills entschieden; er hörte sich jede Minute klarer an. »Ich habe es nicht getan. Ich habe nichts vergessen. Ich habe gestern Abend nicht mal Alkohol getrunken.«
    Carlyle warf einen Blick auf die Flasche und entschied, dass das nicht sehr wahrscheinlich war. »Okay«, sagte er, »wenn Sie es nicht waren, wer war es dann?«
    »Ich weiß nicht«, sagte Mills wieder, als wäre diese Antwort beim zweiten Mal noch akzeptabler. »Sie war so, als ich sie fand.«
    »Wo waren Sie, als es passiert ist?«
    »Im Bett, ich habe geschlafen.«
    »Haben Sie keinen Lärm gehört?«
    »Nein. Ich trage Ohrstöpsel, weil ich einen leichten Schlaf habe.« Er wies mit dem Kopf in Richtung Fenster. »Der Verkehr …«
    »Wenn Sie es nicht waren«, sagte Joe, »wissen Sie dann, wer es vielleicht hätte tun können?«
    Carlyle verschränkte die Arme. Das war der Punkt, an dem sie zu hören bekämen, dass das Opfer eine moderne Heilige gewesen sei, die keinen Feind auf der ganzen Welt hätte.
    Mills stellte sein Glas sorgfältig neben der Flasche auf den Boden und schaute den Sergeant an; in seinem Blick lag die Hoffnung, dass dieser sich als vernünftiger erweisen würde als sein ziemlich höhnischer Chef. »Das müssen ihre Feinde gewesen sein.«
    »Ihre Feinde?«, plapperte der Inspector ihm wie ein Papagei nach.
    »Ja.« Henry Mills nickte. »Ich bin sicher, dass sie es waren. Das hätte sonst niemand gemacht. Nicht mit Agatha.«
    Commander Carole Simpson betrachtete den großen Teller mit Sandwiches, der vor ihr auf den Tisch gestellt worden war, und stöhnte. Als sie vom zehnten Stock von New Scotland Yard über den Fluss schaute, kam ihr auf einmal der Gedanke, dass esdort draußen Millionen Menschen geben musste, die tatsächlich einen vergnüglichen Tag hatten. Sie nicht. Wenn man sagen würde, dass ihre Beförderung sich gewissermaßen als zweischneidiges Schwert erwiesen hätte, wäre das eine Untertreibung gewesen. Meetings wie dieses hier vermittelten Simpson den Eindruck, dass sie von einer Polizistin in eine Sesselpupserin verwandelt worden war.
    Das Planungs-, Leistungs- und Bewertungskomitee hatte fast drei seiner veranschlagten acht Stunden hinter sich gebracht, und es war tatsächlich harte Arbeit. Sechzehn Leute saßen am Tisch, die sich entweder nicht kannten oder nicht leiden konnten, und gingen den letzten Specialist Crime Directorate Management Information Report durch, der die »entscheidenden Ziele und Kernleistungs-Indikatoren« präsentierte.
    In dem Konferenzzimmer war es heiß und stickig. Simpson unterdrückte ein Gähnen, so gut sie konnte. Für sie sah moderne Polizeiarbeit immer mehr so aus: mit Zahlen jonglieren, während man in Räumen mit muffiger Atmosphäre versteckt war, so weit wie möglich von der Öffentlichkeit entfernt; so weit wie möglich von den Verbrechern entfernt. Dabei konnte man einfach nicht wach bleiben.
    Nachdem jeder sorgfältig ausgesucht hatte, was er essen wollte, wandte sich das Komitee dem Mord-Abschnitt des Berichts zu. Die allgemeine Mord-Aufklärungsquote lag für das vergangene Jahr bei fünfundachtzig Prozent, etwas schlechter als im Jahr zuvor, aber immer noch sehr zufriedenstellend und

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