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Letzte Rache: Thriller (German Edition)

Letzte Rache: Thriller (German Edition)

Titel: Letzte Rache: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Craig
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»Autobiografie« eines Fußballspielers war, war es die Art Thriller, wo jemand bis zur dritten Seite enthauptet, verstümmelt worden oder verschwunden war – die Sorte Buch, wo ein durchgedrehter Serienkiller der Ansicht war, er sei von den Geistern rachsüchtiger nordischer Götter inspiriert oder etwas Ähnlichem. Alles ein großer Spaß. Im wirklichen Leben war er natürlich noch nie einem Serienkiller begegnet, und er wusste, dass es nie dazu kommen würde. Schließlich war das hier London und keine innerstädtische Hölle in den Vereinigten Staaten.
    Er schmunzelte vor sich hin. Mr und Mrs Mills gehörten nicht zu den Leuten, die Geschichten von Serienkillern – echten oder eingebildeten – lasen. Er konnte sehen, dass sie dafür ein bisschen zu intellektuell waren. Und vielleichtauch ein bisschen zu weltfremd. Die Gesamtatmosphäre des Zimmers war die eines gemütlichen Chaos; man gewann den Eindruck, dass hier nette Menschen wohnten. Oder zumindest bis gestern Abend gewohnt hatten, als einer von ihnen dem anderen aus welchem Grund auch immer den Schädel eingeschlagen hatte.
    Carlyle schloss die Augen und zählte im Stillen bis dreißig. Als er sie wieder öffnete, sah er sich langsam noch einmal in dem Zimmer um. Als ihm nichts Neues auffiel, wandte er sich Henry Mills zu, der sein Glas geleert hatte, aber keine Anstrengungen unternahm, es wieder zu füllen. Carlyle wollte gerade seine Befragung fortsetzen, als eine junge Frau, eine von den Technikern, den Kopf zur Tür reinsteckte.
    »Sir?«, fragte sie, unsicher, welchen der beiden Polizisten sie ansprechen sollte. »Könnten Sie einen Moment in die Küche kommen?«
    Carlyle seufzte. »Na schön.« Er stand auf und folgte ihr. Die Küche wirkte nach dem Abtransport der Leiche größer, aber er vermied immer noch sorgfältig die Blutlache auf dem Boden, während er auf die offene Geschirrspülmaschine zuging. Als er hineinschaute, sah er, dass sie, abgesehen von zwei Bechern und etwas Besteck, weitgehend leer war. Aber auf einer Arbeitsfläche daneben lag eine Bratpfanne, die vorher nicht dort gewesen war. Sie war in einen Plastikbeutel gesteckt worden.
    Carlyle blickte die Frau erwartungsvoll an, ohne das Bedürfnis zu empfinden, er müsste den Aufwand treiben, entweder sich vorzustellen oder sie nach ihrem Namen zu fragen.
    »Das sieht so aus, als ob sie es sein könnte«, sagte sie als Reaktion auf seinen Blick.
    Carlyle nickte. »Sie muss da drinnen ziemlich sauber geworden sein.«
    »Ja«, sagte die Frau, »und die Spülmaschine ist außen gründlich abgewischt worden. Aber im Filter oder in den Leitungen sollten wir noch einiges finden.«
    »Gut«, sagte Carlyle. Endlich konnte er spüren, wie seine Energie zunahm. Bis zum Ende des Tages sollten sie diesen Fall aufgeklärt haben, vielleicht früher. Der Gedanke an einen derart leichten Sieg erfüllte ihn mit neuem Schwung. »Das ist sehr gut«, sagte er. »Sehr hilfreich.« Er drehte sich um und ging in die Diele zurück. Nach einem Blick auf die Uhr fragte er sich müßig, ob er seinen früheren Rekord für die Lösung eines Falls übertreffen könne. Vor sieben oder acht Jahren hatte er es geschafft, dass eine junge Obdachlose innerhalb von weniger als dreieinhalb Minuten nach offiziellem Beginn ihres Verhörs ein umfassendes Geständnis ablegte, ihren »Freund« umgebracht zu haben. Carlyle hatte die Sekunden auf der Uhr im Verhörraum mitgezählt, während sie monoton in den Kassettenrekorder leierte. Der Freund war ein übler, betrunkener Mistkerl gewesen und hatte alles verdient, was er bekommen hatte – in seinem Fall mehr als ein Dutzend Stichwunden in Kopf und Brust.
    Carlyle hatte kein wirkliches Interesse an dem Mädchen – einer Ausreißerin aus irgendeinem Dreckloch in der Provinz – gehabt oder an der Frage, warum sie es getan hatte. Er konnte sich nicht mal daran erinnern, was anschließend mit ihr geschehen war, ob sie ins Gefängnis geschickt worden war oder ob man sie in ein Heim gesteckt hatte. Aber er konnte immer noch die Augen schließen und ihr ausdrucksloses Gesicht vor sich sehen. Und er erinnerte sich an die flüchtige Genugtuung, die er daraus bezogen hatte, einen Fall abzuschließen, fast bevor er richtig eröffnet worden war. Manchmal bekamen die Leute die Worte nicht schnell genug heraus. Sein Herz auszuschütten, war nach Ansicht des Inspectors ein äußerst lobenswerter Impuls. Die Frage war jetzt: Würde Mr Mills ihm auch den Gefallen tun?
    Carlyle blieb in der

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